nach der Quelle eilt, bedeutet die nach Erlösung schmachtende Seele. Der Widder ist das Symbol des für unsere Sünden geschlachteten Christus," auch der Fisch ist sein Sinnbild, denn in dem griechischen Worte Txävg sind die Anfangsbuchstaben beisammen, welche Jesus Christus als Gottes Sohn und Erlöser bezeichnen. Auch der Weinstock bedeutet, nach dem Evangelium, den Erlöser selbst. Der Palmzweig ist das Zeichen des Sieges über Leben und Tod und der Lohn des Martyriums, den auch ein Kranz versinnlicht; der Kelch bedeutet das Abendmahl, ein Rauchfass die Gottesverehrung und ein Schiff den Lauf des irdischen Lebens, der zum Hafen des Friedens führt. Und so vieles Andere. Die Bedeutung dieser Symbole wuchs mit den Christenverfolgungen, indem dieselben nun zu einer Art Geheimsprache wurden, an welcher sich die Gläubigen erkannten und erbauten. Ebenso aber schwand diese Bedeutung, als das Christenthum durch Constantin den Großen die volle Freiheit der Oeifentlichkeit erhielt und alsbald sich zur triumphirenden Religion des Reiches emporschwang. (Fortsetzung folgt.) Ein Werk des Andrea Brustoloni. Von Dr. Ei Leisching. Unter den Arbeiten, welche die Gruppe Ill (i. Abtheilung) der vor Kurzem im Oesterr. Museum durchgeführten Ausstellung kirchlicher Kunstgegenstände in großer Zahl enthielt, hat etwa mit Ausnahme einiger Faldistorien, Flügel- und Hausaltärchen die Aufmerksamkeit am meisten das Tabernakel aus Cortina d'Ampezzo (Katalog-Nr. 1x58) auf sich gezogen, welches im Saale VI aufgestellt war. lch hatte es im Herbste 1886 an einem großen Seitenaltare, der unzweifelhaft aus der- selben Künstlerwerkstatt hervorgegangen ist, in der Pfarrkirche zu Cortina gesehen und fand mich schon damals angeregt, seiner künstlerischen Ab- Slßmmllng nachzuspliren. Das Ergebniss dieser Untersuchung, und was sich an weiteren Nachrichten über den hier einzuführenden Künstler dar- geboten, sei in diesen Zeilen niedergelegt. Vorerst möge eine Beschreibung des Tabernakels, dann die des Altares Platz finden. Das Tabernakel hat einen quadratischen Grund- riss, besteht ganz aus Zirbelholz und ist einschließlich der bekrönenden Statuetre des Heilands 2'i5 Meter hoch. Auf der o'3 Meter hohen Basis ruht ein reicher architektonischer Bau von o'85 Meter Höhe, über dessen Kranzgesims sich eine Kuppel in Zeltdachform erhebt. Das Ganze ist auf's Reichste ornamentirt, keine Handbreit schmuckloser Fläche, keine einzige nüchterne Linie, Alles beseelt, lebendig. Auf den Pilastern der, wie die Seitenliächen des Mittelbaues, mit erhabenem Schnitzwerk und jederseitig einem geflügelten Engelsköpfchen verzierten Basis stehen