34 seine Privatbibliothek entgegengenommen und dem Director des Museums durch seinen Obersthofmeister den gnädigsten Dank und den Ausdruck seiner hohen Befriedigung über die gediegene Ausstattung dieser Werke bekanntgeben lassen. Musterbueh für kirchliche Kunst. Se. Excellenz der Herr Mi- nister für Cultus und Unterricht hat die Grundzüge eines vom Oesterr. Museum für Kunst und Industrie zu publicirenden Werkes für die kirch- liche Kunst, genehmigt und dem bezüglichen Erlasse Folgendes hinzu- zufügen geruht: wBei der unverkennbaren Bedeutung des geplanten Unternehmens für die österreichischen Kunstgewerbe überhaupt und jenes der kirchlichen Kunst insbesondere sowie mit Rücksicht auf die voraussichtliche Verwendbarkeit der gedachten Publication als Vorlagen- werk für den gewerblichen Unterricht an Kunst- und Fachschulen, gebe ich der Bereitwiligkeit Ausdruck, das in Rede stehende Unternehmen thunlichst zu fördern und demselben seinerzeit eventuell auch eine materielle Unterstützung zuzuwendenm Neu ausgestellt. lm Arkadenhofe: Geschmiedetes Eisengitter für das Denkmal des Kaisers Joseph in Aussig, nach Zeichnung der Architekten Miksch und Niedzielski, ausgeführt von L. Wilhelm in Wien. Ferner im Vestibul des Museums: Glasgemalde für den Dom von Constanz, auf Bestellung Sr. Maiestat des Kaisers ausgeführt von der Tiroler Glasmalerei-Anstalt in Innsbruck. - Am n. Januar wurde die Ausstellung von Planen, Panoramen und Ansichten Wiens aus der Hinterlassenschaft des Herrn E. Hütter eröffnet. Dieselbe befand sich im Saale lX und bestand aus 309 ausgewählten Aqua- rellen und Zeichnungen, welche am 13. Januar zur Versteigerung gelangten. Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate Januar von 11,131, die Bibliothek von 2.756, die Vorlesungen von m34 Per- sonen besucht. Thatdgkeitsberioht der Chemisch-technischen Versuchsanstalt für das Jahr 1887. Die Leistungen der Anstalt im lnteresse der k. k. Kunstgewerbeschule finden ihren Ausdruck darin, dass im Berichtsjahre für das keramische Atelier 17.240 Gramm praparirte Emaile, 620 Gramm Emailfarben und diverse andere Decorations- behelfe und Präparate abgegeben und für die Schule 70 MuEelbrande durchgeführt wurden. Wöchentlich zweimal war das Laboratorium von den Frequentanten der Kunst- gewerbeschule benützt zur Durchführung der technischen Proceduren der Emaillage, Metallatzungen, Patinirungen und anderen Arbeiten. lm Interesse der Industrie vermochte die Anstalt ihre Wirksamkeit zu bethatigen durch 7 Analysen, 18 Thon- und Sandproben, in 10 Fallen. beziehungsweise für ro Firmen durch Versuche und Proben in bestimmtem Auftrage, ferner durch I3 Gutachten, 18 schriftliche technische Auskünfte und Rathschlßge, woran sich eine große Zahl in directem mündlichen Verkehr gegebener Unterweisungen, Auskünfte und Anregungen, sowie Sachverstandigen-Urtheile in Rechtsfragen und zollamtliche Gutachten reihten. Die ausgeführten Versuche betrafen die Herstellung von Glasuren, Glasurfarbcn, Emailen, Metallfarbung, Cement und Farbglas. Die Versuchsthatigkeit der Anstalt erweiterte sich im Berichtsiahre, indem ein neues Gebiet herangezogen wurde, das Farbglas. Zu dem Behuie wurde an Stelle eines halbwegs cntbehrlichen Muifelofens ein kleiner Versuchs-Glasofen gebaut, in dem eine Reihe von Schmelzen zur Herstellung von Cadmiumglas, sowie vergleichende Versuche betreffs der Farbekraft von Uranpräparaten im Auftrage des hohen k. k. Ackerbau- Ministcriurns durchgeführt wurden. Weiters wurde in den Räumen der Anstalt zum Zwecke correcter Feuerfestigkeits- Bestimmungen von Thonmaterialien ein Bischofscher Gebliseofen errichtet. " Für die Firma Samassa in Laibach wurde eine neue Art von Schmelzfarben auf Messingbronze ausgearbeitet und die betreffende Farbscala zum Abschlüsse gebracht. lm Vereine mit dem Fachlehrer J. Renncrt aus Gablonz führte die Anstalt eine ausgedehnte Reihe von Versuchen und Studien über Galvanostegie und Metallpatinirung aus und arbeitete eine doppelte Mustercollection, wovon die eine als Substrat für den Unterricht an die Fachschule in Gablonz abgegeben, die zweite zur Fortsetzung und für den Unterricht an der Kunstgewerbeschule an der Anstalt belassen wurde. Die Versuchsanstalt war im Berichtsiahre von vier Hospitanten frequenrirt, den Herren Karl Swoboda, Arthur Lahoda, Karl Mocst und Karl Hiksch, die sich mit km-