Mitlheilnnuen des k. k. llesterreich. Museums
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am l. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. 1- Abunnementspreis per Jahr B. 4.-
Redecteur Bruno Bueher. Expedition von C. Gerold's Sohn.
Man abonnirt_ im Museum, bei Gerold B: Comp., durch die Postanstalten, sowie durch
alle Buch- und Kunsthandlungen.
Nr. 92. WIEN, I-IMAI-IV3V7V3- (Mill. Jahrg. i
Inhalt: Eröffnung der Weltausstellung. - Die Anfänge der Industrie. (FortsJ - K!
- Katalog der Ausstellung von Handzeichnungen und Aquarellen Wiener K
re Mittheilungen.
stler. - Inserat.
Eröffnung der Weltausstellung.
Mit dem heutigen Tage wird die Wiener Weltausstellung feierlich
eröffnet. Das Oesterr. Museum begrüsst dieses Unternehmen mit auf-
richtiger Freude, wenn es auch demselben nicht gestattet wurde, in den
Räumen der Weltausstellung selbst so ausstellen zu können, als es die
gemeinsamen Interessen des Museums und der Kunstgewerbeschule des
Museums unerlässlich gefordert hatten. Das Museum erwartet von der
Weltausstellung Förderung aller jener Interessen, welche in demselben
ihre Vertretung finden, Anregung für alle Zweige der Kunst, der Kunst-
technik, der Geschmacksbildung, der Kunstforschung, des Kunstgewerbes
und des Kunstunterrichtes, deren Hebung Aufgabe des Museums ist.
Die welterziehende Macht der Kunst, ihre Bedeutung für Volkswahl-
fahrt, für Gewerbe und Handwerk wird mit Einem Schlage klar vor Aller
Augen stehen.
Dass die Grundsätze von der Bedeutung der Kunst im Gewerbe
in Oesterreich selbst Eingang gefunden, dass das Museum seit dem ersten
Jahre seiner Wirksamkeit nicht vergebens gelehrt und gewirkt hat, wird
auf der Weltausstellung in der Kunstindustrie Oesterreichs wohl jedem
unbefangenen Beurtheiler unserer Zustände deutlich hervortreten. Nie-
mand wird es leugnen können, dass in dem letzten Decennium Oesterreich
auf dem Felde der Kunstgewerbe 'und Kunstbildung einen mächtigen
Schritt nach Vorwärts gethan hat.
Aber noch sind wir nicht am Ende unserer Aufgabe, - wir haben
die ersten Schritte auf diesem Felde gethan, und müssen die nothwendigen
weiteren Massregeln zu ergreifen nicht säumen. Vieles ist erreicht, aber
noch mehr ist zu thun übrig. Gerade darin erwartet das Museum von
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