stellte und bis zu dem bestimmten Jahre das an Material gab, was damals über die Antwerpener und verwandte Schulen vorhanden war. Aehnlich in dem Kataloge von Weale über die kleine Sammlung in Brügge. - An mich selbst trat diese Frage heran, als ich die Fürstlich Fürstenbergsche Sammlung in Donaueschingen zu katalogisiren hatte. lch habe geglaubt, mich so entscheiden zu müssen, dass ich mich über einige Richtungen der altdeutschen Schule und über einzelne Künstler, die man dort besonders kennen lernt, wie Barthel Beham, des Ausführlicheren verbreitete, aber nicht im Kataloge selber, sondern in der Einleitung. Dergleichen wird immer von der Natur der gerade zu ltatalogisirenden Sammlung abhängen. - ' Drittens müssen wir verlangen eine charakteristische Beschrei- bung, nicht mit drei Worten, aber auch nicht eine so weitläufige, wie man häufig findet. Gerade diese Beschreibungen muss man, wo einem ein Katalog abzufassen übertragen wird, mit der grössten Sorgfalt selber machen. Denn einen Katalog zu schreiben ist eine schwere schriftstellerische Arbeit, keine Fabrik- arbeit. Es erfordert einen wohlüberlegten Stil und grosse Mühe. Ein Punkt, der hierbei erwähnt werden muss, ist die Frage, wie sollen die Ausdrücke „rechts und links" bei der Beschreibung gebraucht werden? ln der Literatur schwankt die Sache sehr. Es ist das an sich eine sehr gleiche gültige Sache, nur muss ein fester Gebrauch da sein. Aus vielen Gründen würde meiner Ansicht nach der he ral dische Gebrauch, vom Bilde aus, vorzuziehen sein. Ein vierter Punkt ist der, dass die lnschriften überall genau angegeben werden müssen. Selbst in Waagen's Kataloge von Berlin kommen sehr viele lncorrectheiten vor. Es fragt sich nun, ob hierbei überall das Facsimile nöthig ist. Ich bemerke, dass, wenn man solche giebt, dies stets in Originalgrösse in genauer Durchzeichnung geschehen muss. Ein gutes Muster in dieser Hin- sicht ist der ältere Katalog der Wiener Akademie-Galerie. Vielfach aber finden wir, dass solche Durchzeichnungen nur scheinbar sind, und die Facsimiles er- heblich von den Originalen abweichen. Z. B. in dem Amsterdamer Kataloge ist viel Ungenaues. In der Galerie von Brüssel ist das, wie mir mein Freund Bruno Meyer mitgetheilt hat, in noch auiTallenderer Weise der Fall. Dagegen, meine ich, kann man auch leicht zu weit gehen, und man braucht nicht zu luxuriös mit den Facsimiles zu sein. In den meisten Fällen wird es genügen, wenn man den Namen des Malers und die Jahreszahl in Lettern druckt; ebenso bei ganz geläufigen Monogrammen nur vbezeichnet mit dem Monogrammen. Man reservire sich das Facsimile für die Fälle, wo es direct vortheilhaft ist; wie Bode's Unterschriften von Adriaen van Ostade, oder die Unterschrift des Rembrandt in der hiesigen Akademie. - Ebenso muss es sich verhalten mit den Wappen und Zeichen und mit den Inschriften anderer Art. - Ein fünfter Punkt, der als nothwendig festgestellt werden muss, sind die Nachrichten über die Geschichte und über die Zeit der Erwer- bung des Bildes, wo möglich mit Angabe des Preises. Sechsten: hat man anzugeben die Literatur, die über ein bestimmtes Bild existirt, und die Vervielfältigungen, die vorhanden sind, und auch hier ist vollständige Zuverlässigkeit erforderlich. - In letzterer Beziehung ist z. B. der sonst sehr gute Katalog der Darmstädter Galerie von Hoffmann mangelhaft. Siebentens muss angegeben werden Material lllld Technik, und da theile ich den Vorschlag des Herrn von Alten, bei den Bildern auch die Art des Holz es anzugeben. Achtens müssen die Masse gegeben werden, und es wird mir Niemand widersprechen, wenn ich da das Metermass für Gemäldesammlungen als das