Mlllllßllllllllßll ÜBS K. K. UÜSlHffBlElI.f1VlllSHllll1S KUNST UND INDUSTRIE. (Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) Am l. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4..- Redscteur Bruno Sucher. Expedition von C. Geroldk Sohn. Man abonnirt im Museum, bei Gerold d: Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen. NNW ßANWßNwN N13 191, WIEN, l. FEBRUAR 1874. IX_ Jahrg, Inhalt: Dr. K. B. Starkßiiber Kunst und Kunstwissenschaft auf deutschen Universitäten." - Die Auf- gaben des heutigen Zeichennnterrichtes. {Schluss} - Verzeichniss verkäuflicher Gy sab üsse des k. k, Münz- und Antikeneahlnetes. - Kleinere Mittheilungen. - Fortsetzung es B1 lin- thekskataloges. Dr. K. B. Stark „über Kunst und Kunstwiseenschaft auf deutschen Universitäten". Dr. K. B. Stark, Professor der Archäologie an der Heidelberger Uni- versität, hat in der "Rede zum Geburtsfeste Karl Friedrich's von Badenu, die er als Prorector am 23. November 1873 hielt, Anlass genommen, sich über Kunst und Kunstwissenschaft auf deutschen Universitäten auszu- sprechen. Wir theilen unseren Lesern die letzte Hälfte der Rede") ihrem vollen Umfange nach mit, überzeugt, dass dieselbe geeignet ist, alle jene zu orientiren, die sich mit dieser hochwichtigen Unterrichtsfrage beschäf- tigen. Nach einem Rückblicke auf die Bestrebungen des Mittelalters, so weit diese auf Universitäten, speciell Heidelberg, zum Ausdruck kamen, wendet sich Professor Stark zur Neuzeit. "Der Beginn unserer grossen classischen Literaturepoche um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bietet gerade dadurch eine so einzigartige Er- scheinung dar, dass hier künstlerisches neues Schaffen Hand in Hand ging mit dem gleichzeitigen Erwachen des wissenschaftlichen Bewusstseins über die Kunst und ihre Aufgaben, so dass das Letztere vielfach dem Ersteren vorausgeeilt ist. Die Poesie, überhaupt die schöne Literatur, nahmen dabei die ganze Breite des künstlerischen Gebietes zunächst. ein, nur dass die dramatische Kunst als dienende Ge- nossin von ihr mit emporgezogen ward. Wohl treibt bereits die deutsche Musik die herrlichsten Blüten, schafft unvergängliche Meisterwerke, aber sie hndet ihren fruchtbaren Boden fern ab von den literarischen Mittel- ') Heidelberg 1873, bei J. G. Mohr. 51' S. 4';