64 die Schulen und die Individuen stehen, welche im heuligen Eumpeffrtger edler Ma- lerei sind. ,_ , , , . Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, entwickelt Hr. v. Eitelbeesgee, dass die ganze Abtheilung" der Malerei - mit Ausnahme der Oeeterreidt-lhgulxh -,-.- in ihrer Grundorganiution von kleinen Ideen getragen, mehr den Charakler eiut- ntiunlieh ver- grbsserten Kunbtveveins-Auastellung als einer grossen Kunsuuastellung neigte," aber doch Zeugniss ablegte: , . l. von der Entwickelung des coloristischett Elementes; n. von dem Vorherrschen jener Bedürfnisse, welche YQR kleinen Amateurs, von Kunstveleinen und verwandten Institutionen ausgehen; 3. dass, mit Ausnahme Frankreichs, der Staat, die Kilthßl, die Commune geringere Bedürfnisse und niedriger gestellte Aufgaben für Malerei zeigenpab es in der Bluthea zeit der Kunst der Fall war; und 4. dass endlich neue hervorragende Talente auf dem ßebiete der Malerei nicht aufgetreten sind. :' Eine Reihe von einzelnen Beispielen, der Weltausstellung entnommen, erlluterte die vier angeführten Punkte. In der zweiten Vorlesung ging der Vortragende von den eben erwähnten Ge- sichtspunkten auf Frankreich über. Er entwickelte die Ursachen, warum' in Frank- reich die Kunst einen nationalen Typus an sich tragt, und das ganze Volk durchdringt. Mehr in die Breite, als in die Tiefe gehend, ist Geschmack und Esprit der vorherr- schende'Charakter aller französischen Kunstleistungen sowohl auf dem Gebiete der Mn- lerei, als dem der Plastik und der Kunstindustrie. ' Zurückgehend auf die Ptiege der Kunst in Frankreich durch Franz I., Colbert und andere grosse Förderer der Kunst, berührte der Vortragende auch dieYStQ-atsfabriken. die Staatskunstschulen in Paris, der Departements, in Rom und Athen, so wie die allge- meinen Zeichenschulen in Frankreich. ' ' ln der Malerei hat das Napoleonische Regiment mit corrurupirt, das heutige Frank- reich hat keine hervorragenden Maler, die sich mit Ingrös, Ary Scheffer, Dela- croix, Decamps oder Delaroche messen können, aber trotzdem überragte die Aus- stelluri der französischen Malerei die aller Nachbarstaaten auf der Weltausstellung. äine Reihe von selbstständigen Künstlern, geistvollen Männern wurde uns vorgeführt, und das, was uns der oflicielle Katalog als Eigentbum des Staates und der Commune nachwies, zeigte deutlich, wie intelligent und wie principiell, wie iede Kunst, to die Malerei in Frankreich auch heute noch gefordert wird. Wenn es auch Niemand beikommen kann, Frankreich in dem nachzuahmen, was es macht, in dem, wie es Kunst fordert, können wir alle von Frankreich lernen. ln ihrer Thatigkeit, ihrer Intelligenz, in ihrem Ehrgeize, an der Spitze der Citilisation zu maischiren, kdnnen wir alle von Frankreich lernen. Worin wir, nicht nachzuahmen brauchen, das ist, in ihrer Frivolität, und der geringen Werthschatzung des Weibes. Wir müssen auch in der Kunst bei dem bleiben, was bei uns deutsche Sitte und deutsches Leben ist. In den nächsten Vorlesungen wird der Vortragende auf das Deutsche Reich, Eng- land und Italien übergehen. Die Malerei Oesterreich-Ungurns wurde grundsätzlich in den Kreis der diesjährigen Vorlesungen nicht aufgenommen. Da die unmittelbare Fortsetzung dieser Vortrage durch Unwohlsein des Vortragenden verhindert wurde, trat am 14. und zx. Dccember Custos Bucher mit einem Rückblick auf die, ornamentale Kunst auf der Weltausstellung ein: Der erste Vortrag erorterte die Stellung des Kunst ewerbes auf den grossen Ausstellungen überhaupt, die Anregung zu vergleichenden Studien, und nahm davon Gelegenheit, ie allgemeinen Gesichtspunkte für eine Entwickelungsgeschichte des Ornaments nzudeuten. ln dem zweiten Vortrage wurde, aus den Ausstellungen der verschiedenen Linder dasjenige hervorgehoben, was als völlig neu, oder neu in seiner Anwendung, oder nachahmenlwenh für unser Kunst- gewerbe erschienen war. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Aufaichtsrath) Die Handels- und Gewcrbekammer in Wien hat nach dem Ausscheiden des Herrn von Reckenschuss den Kammerrath Herrn Adolf Heizer zum Mitglied: des Aufsichtsrathes der Kunstgewerbe- schule gewählt.