74k der Director des General-Probirarnts v. Lill. der Director der Kunstgewerbeschule Prof. Storck. die Bildhauer Profi. Zumbusch, König und Kundtmann, Reg.-Rath Prof. I-Iornig; ferner seitens des Curatoriums die Herren FZM. v. Hauslab, Reg-Rath Engerth, Prof. Radnitzky, Dr. Stamm; seitens des Museums: Reg-Rath Falke und die 'Custoden Ilg und Bucher. Die Grundlage der Besprechung ergab sich aus dem Vergleiche zwischen den Leistungen der österreischischen Bronze-Industrie rnit denen der französischen als der am meisten fortgeschrittenen, und da die letz- tere schwunghafter in ihrem Betriebe und wohlfeiler in ihren Arbeiten sich darstellt, welche gleichwohl im Grossen. und Ganzen den künst- lerischen Anforderungen mehr genügen, so musste als die erste Aufgabe betrachtet werden, die Ursachen dieser Erscheinung zu ermitteln. Zunächst verschaffte man sich Einblick in die Organisation der seit 1818 bestehenden nReunion des fabricants de bronzes de la ville de Paris", und allgemein gab sich die Ueberzeugung kund, dass die Gründung einer ähnlichen Association aller Wiener Industriellen, welche in Bronze-, Zink-, Eisenguss u. s. w. arbeiten, von dem besten Einfluss sein werde. Ein Specialcomite wurde mit der Ausarbeitung der Statuten beauftragt und es ist Hoffnung, diese Gesellschaft bald ins Leben treten zu sehen, welcher dann die Vertretung der Interessen der genannten Industriezweige, ins- besondere die Ausführung mancher in den weiteren Verhandlungen zur Sprache gekommenen Angelegenheiten obliegen würde. Sodann wurde das Verhältniss der bildenden Künstler zu dieser Industrie eingehend erörtert. Es kam zur Sprache, dass die Zeich- ner, Architekten, Bildhauer, welche den Fabrikanten Entwürfe liefern, häufig nicht genügend mit den Eigenthümlichkeiten des Materials und den Besonderheiten der Technik vertraut seien, wogegen darauf aufmerk- sam gemacht wurde, dass Specialisten für dieses Fach sich eben nur da bilden können, wo Aufträge in grösserer Zahl und grösserem Umfange erwartet werden dürfen, was in Wien noch nicht der Fall. Anderseits wurde der Mangel an geschickten, künstlerisch vorgebildeten Formern, Ciseleuren u. s. w. hervorgehoben und die Nothwendigkeit einer eigenen Schule für Bronzetechnik betont, welche zugleich Fortbildungs- und Fachschule zu sein und unter der Mitaufsicht des Oesterr. Museums zu stehen hätte. Zur Belebung des künstlerischen Schaffens auf diesem Ge- biete wurde das Ausschreiben von Preisen und Ertheilen von Be- stellungen als wirksames Mittel bezeichnet, und zwar wären hierbei sowohl grössere Aufgaben als Entwürfe von Gebrauchsgegenständen, ein- zelne Zweige der Industrie und Herstellung von Reductionen in's Auge zu fassen. In Folge dessen ist ein Specialcomite zur Berathung der Frage