Oesterreich auf der Weltausstellung die Stellung eingenommen, die es thatsächlich und unbestritten eingenommen hat, würde nicht dieses, aus der Initiative des Kaisers hervorgegangene Institut einen festen und ge- sicherten Bestand gehabt haben. Wenn daher an dem heutigen Tage im Oesterr. Museum das Dankes- wort ausgesprochen wird, so ist dies nicht blos der Wiederhall allgemein empfundener Gefühle, sondern der Ausdruck der vollen Ueberzeugung, der Erfahrung eines Jahrzehntes, die in diesem Institute von allen denen gemacht wurde, welche sich direct oder indirect an demselben betheiligen. Möchte nach abermals fünfundzwanzig Jahren ganz Oesterreich mit dem Museum wie heut wieder rufen können: Gott erhalte und segne den Kaiser Franz Joseph und das Kaiserhaus! Das orientalische Museum in Wien. Beim Beginne der Weltausstellung hat sich in Wien ein Cercle oriental gebildet, der sich die Aufgabe stellte, während der Weltausstel- lung einen Mittelpunkt zur Herstellung eines Verkehres zwischen dem Orient und Oesterreich herzustellen. Je länger und eingehender sich die Mitglieder dieses Cercle mit der Frage, die Verbindungen zwischen dem Orient und Ostasieu einerseits und Oesterreich anderseits fester zu knüpfen, beschäftigte, desto mehr hat es sich herausgestellt, dass es nöthig sei, den orientalischen Cercle in ein dauerndes Institut umzuwandeln. Dieses ist in den jüngsten Tagen geschehen. Das Comite, das bisher aus 4.1 Mit- gliedern bestand, hat sich in eine nOrientalische Gesellschaft für Handel und Volkswirthschaftu umgewandelt, welche in Wien ihren Sitz aufschlagen wird. Durch diesen Verein sollen die Kenntnisse über die Production und den Consum der orientalischen und ostasiatischen Länder erweitert und verbreitet und die Consolidirung und Ausdehnung der bestehenden, sowie die Anbahnung neuer Verbindungen angestrebt werden. Zu diesem Be- hufe sollen die zahlreichen auf der Weltausstellung bereits erworbenen Sammlungen als Illustration der Production und des Handelsverkehres dieser Länder sorgfältig geordnet, den Gegenstand einer permanenten Aus- stellung bilden; sie werden nach Bedarf ergänzt und ausgedehnt und sind bestimmt, für industrielle und Handelszwecke Verwerthung zu finden. Eine Hauptaufgabe des neuen Vereines besteht darin, bisher wenig oder gar nicht im Handel erscheinende Naturproducte dieser Länder unseren Fabrikanten und Gewerbetreibenden vorzufiihren, ihnen Gelegenheit zu geben, dieselben zu prüfen und in ihrer eigenen Production zu verwen- den, sowie den directen Bezug derselben auzubahnen. _ In diesem Vereine werden sich weiter alle Studien über handelsgeo- graphische und statistische Verhältnisse der Länder des Orients concen- triren; eine zweckmässige Bibliothek soll angelegt und das erforderliche