Minheilunuen des k. k. llesterrßinh. Museums
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.
YAm l. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abonnementspreis per Jahr B. 4.-
Redacteur Bruno Bücher. Expedition von C. Gerold Sohn.
Man abonnirt im Museum, bei Gemld Comp., durch die Postunstalten, sowie durch
alle Buch- und Kunsthandlungen.
Nr, 118, WIEN, 1. Juu 1875. Jahrg.
Inhalt Die photogra hische Ausstellung im k. Oesterr. Museum. SchlussJ Das Deutsche Gewerbe-
museum in nimm. Kleinere linheulungen. Inserate.
Die photographische Ausstellung im k. k. Oesterr. Museum.
Schluss
Die Aufnahmen von Thieren wurden zu dieser kleinen Ausstel-
lung in grösserer Zahl eingeschickt als zur Weltausstellung im Jahre 1873;
solche wurden eingesendet von H. Cremiere in Paris, Frankenstein
und Comp. in Wien, S. Hedges in Lytham, J. Löwy in Wien, E. Ra-
bending in Wien, C. Relvas in Gollega, C. F. Schmid in Reutlin-
gen, L. Schodisch in Oberwarth, F. Ritter v. Staudenheim in St.
Veit a. d. Glan, L. Wittmann und C. Wrabetz in Wien.
Unter den Ausstellern dieser Gruppe lieferte L. Schodisch eine
Collection von Aufnahmen einzelner Individuen als auch von grösseren
Gruppen von Hausthieren, insbesondere Rindern. Diese Bilder zeichnen
sich nicht nur durch glückliche Bewältigung der mit der Zahl der Indi-
viduen steigenden Schwierigkeiten aus, sondern dürften, wenn auch in
kleinem Maßstabe ausgeführt, manchem als Studienblätter erwünscht sein.
J. Löwy brachte eine reiche Collection von Aufnahmen aus der kaisere
lichen Menagerie in Schönbrunn, S. Hedges sehr gelungene Aufnahmen
von Hunden, Rindern, Pferden und Schafen, H. Cremiere interessante
Momentaufnahmen von Wölfen, I-Iunden, Pferden, von Cavalleriescenen.
C. Schmid's Momentaufnahmen von Pferden aus dem k. würtembergie
schen Landesgestüte dürften bei der ungekünstelten Darstellung und Natur-
Wahrheit auch für unsere Hippologen von Interesse sein. Rabendings
Aufnahmen von bespannten Equipagen und einzelnen Pferden sind bereits
längere Zeit rühmlich bekannt. Die regere Betbeiligung besonders in dieser
Branche, welche so bedeutende Schwierigkeiten bietet, zeugt von einem
ernsteren Streben, welches in kräftiger Weise unterstützt zu werden ver-
dient, insbesondere dann, wenn jene Cautelen und Künsteleien verschmäht
1875.
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werden, welche eine deutsche Firma anwendet, die durch ihre Thieraufnah-
men einen nach unserer Ansicht durchaus nicht motivirten Ruf erhalten
hat. Durch solche Kunstgriffe verliert die Darstellung jedes Kriterium der
Naturwahrheit und fehlt hiemit der Photographie der l-lauptwerth.
DieReproduction von Gemälden, Zeichnungen und Plänen
Silberdruck ist durch die geringe Zahl von Ausstellern vertreten;
diese sind V. Angerer in Wien, J. Böttinger in Pilsen, H. Cre-
rniere in Paris, H. Eckert in Prag, J. Exner in Fünfkirchen, C. Haack
in Wien, J. Petersen in Kopenhagen, E. Rabending in Wien, A. Szu-
bert in Krakau, wobei wir von den Reproductionen, welche durch die
Presse oder durch Kohledruck vervielfältigt sind, absehen. Unter diesen
Bildern heben wir die von Haack ausgestellten in grossem Formate in
erster Linie hervor. Dieser vielseitige Photograph hat sich im Fache der
Reproduction durch die directen Aufnahmen der bedeutenderen Gemälde
der Belvederegalerie, welche von der Firma Miethke herausgegeben wurden,
bereits einen wohlverdienten Ruf erworben. E. Rabending sehen wir
unseres Wissens zum ersten Male in diesem Fache bei einer Ausstellung
hervortreten und zwar mit Erfolg; V. Angerer's Reproductionen von
Zeichnungen sind durch ihre Schärfe und den reinen Grund längst unter
den Fachleuten geschätzt; Eckert's Reproduction von Brunnens Aqua-
rellbildern aus der Vogelwelt gibt wieder Zeugniss für den Fleiss dieses
erusigen Mannes und gehört zu jener Kategorie von Arbeiten, bei welcher
wir naturgemäss die Anwendung der Farbe in der Photographie als zu-
lässig erklären müssen. Wir müssen hier unser Bedauern aussprechen,
dass die bedeutenden ausländischen Firmen, welche diese Branche der
Photographie in grossem Maßstabe cultiviren, der Ausstellung fern blieben,
Die Reproductiori von lndustrieobjecten und Maschinen
in Silberdruck ist durch die noch geringere Zahl von Ausstellern ver-
treten, nämlich durch V. Angerer, M. Frankenstein 81 Co., J. Ger-
tinger, C. Haack, Dr. H. Heid, E. Rabending, sämmtlich in Wien,
wobei wir selbstverständlich die Besprechung der durch die Presse ver-
vielfältigten Reproductionen einem folgenden Abschnitte vorbehalten.
Dr. Heid brachte einige Aufnahmen von Maschinen, Gertinger Repro-
ductionen von Eisenwaaren, Frankenstein solche von Zinkornamenten
und Spiegeln, V. Angerer und Haack beurkundeten durch die Mannig-
faltigkeit der aufgenommenen Objecte, als Glas, Metallwaaren und andere
Artikel, abermals ihre Vielseitigkeit. Das Auftreten Rabending's auf
diesem von ihm unseres Wissens bisher nicht gepHegten Gebiete berech-
tigt zu den besten Erwartungen.
Die Reproduction von Maschinen und Industriegegenständen bildet
unstreitig einen wichtigen Zweig der photographischen Praxis, durch
welchen meistens mit verhältnissmässig geringen Kosten und in kurzer
Zeit viele Artikel vollkommen treu abgebildet werden können. Doch
scheinen unsere Industriellen solche Abbildungen nicht in dem Masse zu
37'
benützen, wie dies in Frankreich und England und auch theilweise in
Deutschland der Fall ist, wo grosse Etablissements sogar Photographen
im Status ihres Hilfspersonales haben. Wenn wir nicht irren, hat z. B.
unter unseren grossen Bahnunternehmungen erst die Staatsbahngesell-
schaft ein besonderes photographisches Altelier eingerichtet, das wohl in
erster Linie für die Reproductionen von Plänen etc. zu sorgen hat. Wenn
bei uns Aufträge zu solchen Reproductionen gegeben werden, so beab-
sichtigt man in der Regel eine Abbildung zu erhalten, welche als Vorlage
für die andern Zweige der reprodncirenden Künste dienen sollJ ln diesem
Verhältnisse dürfte auch der Grund liegen, dass so wenig Photographen
den eben erwähnten Zweig cultiviren, welcher doch gewiss auf die Re-
production von Obiecten älterer Kunstperioden ausgedehnt und insbeson-
dere unter Zuhilfenahme der neueren Vervielfältignngsmethoden nutz-
bringend sein dürfte. Sehr wünschenswerth wäre es, dass eine grössere
Zahl von Photographen diesen Zweig cultivire, der jedoch ein eingehendes
Studium verlangt. indem die Beleuchtung dem Materiale entsprechend
gewählt werden muss, damit die Details im Bilde gehörig hervortreten,
indem ferner bei manchen Objecten noch besondere Vorsichten und
Kunstgrilfe erforderlich sind, so z. B. das Aufnehmen von gewissen Me-
tallwaaren im unpolirten Zustande, das Ueberziehen mit Farbe zur Ab-
schwächung des hohen Glanzes u. dgl. m., Umstände, über welche die
Leute, welche die Aufnahmen verlangen, nur von im Fache geübten
Photographen die richtigen Andeutungen erhalten können.
Die Anwendung der Photographie zu wissenschaftlichen
Zwecken ist, abgesehen von jenen bereits früher besprochenen Bildern,
welche uns Land und Leute entfernter, wenig besuchter Continente ver-
gegenwärtigen, durch Vergrösserungen mikroskopischer Objecte vertreten,
welche von C. Haack in Wien und Woodward in Washington aus-
gestellt sind. Ersterer, schon seit Jahren mit Erfolg dem Studium der
Aufnahmen mikroskopischer Objecte obliegend, brachte schöne Diaposi-
tive, welche zunächst bestimmt sind, mit Hilfe des Scioptikon, einer mo-
diiicirten Laterna magica, vergrösserte Bilder auf einen Schirm zu pro-
jiciren und zur Illustration naturwissenschaftlicher Vorträge zu dienen.
Diese lllustrationsmethode hat sich in manchen Ländern, so z. B. in
Frankreich, England und Nordamerika, in ausgedehntem Masse eingebür-
gert. In Philadelphia erscheint unter dem Titel "The Magic Laterne eine
Zeitschrift, welche sich die Besprechung aller auf die Ausbildung dieses
Belehrungs- und Unterhaltungsmittels bezüglichen Fragen zur Aufgabe
stellt. Woodward hatte vor kurzer Zeit einige vergrösserte Photo-
graphien von Testobjecten der photographischen Gesellschaft eingeschickt,
die nunmehr wegen der ausgezeichneten Durchführung und der bedeu-
tenden Vergrösserung als interessante Stücke der Ausstellung einverleibt
werden. Haack macht seine Aufnahmen mit dem Kalklichte, Wood-
ward mit directem Sonnenlichte.
372
Diese Anwendung der Photographie, welche nach unserer Ansicht
von vielen Mikroskopikern leider zu sehr unterschätzt wird, verdient eine
eifrigere Pflege, denn unstreitig werden die Beobachtungen, welche mit
dem Mikroskope gemacht werden, in bleibender Weise und frei von allen
Fehlern, welche etwa durch Versehen des Zeichners oder durch gewagte
Annahmen des Beobachters verursacht werden können, fixirt. Ausserdem
bilden die so gewonnenen Abbildungen ein ausgezeichnetes Demonstrations-
und Verständigungsmittel bei Vorträgen. Wir sehen auch, dass an anderen
Orten Botaniker, Physiologen, Pathologen und andere Forscher sich diesem
Zweige der Photographie mit Eifer widmen, so z. B. Gerlach in Er-
langen, Girard in Paris, Woodward in Washington. Letzterer hat als
Mitglied der obersten MilitäraMedicinalbehörde der Vereinigten Staaten
bereits mehrere Tausende von pathologischen Präparaten aufgenommen;
eine Sammlung von Abdrücken wurde vor wenigen Wochen der kaiserl.
Akademie der Wissenschaften vorgelegt. Girard hat in jüngster Zeit
alle Stadien der Verarbeitung, welche die verschiedenen Rohmaterialien
bei der Papierfabrication erfahren, zur Illustration seiner Vorträge am
Conservatoire des arts et metiers aufgenommen. Vielleicht stammt die
Voreingenommenheit unserer Naturforscher gegen die photographischen
Aufnahmen mikroskopischer Objecte daher, dass selbe nur solche Photo-
graphien in Händen hatten, bei welchen der Erzeuger den Störungen,
welche durch unpassende Beleuchtung entstehen können, nicht gehörig
zu begegnen wusste, dass ferner die Photographie bei namhaften Vergrüsse-
rungen eben nur das Bild einer Ebene scharf wiedergibt und selbes nicht
in der Weise ergänzen kann, wie dies der Beobachter sehr oft für sein
Auge durch eine geringe Bewegung der Mikrometerschraube des Mikro-
skopes bewerkstelligt.
Die Marine-Aufn ahmen waren ein Fach, welches bei uns bisher
wenig, eigentlich nicht cultivirt wurde, indem an unserer Seeküste, mit
Ausnahme von Triest, Fiume und Pola, die Photographie noch auf sehr
niederer Stufe sich befindet. Rottmayer in Triest brachte eine Col-
lection seiner Aufnahmen von Kriegsschiffen der österreichischen Marine,
Mioni in Pola eine Vergrösserung der Fregatte Radetzky. Wenngleich
diese Bilder die ausgezeichneten englischen und amerikanischen Marine-
Aufnahmen nicht erreichen, so schätzen wir sie dennoch, weil hiedurch
das Streben beurkundet wird, neue, bisher bei uns nicht gepflegte Gebiete
zu betreten. Ein eifriges Studium der Momentaufnahmen wird wesentlich
zur Vervollkommnung dieser Branche der Photographie beitragen.
Die Vervielfältigung photographischer Aufnahmen ohne
Silberverbindungen nämlich Pigmentdruck, Einstaubverfahren, He-
liogravure, Lichtdruck, Photozinkographie, Photolithographie etc. finden
wir durch eine grössere Zahl von Ausstellern und zahlreiche Proben der
mannigfachsten Art vertreten, und zwar durch die Firmen; Anbei ßr
Kaiser in Lindenhöhe bei Cöln, Braunek Maier in Mainz, Ph. Crei-
373i?
felds in Cöln, H. Cremiere in Paris, F. W. Geldmacher in Frank-
furt a. M., C. Haack in Wien, C. H. Jacobi in Neuendorf bei Coblenz,
Louise Koch in Wien, J. Leipolt in Lissabon, J. Löwy in Wien, C.
Revals in Gollega, Römmler 8c Jonas in Dresden, Strumper 81 Cornp.
in Hamburg. Das sogenannte Kohleverfahren oder der Pigment-
dru ck ist nur in bescheidener Weise durch zwei Aussteller, nämlich
Geldmacher und Relvas, vertreten; das Einstaubverfahren nur
durch die Emailbilder des ersteren. Wir müssen sehr bedauern, dass die
ausländischem den Pigmentdruck im grossen Maßstabe pHegenden Firmen,
wie z. B. Braun in Dornach, Mäes in Antwerpen u. a. m., fern blieben.
Das Auftreten derselben hätte vielleicht manchen unserer heimatlichen Pho-
tographen angeregt, diesem Fache eine grössere Aufmerksamkeit zuzuwen-
den und die Abneigung vor ferneren Versuchen zu überwinden welche
durch mehrseitig beobachtete Uebelstände, besonders das Abschälen der
übertragenen Kohlebilder, hervorgerufen wurde. Es ist Thatsache, dass
bereits im Auslande dem Pigmentdrucke die volle Aufmerksamkeit hervor-
ragender Landschafts-, Porträts- und Repr0ductions-Photographen zuge-
wendet wird, indem die Vervielfältigung rascher als beim Silberdruck er-
folgen kann und auch die Manipulationen Garantien gegen die Einwirkung
von dem Bilde nachtheiliger Chemikalien bieten.
Ungleich stärker ist die Vertretung der Druckmethoden mit fetter
Farbe. ln erster Linie erwähnen wir die Heliogravure, durch H. Cre-
miere, C. Haack, J. Leipolt vertreten, welchen wohl nach den bisher
vernommenen Details über die noch geheim gehaltene Methode die Firma
bel 81 Kaiser mit ihrem sogenannten Aubeld rucke anzureihen sein
dürfte. H. Cremiere bringt einige ältere Porträts mit Hilfe des nunmehr
wegen der langen Exposition und anderen Unzukömmlichkeiten beinahe
vollkommen verlassenen Asphaltverfahrens, Haack legt uns eine auf helio-
graphischem Wege hergestellte Kupferplatte und eine Collection von Ab-
drücken solcher Platten vor, Leipolt's Heliogravuren sind Proben der
Versuche, welche dieser wackere Oesterreicher in fernen Landen zur Ehren-
rettung des verstorbenen Landsmannes und Collegen Paul Pretsch über
die bereits vor dem Jahre 1854 angewandte Methode anstellte. Die Grund-
lage der Leistungen beider letztgenannten Aussteller ist die Chromgelatine,
welche entweder durch Aufquellen der nicht vom Lichte veränderten Theile
oder durch Lösen derselben in heissem Wasser ein Relief liefert, von wel-
chem auf galvanischem Wege Druckplatten hergestellt werden. Wir müssen
hier das Fernbleiben eines Baldus, eines Amand Durand, eines Rous-
selon Firma Goupil C0mp., eines Scamani bedauern, wodurch
eine Lücke entstand, welche die Leitung des k. k. Museums durch Aus-
stellung einiger Blätter aus ihren reichen Sammlungen theilweise auszu-
füllen die Freundlichkeit hatte. Die Firma Aubel 8m Kaiser brachte
eine reiche Collection von angeblich aus Originalplatten gedruckten Co-
pien diverser Stiche, sowie die mit Hilfe des Umdruckes auf Stein erhal-
374i,
tenen Abzüge, woran sich auch Reproductionen von Karten, Zeich-
nungen, Drucken etc. reihen. Wir müssen wünschen, dass bald der Schleier
gelüftet wird, welcher noch dieses Verfahren unsern Blicken verhüllt, in-
dem nur durch die allseitige Erprobung ein sicheres Urtheil über die
Leistungsfähigkeit der angeblich neuen Methode gefällt werden kann.
In einem innigen Zusammenhangelmit der Heliogravure steht die
Herstellung von Hochdruckplatten für den Buchdruck, welche
durch die reiche Schaustellung der Firma L. C. Zamarski repräsentirt
ist. Der Eigenthümer dieses bedeutenden Etablissements hat den Werth
solcher Platten für die Illustration von Druckwerken erkannt, seit unge-
fähr einem Jahre den Beziehungen der Photographie zur Typographie seine
Aufmerksamkeit zugewendet, und zwar nach den ausgestellten Leistungen
mit entschiedenem Erfolg.
Besonders reich vertreten ist die Photolithographie und der ihr
verwandte Lichtdruck. Wir finden als Vertreter dieser Fächer die be-
reits früher erwähnte Firma Aubel St Kaiser, ferner die Firmen
Brauneck öt Maier, Th. Creifelds, C. Haack, C. H. Jacobi, L.
Koch, J. Löwy, Rörninler 8a Jonas, Struruper 84 Comp. Unter
diesen brachte die Firma Braunek 81 Maier nebst der recht gelungenen
Reproduction von Schwind's Carton Die schöne Melusine" eine grosse
Zahl von Lichtdruclten für die verschiedensten Bedürfnisse des Buch-,
Kunst- und Bilderhandels. Dieser Firma gebührt das Verdienst, die Schnell-
presse im Lichtdrucke mit entschiedenem Erfolg eingeführt zu haben. Die
trefflichen Lichtdrucke der Firma Römrnler ßt Jnnas, mitunter in grossen
Formaten, zeigen uns, dass mit Hilfe der Schnellpresse auch in andern
Ateliers trefßiche Leistungen an den Tag treten, dass demnach diese Ver-
vielfältigungsmethode bereits weit über das Stadium des interessanten
Experimentes sich in die Praxis eingebürgert hat. Th. Creifelds, der
für seinen bedeutenden Verlag von Vedutten und Architekturen des Rhein-
gaues den Lichtdruck betreibt, zeigt uns in einer grossen Zahl der mannig-
fachsten Musterblätter die vielfache Verwendung des Lichtdruckes, sowie
speciell den Nutzen, welchen der Lithograph durch den Umdruck auf
Stein von der Lichtdruckplatte ziehen kann. J. Löwy cultivirt ebenfalls
diese Anwendung und brachtel einige trefflich ausgeführte Photolithogra-
phien nach alten Zeichnungen, welch' letztere er ungescheut zur Verglei-
chung neben den Copien einrahmen konnte. Wir fühlen uns verpflichtet,
dem letztgenannten Aussteller, welcher unverdrossen sich dem Studium
dieser Vervielfältigungsmethode widmet, sowie seinem Mitarbeiter Krakow
alle Anerkennung zu zollen. HaaclCs Photolithographien zeichnen sich
durch Schärfe und Reinheit aus und zeigen, dass dieser gebildete und
tüchtige Photograph auch auf diesem Gebiete Meister ist. Die Firma
Strump er Comp. brachte eine reiche Collection von Hamburger An-
sichten und auch einige Reproductionen von industriellen Objecten, welche
den tüchtigen Photographen und gewandten Lichtclrucker beurkunden.
L. Kochs Lichtdrucke Reproductionen eines englischen Kalenders sind
scharf und lassen uns bedauern, dass nicht durch eine grössere Zahl von
Blättern die uns bekannte Leistungsfähigkeit dem grösseren Publicum be-
urkundet wurde. C. H. Jacobi, ein ebenso tüchtiger Photograph als
Lichtdrucker, brachte grosse Landschaften im Formate von 45 35 Cen-
timeter in Lichtdruck vervielfältigt, so wie auf gleichem Wege hergestellte
Reproductionen von Kupferstichen, Federzeichnungen und Radirungen,
die wegen ihrer trefiiichen Ausführung, letztere wegen ihrer besonderen
Schärfe, alle Aufmerksamkeit verdienen. Die ausgestellten Blätter sind
von abgezogenen Negativen hergestellt, wiewohl der Erzeuger auch Copie-
negative durch das Einstaubverfahren mit grosser Sicherheit herstellt.
Die zur Photolithographie in Beziehung stehende Photo-Zinke-
graphie erscheint durch L. C. Zamarski und J. Löwy vertreten, deren
Leistungen in diesem Fache sich den bereits früher besprochenen würdig
anschliessen.
Wir können diesen Bericht, bei dessen Abfassung wir uns durch
Raum und Zeit beschränkt fanden, nicht schliessen, ohne zu bemerken,
dass im Allgemeinen neue Methoden, eigentliche Entdeckungen und Er-
findungen etwa den Aubeldruck, dessen Grundlage noch unbekannt ist,
ausgenommen nicht constatirt werden konnten, dass jedoch deutlich das
Streben an den Tag trat, die mannigfachen Beziehungen zur Kunst,
Wissenschaft und Industrie zu pflegen und zu entwickeln. Dieses Streben
verdient nicht nur Anerkennung, sondern auch eine wirksame Untere
Stützung, und zwar vorzugsweise dadurch, dass endlich den Leistungen
des Photographen derselbe internationale Schutz zuerkannt wird, welchen
bereits die Gesetzgebung der meisten Staaten den älteren Zweigen der
graphischen Künste angedeihen liess, ferner dadurch, dass Versuchsateliers
und eigentliche Bildungsanstalten gegründet werden, in welchen neben
der Unterweisung in den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Photo-
graphie auch ein entsprechender Kunstunterricht ertheilt, der Geschmack
durch Lehre und Anschauung ausgebildet wird.
Du Deutsche Gevrerhemueun In Berlin.
Auszug aus dem Jahresberichte für 1874.
Die allgemeinen Verhältnisse des Museums haben während des Jahres 1874
keine Verändentng erfahren. Die Beziehungen zu der König. Staatsregierung und zu den
städtischen Behörden, das Local, die Haupteinkünfte des Museums sind dieselben geblieben
und zugleich hat sich das Institut der fortdauernden Fürsorge des Handelsministers, wie
der Förderung seiner Gönner zu erfreuen gehabt.
Die wichtigste Bedingung einer gedeihlichen Entwickelung und Wirksamkeit des
Museums die Erlangung eines eigenen Gebäudes, schien freilich im verliossenen Jahre
ihrer Erfüllung eher ferner als näher gerückt.
Durch die im Abgeordnetenhause während des Monats März d. .1. stattgehabten
Verhandlungen und in Folge der lebhaften Fürsprache, welche bei denselben die lnter-
essen des Museums seitens der Vertreter der Stadt Berlin, sowie seitens verschiedener
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Freunde und Mitglieder des Instituts gefunden haben, ist die Angelegenheit zur Zeit in
ein neues Stadium getreten und ist begründete Holfnung vorhanden, dass noch im Laufe
dieses Jahres zum Beginn des Baues gescliritten werden wird.
In ähnlich günstiger Weise geht eine andere, für das Gedeihen des Museums gleich
wichtige Angelegenheit ihrer baldigen Erledigung entgegen.
Die Konigl. Kunstkammer enthält, wie bekannt, ebenso zahlreiche als aus-
gezeichnete Musterstücke aller Arten kunstgewerblicher Arbeiten, und es stand zu befürch-
ten, dass das Bestehen dieser Sammlung neben dem Gewerbemuseum das Interesse und
die Wirksamkeit desselben in bedenklicher Weise beeinträchtigen und auf die Dauer zu-
gleich die Mittel schmälern werde, die zur Vermehrung der Sammlungen des Museums
herangezogen werden konnten.
Es wurde deshalb die im Januar 1874 eingegangene Mittheilung des Herrn Han-
delsministcrs, dass durch Allerhochste Cabinetsordre vom m. December 1873 die Ermäch-
tigung zur Ueberweisung der kunstgewerblichen Theile der Königl. Kunstkammer an das
Deutsche Gewerbemuseum ertheilt sei, vom Vorstande mit freudigem Dank entgegen-
genommen. Wenn nach den näheren Verhandlungen mit der Generalvcrwaltung der
Konigl. Museen über die angemessene Theilung der Kunstkammer auch die historisch
und archäologisch wichtigen und die rein künstlerischen Arbeiten zurückbleiben, so wird
dem Gewerbemuseum doch ein so reicher Schatz von Holzschnitzarbeiten, Gläsern, Ma-
joliken, Emaillen, Schmiedearbeiten u. s. w. zugeführt, dass seine Sammlung, vervollstän-
digt durch diesen Zuwachs. mit einem Schlage in die erste Reihe ähnlicher Institute ein-
tritt und ihrer Aufgabe für die Forderung des deutschen Kunstgewerbes künttig nach
icder Richtung hin genügen kann.
Die Anzahl der ständigen Mitglieder des Museums hat sich in den Jahren 186g
bis Ende 1873 von 108 auf 117 erhnht, die der Jahresmitglieder dagegen in dem-
selben Zeitraume von 304 auf 259 vermindert, ein Ausfall, welcher jedoch durch zahl-
reiche Beitritte im Jahre 1874 mehr als ausgeglichen wurde.
Der Vorstand bestand bis zur diesjährigen Generalversammlung aus den Herren
Herzog v. Ratibor, Vorsitzender; Ministerialdirector Dr. Jacobi, l. Stellvertreter;
Professor und Director der König. Kunstschule M. Gropius, ll. Stellvertreter
Stadtrichter L. Lehfeldt, Schriftführer; Fabrikbesitzer S. Elster; Historienmaler
A. Ewald; Fabrikbesitzer J. G. Halske; Historienmaler A. v. Heyden; Geh.
Commerzienrath Dr. Kunheim; Commerzienrath P. March, Charlottenburg;
Geh. Commerzienrath und Generalconsul L. Ravene; Geh. Regierungsrath und Di-
rector der Konigl. Gewerbe-Akademie Reuleaux; Bildhauer Sussmann-Hellbo rn;
Commerzienrath Fr. Vollgold; Wirklicher Geh. Rath Wehrmann; Fabrik-
bcsitzer Dr. Max Weigert, und als Vertreter der Friedrich-Wilhelm-Stiftung der
Stadt Berlin die. Herren Oberbürgermeister Hobrecht, Stadtverordneten-Vorsteher
Dr. Strassmann, Stadtschulrath Professor Dr. Hofmann.
Die Leitung des Museums bestand im Jahre 1874 aus den Herren C. Grunow,
l. Director; Dr. J. Lessing, Director der Sammlung; Historienmaler E. Ewald,
Director der Unterrichtsanstalt.
Der Gesammtbestand der Sammlung betrug am Schlusse des Jahres 1874,
ca. 1t.67o Stück. Hiezu kommt noch eine grosse Reihe von Doubletten, bestimmt für
Wanderausstellungen und Unterrichtszwecke, sowie zum Austausch und zur Abgabe an
Provinzial-Sammlungen.
Daneben geht ein wechselnder Bestand entliehener Gegenstände Leihgaben,
der bei der immer zunehmenden Vollständigkeit der eigenen Sammlungen zwar an Be-
deutung verliert, iedoch durch besonders seltene und werthvolle Stücke von grosser
XVichtiglteit sein kann.
Das Deutsche Gewerbemuseum begann im Jahre I867 seine Sammlung mit dem
Erwerb von 32 Stücken, von denen 25 Stück geschenkt waren.
In demselben Jahre begann aber auch die thatige Beihilfe der Kgl. Staatsregierung,
welche auf der Weltausstellung zu Paris durch ihre Commissare ca. goo Stücke im Werth
von ca. 15.000 Tlialer ankaufen liess. Dieselben Wurden dem Gewerbemuseurn einstweilen
leihweise und im Mai 1874 sammt allen später von der Regierung angeschafften Ge-
genstanden als Eigenthum überwiesen.
Unter den goo in Paris erworbenen Gegenständen befand sich die Mustersamm-
lung moderner Glaser und Mosaiken von Salviati in Venedig mit allein 404 Nummern;
ferner mehr als 100 kleinere Stoffabschnitte indischer und ägyptischer Kunstwebereien,
so dass die Zahl der übrigen Stücke auf ca. 400 beschränkt war. Es zeichneten sich dar-
unter aus die damals neuen Emailarbeiten von Barbedienue und von Christoiie in Paris,
sowie die englischen und französischen Fayencen, ferner zahlreiche galvanische Nachbil-
dungen, werthvolle orientalische Stoffe, Stickereien und Teppiche u. s. w.
im Jahre l868 erwarb das Gewerbemuseum aus eigenen Mitteln und durch Ge-
schenke 1892 Nummern. Hierunter befinden sich vornehmlich die Ankäufe, die Herr
Sussmann-Hellborn im Herbst 1867 in Süddeutschland gemacht hatte und von denen die
Weißstickereien auch jetzt noch einen wesentlichen Bestandtheil der so sehr erweiterten
Sammlung bilden.
Unter den Geschenken nimmt ein altflandrischer Gobelin, den Se. Majestät der
König für iooo Thaler hatte erwerben lassen, die erste Stelle ein.
Ferner sind unter denselben hervorzuheben Eisengüsse aus llsenburg und Magde-
sprung am Harz, und die zahlreichen musterhaften Stoffproben von Giani in Wien.
Unter den von der Künigl. Staatsregierung im Jahre 1868 uberwiesenen 207 Stück
ist insbesondere zu erwähnen eine Reihe alterer Glasgemalde, welche sich bis dahin in der
Knnigl. Bau-Akademie befand, und die Spitzensammlnng der Konigl. Gewerbe-Akademie;
ferne gehören hierher die Ankäufe, welche im Auftrage der Regierung durch Herrn Pro-
fessor Gropius auf der Etlingefschen Versteigerung in Würzburg gemacht wurden.
in demselben Jahre erhielt das Deutsche Gewerbemuseum auch leihweise über goo
Gläser und Thonwaaren aus der keramischen Sammlung der König. Porcellan-Manufactur,
welche während der nachsten Jahre einen Hauptbestandtheil der keramischen Sammlung
des Museums bildeten.
Das Jahr B69 weist nur eine Zunahme von 56x Gegenständen auf. In diesem wie
in den folgenden Jahren haben bei den sehr beschränkten Mitteln des Museums nur kleine
und zur Ausfüllung der Lücken nöthige Gegenstände in sparsarnster Weise angeschafft
werden können.
Die Staatsregierung ist 186g nur durch Stücke vertreten. Dagegen fällt in dieses
Jahr der Ankauf der Minutoli-Sammlung, gegen 5000 Stück, nebst 900 Nummern der
Glasproben-Sammlung, für 50.000 Thlr.
im Jahr l870 hat die Zunahme der Sammlung des Museums 4.12 Stuck betragen;
im Jahr I87l 355 Stück.
Ebenso wie im Jahre 1869 setzen sich diese Zahlen hauptsächlich aus Geschenken
zusammen, welche durch lebhafte Bemühungen der Freunde des Museums erzielt wurden.
Die Ankäufe sind sehr sparsam.
Am bemerkenswenhesten sind die von Herrn Dr. Jagor geschenkten Stücke na-
tionaler Hausindustrie aus der Türkei und den slavischen Ländern an der unteren Donau,
sowie der Anfang der Sammlung altpersischer Fliesen.
Die Konigl. Staatsregierung hat während dieser beiden Jahre die Sammlung ver-
mehrt durch die Ankäufe aus einem Fonds von 500 Thlr., weiche auf der kunstgewerb-
liehen Ausstellung bei Eröffnung des Oesterr. Museums in Wien und im Anschlusse an
dieselbe gemacht wurden; ferner durch Ueberweisung von Ankaufen auf der Ausstellung
zu Moskau 187i.
Ausserdem hat die Königl. Regierung auf der keramischen Ausstellung zu London
130 Gegenstände, vornehmlich englische Kunsttopferei, angekauft, welche zunächst der
Minutoli-Sammlung übergeben wurden.
Jahr S72 steigt die Zunahme auf 777 Stück; Ankäufe des Herrn Sussmann-
Hellborn und des Directors Grunow in Süddeutschland bilden den Hauptbestandtheil.
Besonders vermehrt wurde die japanische Abtheilung durch Geschenke der Herren
v. Brandt und Gebrüder Gärtner, sowie durch Tausch mit dem Konigl. Museum.
Eine hervorragende Bereicherung erhielten die Holzscbnitzarbeiten durch die Schen-
kung von Hauptstücken der Sammlung von Peucker, welche Herr Eduard Jaques für
4000 Thlr. erworben und dem Museum als Geschenk überwiesen hatte; darunter das
Vordertheil einer venetianisthen Staatsgaleere und die Chorstühle aus der Abtei Altenberg
bei Cöln. Ferner durch die Schenkung der Bekronung eines Chorstuhles aus der Münster-
kirche zu Herford und einer grossen aus Holz geschnitzten Füllung, italienische Arbeit
des 16. Jahrhunderts, Geschenk des Herrn Adolf v. Lieberman n.
Die keramische Abtheilung erhielt als Geschenk durch Herrn S. Goldschmidt
eine Reihe persischer Fayencen, welche durch mehrere von Herrn Director Siemens
geschenkte Stücke ergänzt wurde, so dass der Werth der Geschenke in diesem Jahre die
Höhe von 5697 Thalern erreichte.
Seitens der Konigl Staatsregierung wurden dem Museum verschiedene von Geheim-
rath Prof. Reuleaux in Italien gemachte Ankäufe an Mosaiken und Fayencen überwiesen.
ln demselben Jahr wurde auf persönliche Veranlassung Sr. Kais. und Kön. Hoheit
des Kronprinzen im oberen Geschoss des Konigl. Zeughauses durch das Deutsche Ge-
werbemuseum die Ausstellung älterer kunstgewerblicher Arbeiten aus Berlin und Umgegend
veranstaltet.
Ein höchst bedeutsamer Schritt wurde dann gethan durch die Vereinigung der dem
Königl. Handelsministerium verfügbaren Sammlungen und zwar der sammtlichen bis-
herigcn Ankauf sowohl wie der Minutoli-Sammlung, mit dem Bestande des
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Deutschen Gewerbemuseums. Die Minutoli-Sammlung hatte inzwischen im Februar des-
selben Jahres einen sehr erheblichen Zuwachs erhalten durch den Ankauf der Hanemann-
Sammlung für 13.000 Thaler. Dieselbe enthielt vornehmlich Steingutkrüge, doch auch
Porcellan- und Zinnwaaren.
Die Minutoli- und Hanemann-Sammlung wurden sofort verschmolzen und ergaben
einen Bestand von 4t85 Gegenstanden und eine Doublettensammlung von ca. zooo Num-
mern. In ersteren sind einbegrißen ca. zo Stücke altberliner Porcellans, welche gelegent-
lich einer Dotirung des Bairischen Natinnalmuseutns aus den Porcellanbestanden des
Konigl. Schlosses, theils als überzählige Stücke, theils im Austausch gegen Doubletten
der Minutoli-Sammlung überwiesen wurden.
Die so entstandene Minutoli-Hanemann-Sammlung war vornehmlich reich an
Werken der Kunsttopferei; Fayence, Steingut, Porzellan und Glas bilden fast fünf Sie-
bentel des Bestandes. Das Gebiet der deutschen Keramik ist in einzelnen Theilen,
besonders in Steingutkrügen, Faycncen, bohmischem Glas bis zur Vollständigkeit, in an-
deren, wie den altdeutschen Kacheln und im Porcellan, wenigstens durch sehr zahlreiche
und glänzende Stucke vertreten. Ferner stammen die grosse Zinnsammlung so wie viele
der werthvollsten alten Nadelarbeiten, eine grosse Zahl der alten Schmuckgegenstande
und die besten Arbeiten aus Schmiedeeisen aus dieser Sammlung.
Das Jahr 1873 brachte an Einzelerwerbungen wiederum zahlreiche Geschenke und
Ankäufe japanischen Ursprungs durch die Herren v. Brandt und Gärtner, darunter
eine ausserst werthvolle Sammlung alterer japanischer Seidenstolfe von Herrn v. Brandt.
Ferner an Geschenken aus der W. Borchert-Stiftung die Nachbildung des Hildesheimer
Silberfundes von ChristoHe; die siebenbürgischen Bauemtrachten durch Herrn Carl
Schochterus in Hermannstadt, und von Herrn Al Castellani in Rom eine Samm-
lung italienischer Bauerntopferei, so dass auch in diesem Jahre der Werth der Geschenke
ca. zooo Thlr. betrug.
Eine ganz besondere Bedeutung erhielt aber dieses Jahr durch die Erwerbungen
auf der Wiener Weltausstellung, für welche die Künigl. Staatsregierung 22.700 Thlr. zur
Verfügung gestellt hatte.
Das Jahr l874 schliesst sich in der Art der Ankäufe den vorhergehenden an; zwar
konnten nur gegen t3oo Thaler verwendet werden, jedoch gelang es, einzelne werthvnlle
Möbel und Aehnliches zu kaufen; am wichtigsten ist die Erwerbung von 76 japanischen
Bronzegefassen, welche das Museum, wie so vieles Andere, dem feinen Kunstverstandniss
und der besonderen Theilnahme des Kaiserl. Ministerresidenten Herrn v. Brandt in Jedo
verdankt.
Unter den Geschenken sind viele Nachzügler der Wiener Weltausstellung; unter
den übrigen sind als besonders wichtige zu erwähnen eine Sammlung russischer Hand-
tücher mit gestickten Borten von der Frau Kronprinzessin, ein Staatswagen aus dem An-
fang des vorigen Jahrhunderts, indischer Goldschmuck, ein Prachteinband, mehrere
schmiedeiserne Grabgitter aus dem t7 Jahrhundert vom Magistrat in Görlitz u. A.
Die Stiftung aus dem Nachlasse des Prinzen Adalbert brachte dem Museum ausser
interessanten Arbeiten aus Mexico und Brasilien, drei gute Bronzestatuetten und die sil-
berne, mit translucidem Email decorirte Wasserpfeife des Königs von Oudah, die eines
der glanzendsten Stücke der Sammlung genannt werden darf.
Von künstlerisch noch höherer Bedeutung sind die Gegenstände, welche dem Ge-
werbemuseum durch die Vermittlung des Kronprinzen aus dem Nachlasse des Königs
Friedrich Wilhelm IV. unter Vorbehalt des Eigenthumrechtes überwiesen wurden. Die
beiden Jadeteller und das gestickte Crucilix sind Stücke von einzig dastehendem Werthe,
der Emailteller von Limoges und die zwei Majolicateller Arbeiten von hervorragender
Bedeutung.
Durch Ueberweisungen der Konigl. Staaßregierung wurden im vorigen Jahre zwei
an sich schon gut vertretene Abtheilungen der Sammlung vervollständigt.
Zunächst die Sammlung japanischer Papierproben und -Fabricate, zweitens die
Sammlung japanischer Lackarbeiten durch eine sehr reichhaltige Sammlung der Rohstotfe,
Productionsstufen und Arbeitsgerathe, sowie fertiger Erzeugnisse der japanischen Lack-
industrie.
Den glänzendsten Zuwachs jedoch erhielt die Sammlung durch das Raths-Silberzeug
der Stadt Lüneburg, welches die Königl. Regierung im Februar d. J. für 220.000 Thlr.
angekauft und am 3. März vorbehaltlich ihres Eigenthumarechtes uberwiesen hatte. Das-
selbe wurde in einem stattlichen, von Herrn Commerzienrath Fr. Vollgold zu diesem
Zwecke geschenkten Schranke aufgestellt und vom t8. März an dem Publicum zugäng-
lich gemacht.
Es war durch diesen Erwerb mit einem Schlage eine Repräsentation deutscher
Silberschmiedkunst der Bluthezeit gewonnen. wie sie kaum in irgend einer anderen
öffentlichen Sammlung existirt und deren Wetth durch die historische Zusammengehörig-
keit der verschiedenen Stücke noch wesentlich erhöht wird.
Es liesa sich an diesen Stamm der nicht erhebliche Vorrath älterer Silberarbeiten
anschliessen, der aber in Verbindung mit den galvanischen Nachbildungen des Hildes-
heimer Fundes und der Wiener und Londoner Renaissancearbeiten nunmehr ein statt-
liches Bild der Silberschmiedarbeit älterer und neuerer Zeit entrollt. Dazu kommen
werthvolle orientalische Metallarbeiten und die in Wandkasten zusammengestellte Samm-
lung von Schmuckgegenstanden, so dass die zur Aufnahme des Raths-Silberzeuges einge-
richtete und mit besonderen Sicherheitsmassregeln versehene zweifenstrige Silberkammer
bereits ganz besetzt werden konnte.
Das Jahr 1874 brachte ferner wie bereits oben erwahnt als Ereigniss von
grbsster Tragweite den principielleti Abschluss der Verhandlungen über die Ueberweisung
der kunstgewerblichen Theile der Kunstkammer des Künigl. Museums an das Deutsche
Gewerbemuseum.
Mit Erreichung-dieses Zieles ist die erste Periode der Entwickelung des Museums
abgeschlossen; mit der Uebernahme jener Sammlungen von unvergleichlichem Werthe
und unerreichbarer Seltenheit tritt das Deutsche Gewerbemuseum in eine neue Phase und
wird unter ganz veränderten Grundbedingungen innerhalb seiner Sammlungen weiter-
arbeiten.
Es mag an dieser Stelle bemerkt werden, dass bei allen Erwerbungen für die
Sammlung des Museums der Vorrath kunstgewerblicher Arbeiten des Konigl. Museums
niemals ausser Acht gelassen ist und dass selbst bei kleinen Stücken der Gesichtspunkt
massgebend gewesen ist, Nichts anzukaufen, was gleich gut oder gar besser in der Kunst-
kammer des Königl. Museums vorhanden war.
Durch die Vereinigung beider Sammlungen wird besonders in der Keramik und in
der Kunstwcberei und Stickerei eine Vollständigkeit erreicht sein, welche eine systemati-
sche Aufstellung und die Anfertigung von Fachkatalogen u. s. w. ermöglicht und gerade
für die in neuerer Zeit wichtigsten Kunstgewerbe die ausgiebigsten und musterhaftesten
Vorbilder darbietet.
Neben der stehenden Ausstellung der Sammlung fand im Sommer vorigen Jahres
eine vorübergehende Ausstellung von Leihgaben statt, jedoch nicht von Erzeugnissen
des Kunstgewerbes, sondern von Künstlerarbeiten, und zwar von Skizzen und Studien
er rc hi te te ler nach Decorations-Arbeiten und Gegenständen der
Kleinkunst ltaliens.
Der Besuch der Sammlung hat sich im Jahre 1874 in erfreulicher Weise auf 21.560
Personen gegen 4260 im Jahre 73 gehoben.
Die Sammlung der Gipsabgüsse umfasste am Schlusse des Jahres 1874 im
Ganzen 1823 Nummern, von denen 39 im Werthe von 13x Thlr. im Lauf des Jahres hin-
zugekommen waren.
Die in Abgüssen vertretenen kunstgewerblichen Arbeiten hauptsächlich Geräthe
und Gefässe gehören meistens den mittelalterlichen Perioden der romanischen und
gothischen Zeit an, während die ornamentalen Arbeiten vorwiegend in das Gebiet der
Antike und der italienischen Renaissance fallen.
Die Bibliothek des Museums ist, trotz des bereits siebenjährigen Bestehens der
Anstalt, erst im Entstehen begriien.
Den eigentlichen Stamm derselben bildeten die zum grossen Theil sehr kostbaren
kunstgewerblichen Werke aua der Bibliothek der Frau Kronprinzessin, welche dem Museum
während voller fünf Jahre zur Benutzung überlassen waren.
Da die sehr geringen Mittel, die das Museum wührencl dieser Jahre auf die Ver-
mehrung der Bibliothek verwenden konnte, meistens zur Anschaffung solcher Bücher be-
nutzt wurden, welche sich nicht unter den vorbenanntcn Leihgaben befanden, so blieb
die Bibliothek nach der im Herbst 1873 erfolgten Rückgabe jener geliehenen Werke in
einem vollig zerrissenen und lückenhaften Zustande, dem nur durch sehr erhebliche
ausserhalb der Mittel des Museums liegende Erwerbungen abgeholfen werden konnte.
Der Vorstand sah sich deshalb im Mai v. J. zu einer Eingabe an den Herrn Handels-
minister genöthigt, in welcher dieser Zustand der Bibliothek dargelegt und unter Nach-
weis der Hohe dieser Summe die Gewährung eines ausserordentlichen Zuschusses von
60.000 Thlr. zur Begründung einer in Berlin wie in Preussen überhaupt fehlenden kunst-
gewerblichen Bibliothek erbeten wurde. Es wurde vorgeschlagen, von dem genannten Be-
trage im ersten Jahr 20.000 Thlr., in jedem der folgenden Jahre aber to.uoo Thlr. zu
verwenden. Ein mit ca. 22.000 Thlr. abschliessendes ausführliches Verzeichniss der zu-
nächst dringlichen und leicht zu crwerbenden Werke folgte der Eingabe und wir sind er-
freut, heute mittheilen zu können, dass uns für das laufende Jahr vom Herrn Handels-
minister ro.ooo Thlr. zugesagt sind, durch welche nun bei sparsamer Verwendung die
dringlichsten AnschalTtmgcn bestritten werden konnen.
22
Aus den eigenen Mitteln des Museums ist auf die Erwerbung von Büchern, illu-
strirten Werken und Lehrmitteln im Laufe des Vorjahres einschliesslich der Buchbinder-
arbeiten der Betrag von rot. tägo Thaler verwendet worden, und hat sich dadurch, sowie
durch die eingegangenen Geschenke, der Bestand der Bibliothek bis Ende i874 auf
1595 Bande und Hefte,
6490 Blatt Abbildungen, Photographien und Stolfproben, und
t3go Zeichen- und Modellir-Vorlagen und WanJtafeln,
im Gesammtwerth von ca. 9600 Thlrn. vermehrt.
Die Bibliothek ist, wie früher auch, im vorigen Jahre am Montag, Dienstag,
Freitag und Sonnabend Abend von his Uhr geolfnet gewesen, kann jedoch
auf persönliche Meldung bei einem der Directoren auch während der Tagesstunden von
io bis Uhr benutzt werden.
Der Besuch der Bibliothek hat an den 137 Bibliothek-Abenden des Jahres 1874
ca. X600 Personen betragen, also durchschnittlich pro Abend tt,., Besucher.
Die Unterrichts-Anstalt Bereits im vorjahrigen Bericht wurde als Ziel
der nach und nach vorzunehmenden Umgestaltungen und Erweiterungen unserer Unter-
richtsanstalt die Aufgabe hingestellt eine ltunstgewerbliche Schule höheren Grades
zu schaffen, und zugleich wurde dargelegt, aus welchen Gründen diese Umgestaltung nur
allmalig erfolgen kann.
Die Classe für Blurnenzeichnen und Malen erfuhr schon mit Beginn des ll.
Quartals eine Erhöhung der Stundenanzahl von auf Stunden, während die übrigen
Veränderungen erst mit dem Anfang des neuen Schuljahre, October 1374. eingeführt
wurden. Es sind dies folgende für
Architektonisches Zeichnen und Thierzeichnen
wurde die wöchentliche Stundenzahl von auf erhöht und für Anatomie der Men-
sehen und der Thiere eine besondere Classe mit wöchentlich Stunden eingerichtet.
Zu den beiden bereits bestehenden Compositions-Classen für Flachornament und für Möbel
etc. trat eine dritte für Modelliren, die gleich den beiden andern an allen Wochen-
tagen von bis Uhr geöffnet ist.
Dagegen ist von früher bestehenden Classen Nachmittags-Classe für Ornament-
Zeichnen und Sontags-Classe für Modelliren
mit dem Beginn des IV. Quartals aufgegeben; gleichzeitig ist auch im Unterrichtsplan
die Trennung der i-Vorbereitungs-Classen- von den i-Compositions-Classen-t eingeführt.
Es lag ursprünglich in der Absicht des Vorstandes, ausser den vorgenannten neuen
Classen auch noch eine solche für Stillehre als Abend-Classe mit wöchentlich Stunden
und eine vierte Compositions-Classe für figurliche Decoration als Tages-Classe von
bis Uhr einzurichten. Da dies mit den laufenden Mitteln des Museums jedoch nicht
möglich war, so blieb nichts übrig, als solche von der königl. Staatsregierung zu erbitten,
die dieselben auch vorn laufenden Jahre an bewilligt hat.
Durch diese wesentlichen Erweiterungen des Lehrplans und ganz besonders mit
Hilfe der ebenfalls auf unsere Bitte von der konigl. Staatsregierung zugesagten Stipen-
dien für mittellose aber befähigte Kunstgewerbetreibende beiderlei Geschlechts wird es
uns möglich sein, in Zukunft endlich den hüheren Aufgaben einer Kunstgewerbeschule
zu genügen. Gleichzeitig damit wird nunmehr vor allern das Ziel in's Auge gefasst werden
müssen, durch Begründung städtischer gewerblicher Zeichenschulen, die als Filial-Anstalten
der Unterrichts-Anstalt einzurichten waren, letzterer das ausreichende Material an hin-
reichend vorgebildeten Schülern zuzuführen, und so endlich auch die Umwandlung
der bisherigen Abend- und Sonntags-Classe für Ornamentzeichnen in eine täglich min-
destens vier Stuuden arbeitende Tages-Classe zu ermöglichen, die dann zugleich die
Ausbildung der Volks- und Fortbildungs-Schullehrer übernehmen würde.
Der Unterricht ist wie alliahriich durch drei Monate Sommerferien Juli. August,
September unterbrochen gewesen und demgemäss nur an 237 Tagen darunter 33
Sonntage ertheilt worden. Der Cursus der meisten Vorbereitungs-Classett beginnt
am t. October jedes Jahres.
Der Besuch der Unterrichts-Anstalt hat sich gleich nach der Uebersiedelung in
das gegenwärtige Local vollständig auf die frühere Hohe gehoben. Es sind nicht nur alle
Vorbereitungs-Classen überfüllt, sondern es müssen auch bei Beginn fast jedes Quartals
zu unserem Bedauern viel mehr Schüler abgewiesen werden, als mit Berücksichtigung
der älteren Schüler aufgenommen werden können. ln den ersten Vorbereitungs-Classen
ist die Zahl der Anmeldungen sogar so gross, dass jede derselben ein- oder mehrere
Male neu gefallt werden könnte. Diese Thatsache zeigt mithin, dass etwaigen Parallel-
Classen in verschiedenen Stadtgegenden es an Schüler-Material nie fehlen wurde.
38x
Die nachstehende Zusammenstellung über den Besuch der Unterrichts-Anstalt in den
Jahren 1872 bis 1874 lässt das Verhälmiss des früheren und jetzigen Besuchs erkennen
Ausgegebene Karten. l872 I873 874
I. Quartal 465 49 553 59 4.82 75
II. Quartal 508 62 4o9 65 492 84
III. Quartal Ferien. erien. Ferien.
IV. Quartal 56 47g 57 542 83
Sa. 1565 167 14.41 181 1516 242
Die eingeklammerten Zahlen geben die in der vornnstehenden Gesammtzahl der
Schüler rnitenthaltenen barnen.
Die jährliche Ausstellung der Sehülerarbeiten hat auch 1874 stattgefunden und
zwar im Herbst, bei Beginn des Unterrichtsjahres. um den neu eintretenden Schülern so-
gleich ein vollständiges Bild des Unterrichtsganges vor Augen zu führen.
Wunder-Ausstellungen haben im verßossenen Jahre nicht veranstaltet werden
können, du die Verschmelzung der Minutoli-Hanemunn-Snmmlung mit derjenigen des
Museums und die ordnungsmassige Inventarisirung und oificielle Uebernahrne derselben
einerseits alle Kräfte des Museums in Anspruch nahm, anderseits eine derartige Störung
des Bestandes nicht zuliess.
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
Neu 51183680613. Am 8. Juni wurden die drei Concurrenzentwürfe für das
Maris-Theresiendenkmal, welche die Bildhauer Prof. Kundtmann, Prof. Zumbusch
und Johann Benk im Allerh. Auftrage angefertigt, in der grossen Halle des Museums
aufgestellt und damit der allgemeinen Besichtigung übergeben. Ferner wurden im Laufe
des Monats ausgestellt Juwelierarbeiten von Wilhelm Seepolt; Steingutarbeiten von
Wilhelm Zsolnay in Fünfkirchen; Album, Arbeit in geschnittenem Leder von Wun-
der und Kßlbl; Bilderrahmen von Alois Scheidl; zwei Gruppen in Speckstein
von Hans Philipp; mechanische YVerltstatte, Sr. ltaiserl. Hoheit Kronprinz Erzherzog
Rudolf gewidmet von B. Politzer in Wien, bestehend aus einer horizontalen Dampf-
maschine mit verticalem Kessel von einer Pferdekraft, dann einer Support-Drehbank für
Metall- und Holzarbeiten für Dampf und Fusstritt, einer Bandsage zum Dampf- und Hand-
betrieb, einem amerikanischen Schmiedehammer mit Riemenbetrieb, einem Ventilator und
einer Bohrmaschine selbstthätig zum Dampf- und Handbetrieb; Sessel mit Strohgetlecht
von Wesatlta in Wien; zwei gestickte Tischdeclten von Frl. M. Corinaldi und
Frl, E. Horak in Wien; Jagdschrank von H. lrmler in Wien; zwei Schüsseln,
venezianer Majolilten, Eigenthum des Museums; Hermes als Erfinder der Lyra, Gyps-
ftgur von Bildhauer Schwerzelt; Persische Teppiche, Stickereien, Metall- und Lack-
arbeiten, Eigenthum des Herrn Legationssecretir Schiessl; Taufe Christi, Relief des
17. Jahrhunderts aus Kehlheimerstein, Privateigenthum; Bronzirte Holzschnitzereien
von Josef Laubheimer; Bienenltasten mit eingelegter Arbeit vom Tischlen-neister
Ferdinand Raimund; Entwürfe Rtr Bronzegegenstande von Joh. Steinwendner;
gesticltte Kirchengewänder von H. Uffenhei mer in Innsbruck; geschnitzter
Rahmen und Füllung von Bildhauer Heppner; brasilianische Spitzen, Eigenthum des
Frl. Rosa Kessler; altpersische Rüstungstüclte und Dolche, Eigenthum des Freiherrn
von Schweiger-Dürnstein; Zunftkanne einer Schneiderlade t75t, Kupfer ver-
goldet, Eigenthum des Herrn Zelebor; Nahkissen und Schmuckcassette von Kehl-
heimerstein, bemalte Thonschüssel und zwei Bucheinbande vom Kunstgewerbeschüler
H. Kühn; drei SilberlöEel, t8. Jahrhundert, Eigenthum des Museums; Nationaler
Schmuck nordböhmischer Bäuerinnen; Thongegenstande von M. Fischer in Totis;
Portratbüste des Prof. J. Storclt, ausgeführt von A. Bienelt, Schüler der Kunst-
gewerbeschule.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat Juni
von 15.632, die Bibliothek von 744 Personen besucht.
K. Olhiod 1111110! aiebenbnrglsohar Herkunft. Auf Anregung von Berlin
aus ist in Siebenbürgen der Abstammung des berühmten Kunstarchaologen Karl Otfried
Müller nachgeforscht und wie das Archiv des Vereins für siebenbürgische Landesltunde
meldet ermittelt worden, dass der Urgrcssvater desselben Pfarrer zu Peschendorf,
Lassler Capitels, gewesen, der Grossvater aber, ebenfalls Theologe, nach Schlesien aus-
gewandert ist, wo er x773 Prediger war.
Die Ausstellung um kunstgewerblioher Arbeiten in Dresden am s. Juni
im sogenannten Kurlander Palais Klinik eröffnet worden. Einen Bericht über dieselbe
wird die nächste Nummer der t-Mittheilungen bringen.
Historische Ausstellung kunstgewarbllohai-Erzeugnisue inFt-ankfurt ajll.
Ein Comite, an dessen Spitze als Ehrenpräsident Fürst Anton von Hohenzollern steht,
erlässt nachstehende Kundmachung
-Der grosse Aufschwung, welchen das Kunstgewerbe in Frankreich, Belgien, Oester-
reich und auch in einzelnen Theilen unseres Vaterlandes in neuerer Zeit genommen hat,
ist vorzugsweise dem EinHusse der Weltausstellungen, Gewerbemuseen und der mit letz-
teren zusammenhängenden Kunstschulen zu verdanken, welche überall machtlg dazu bei-
getragen haben, den Geschmack zu heben und die Gewerbe wieder auf die Bahn eines
wahrhaft künstlerischen Strebens und Schaffens zu bringen.
Um in dieser Richtung in Sad- und Mitteldeutschland veredelnd auf die Thatigkeit
der Kunstgewerhe einzuwirken, ist auf Anregung der Frankfurter polytechnisehen Gesell-
schaft ein Comite von Kunstfreunden aus Frankfurt, Mainz, Offenbach, Hanau, Darmstadt,
Bockenheim etc. zusammengetreten, welches sich die Aufgabe gestellt hat, in Frankfurt
am Main ein Museum für das Kunstgewerbe in Verbindung rnit Modellir- und Zeichen-
schulen in's Leben zu rufen.
Frankfurt, welches in früheren Jahrhunderten eines der ersten Emporien der Kunst-
industrie war, ist durch seine centrale Lage, durch seinen guten Geschmack und durch
die bedeutenden Leistungen der Luxusindustrie seiner Umgebung ganz besonders geeignet,
zu einem Mittelpunkte für viele Zweige des deutschen Kunstgewerbes zu werden und sich
in dem friedlichen Wettkampfe der verschiedenen Stamme und Volker auf diesem Gebiete
eine hervorragende Stellung zu erringen.
Als Vorläufer für die Verwirklichung dieser Idee soll nach dem Beispiel anderer
Städte z. B. Berlin's und Mailand's in den Monaten August bis October dieses Jahres
im ehemaligen Bundespalais zu Frankfurt am Main, welches von Ihrer K. H. der Frau
Erbprinzessin von Thurn und Taxis bereitwilligst zur Verfügung gestellt worden ist, eine
Historische Ausstellung aus den zahlreichen im Privatbesitze befindlichen Kunstsammlungen
Süd- und Mitteldeutschlands veranstaltet werden.
Die Ausstellung soll ein Bild gehen von dem entwickelten Geschmack und der
technischen Vollkommenheit, mit welcher frühere Jahrhunderte, von den Kunstepochen
des Alterthums bis zur Renaissance- und Rococozeit, nicht nur die Werke der hoheren
Kunst, sondern auch die Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens auszustattenlwussten.
Sammtliche Gegenstände werden der leichteren Uebersichtlichkeit wegen, soweit
thunlich, gruppenweise nach folgenden Materien geordnet, aufgestellt werden. Ausnahms-
weise kann auch Besitzern grösseter Sammlungen eine ungetrennte Aufstellung bewil-
ligt werden.
I. Textile Arbeiten
Teppiche, Gobelins, Stickereien, Spitzen, Kirchengewänder, Naharbeiten.
II. Leder-Arbeiten
Tapeten und Mobeluberzttge.
Aeussere Bncherausstattung.
Sonstige Arbeiten aus Leder.
III. Schrift, Druck und graphische Künste.
IV. Decorative Malerei
Miniaturen, Initialen, Arabesken etc.
Lackmalerei.
Email-Malerei auf Gold, Silber, Kupfer.
V. Kleine Plastik in Holz, Elfenbein, Wachs, Horn, Schildpatt, Bronze,
Perlmutter etc.
Dosen, Kästchen, Spiele, Instrumente, Medaillen.
Vl. Arbeiten von Glas
Deutsche, italienische und andere Gefässe und Gerathe.
Glasmalereien. Glasmosaiken.
VII. Kunsttopferei Keramik
Antike Gefasse von Terracotta, Majoliken, Arbeiten der della Robbia,
Fayencen, Ofenkacheln, Steingutwaaren Krüge etc., Porcellan.
VIII. Arbeiten aus Stein
Gefasse und Sculpturen aus Marmor, Alabaster, Kehlheitner-Stein, Berg-
krystall etc. etc., Stein-Mosaik.
IX. Arbeiten aus Metall
Gefasse, Geräthe, Figuren und Reliefs aus Bronze, Kupfer, Messing, Zinn,
Blei etc.
Kunstschlosserei und Eisenarbeit.
Waffen, Rüstungen und Kriegsgerathe.
Uhren.
Arbeiten der Goldschmiedeltunst.
Getriebene Arbeiten und Figurliches in edlen Metallen. Niellen. Bijouterie,
lntaglios und Cameen.
X. Arbeiten in Holz.
Mobel, Hausgerathschaften.
Holzsculpturen und lntarsien, so weit solche nicht unter IV. gehören.
Zur möglichst reichhaltigen Betheiligung an dieser Ausstellung ladet das Comite
alle Besitzer von Sammlungen oder einzelnen Kunstgegenstanden hiermit ein.
Da das Ertragniss der Ausstellung dem Gründungsfond des Frankfurter Gewerbe-
museurns zußiesst, so erreichen die Aussteller einen doppelten Zweck sie tragen un-
mittelbar durch die Vereinigung so vieler zerstreuter Kunstschatze zur Hebung der vater-
ländischen Kunstindustrie bei und fordern mittelbar ein den gleichen Zielen dienendes
bleibendes Werk.
Nur durch die gemeinschaftlichen Anstrengun en Vieler ist es möglich, etwas Be-
deutendes, unserer Zeit und der deutschen Nation ürdiges in dieser Richtungzu leisten.
Die Leihgaben werden durch das Ausstellungs-Comite zu dem angegebenen Werthe
gegen Feuersgetahr versichert, mit der grOssten Sorgfalt behandelt und gehörig bewacht,
so dass die Befürchtung eines Verlustes oder einer Beschädigung ausgeschlossen ist. Die
Kosten für Verpackung, Transport und Ausstellung tragt das Comite; die Rückgabe
erfolgt auf Verlangen des Eigenthumers jeder Zeit.
Anmeldungen zur Ueberlassung der Leihgaben bitten wir an den Vorsitzenden des
Fachcomites, Freiherrn Hugo v. Bethmann dahier, zu richten, der auch jede gewünschte
Auskunft ertheilen wird.
Um den verfügbaren Raum angemessen vertheilen und über die Zulassung recht-
zeitig Entscheidung treffen zu können, bitten wir die Anmeldungen möglichst bald zu
bewerkstelligen.
Die Ausstellung wird am l. August erblfnet werden. Die Einleitung der Ausstel-
lungsgegcnstande hat in der Zeit vom i. bis 15. Juli zu erfolgen"-
Glasindnatrie in Murano. Das neueste interessante Product der ausgezeich-
neten Societä di musaici di vetri in Venedig und Murano ist eine Vase, welche den
sogenannten coppe nuziale des 15. Jahrhsf nachgebildet ist. Die Arbeit wurde vom Grafen
Cßare Correnti bestellt. Das azurfarbene Gefass ist mit Emailfarben bemalt und tragt
die Porträts des Bestellers und seiner Gemalin, wie solches auch bei den alten Hochzeits-
bechern üblich gewesen. Der Glaskünstler, der das schöngelungene Stück geblasen, heisst
Antonio Seguso, der Maler Leopoldo Bearzotti. Man rühmt die miniaturmassige Feinheit
der Malerei und den sanften Glanz der Farben, auch ist die Carnation vorzüglich gelungen.
Die Rückseite tragt das Wappen des Grafen.
Französischer Oberkunstrath. Durch Decret des Ministers Wallon sind fol-
gende Persönlichkeiten in den neu gegründeten Oberkunstrath Conseil superieur des
Beaux-Arts berufen worden die Maler Lehmann, Müller, Cabanel, Bonnat, Jules Duprü
und Comte; die Bildhauer Cavelier und Paul Dubois; die Architekten Lefuel und Beus-
willwald; der Kupferstecher Henriquel; der Musiker Bazin; die Kunstgelehrlen Ravaisson,
de Longperier und Duc, Herr Chevreul von der Akademie der Wissenschaften; die Ab-
geordneten Aclooque, Costa de Beauregard, Jules Buisson, Clapier, Lambert de Sainte-
Croix und de Vinols; endlich die Herren d'Armaille und Maurice Cottier.
Publicationen des Oesterr. Museums.
Elßllßllflr-Zelßllßlllßlllllß von Professor Grandauer. In Heften 40 kr. herausgegeben.
Verlag des k. k. Schuibllcher-Verschleisses in Wien.
Vorlogablitler filr den hnutechnischen Unterricht für Gewerbe-, Real- und technische
Schulen im Auftrage des k. k. Unterriehtsministeriums berausgeg. von H. Riewel
und K. Schmidt, enthaltend 46 Blätter in Farbendruck mit beigesetztem erklärenden
Text. Verlag des k. k. Oesterr. Museums. Preis für das Inland 17 8., für das Aus-
land 20 B. o. W.
Kunataworbllnhs Vnrllßßlllillßr für Reub, gewerbliche Fach- und Furtbildnngsschulen
im Auftrage des k. k. Unterrichts- und Hnndelsministeriums herausg. von J. Storck
in 12 Heften to Blätter jährlich Hefte. Verlag von R. v. Waldheim in Wien.
Preis pro Heft H. 50 kr. 15 Mark.
Orlglnal-Stleklnuster der Rennlsaance, in getreuen Copien von C. Hrachowina mit
Unterstützung des k. k. Hendelsministeriums herausgegeben. 50 Blätter in kl. 4".
Preis ü. 0. W. Verlag des k. k. Oesterr. Museums.
Stlokmuaterhueh, nach alten Vorbildern gezeichnet und mit Unterstützung des k. k. Unter-
richtsministeriums herausgegeben von E. Drahan. Verlag von Hartinger 8x Sohn
in Wien. Preis H. 88 kr.
Umrisse lllflkßr Thonqefiisea zum Studium und zur Nachbildung für die Kunstindustrie
sowie für Schulen. Zweite vermehrte Auüage. Wien, Oesterr. Museum. Preis H.
Unter der Presse.
Die antiken Siulenordnungen in Gypsgüssen nach dem Entwurf des Prof. A. HIUSCT
modellirt von Bildhauer Hutterer, u. zw.
Dorisches Capitäl mit Basament, 56 Cent. h., So Cent. br., Preis x8 H.
Jonisches 58 68 i. .. 26
Korinthisches 40 68 26
Jonisch-attisches 58 80 20
Auch kennen auf Verlangen die hiezu gehörigen Säulen geliefert werden.
Photographien alter Möbel
ausgestellt während des Summers 1874 im ßesterr. Museum
sind sowohl in einzelnen aufgezogenen Exemplaren 60 kr., als auch in
ganzen Collectionen 40 ü. ö. W. im Museum zu haben.
Hiezu ein halber Bogen Beilage, die Fortsetzung des Bibliotheks-
Kataloges gnthaltend.
muuum; Ontln. lu n...
llohlrlcklml von um Gnmlh um In Iuq
BBÜHEB Zll NT. llß llßf Mittheilungßn F168 K. K. ÜBSIBPP. MUSEUM".
KATALOG DER BIBLIOTHEK
DES
K. K. ÖSTERR. MUSEUMS.
Fortsetzung
Ausgegeben mit dem Julihefte der wßllinheilungcn-w.
Renaissance.
Bayersdorfer, Adolph. Der Holbein-Streit. Geschichtliche Skizze der Madonnenfrage
und kritische Begründung der auf dem Holbein-Congress in Dresden abgegebenen Er-
klärung der Kunstforscher. Mit öPhotogr. der Madonna in Darmstadt. München und
Berlin, Bruckmann, o. J. 1872. 8. 4432.
Ballot de Sovot. läloge de Lancret, peintre du Roi. Accompagne de diverses notes sur
Lancret, de pieces inedites et du catalogue de ses tableaux er de ses estampes, re'u11is
et publies par J. J. Guiifrey. Paris, Baur, o. J. 1874. 8. 4387
Cliamberlaine J. Original designs of the most celebrated masters of the Bolognese,
Roman, Florentine, and Venetien schools; comprising some cf the works of Leonardo
da Vinci, the Caracci, Claude Lorraine, Raphael, Michel Angela, the Poussins and others,
in bis Majestfs collection; engraved by Bartolozzi, P. W. Tomkins, Schiavonetti,
Lewis, a. o. with bio raphical und historieal sketches of L. da Vinci and the Carncci.
Mit 75 Kupfern. Lon on, Nieol, 1812. F01. 4521
Davillier, Ch. Memoire de Velazquez sur quarante et un tableaux envoyäs par Phi-
lippe IV. Escurial. Reimpression de Fexemplaire uniquc1658. Avec introduction,
Lraduction et notes le Baron Ch. Davillier et un portrait de Velazquez grave l'eau-
forte par Fortuny. Paris. Aubry, 1874. B. 4386
Dubais, Ambr. Galerie de la Reine dite de Diane Fontainebleau peinte par A. Du-
bois en 1600 sous le regne de Henri lV. Publiee par E. Gatteaux et V.Baltard
d'apres les dessins de L. P. Balrard et de C. Percier. Mit 16 Kupfertafeln. Paris,
1858. Fol. 4037
Frizzoni, Gustavo. Giovanni Antonio de' Bazzi deno il Sodoma, secondo recenti publi-
cazioni nuovi documenti. Estratto dalla Nuova Antologia. Firenze, Agosto 1871.
G962. Geschenk des Autors.
Goovaerts, Al. Notice historique sur un tableau de Michel-Angelo da Caravaggio An-
vers-Vienne. Anvers, Typ. A. Fontaine, 1873. 8. 14431.
Grnneisen, C. Niclaus Manuel. Leben und Werke eines Malers und Dichters, Kriegers,
Staatsrnannes und Reformators im 16.'Jahrhundert. Mit einer Steinzeichnung. Stutt-
gart u. Tübingen, Cotta, 1837. 8. 4329
Gruner, Ludw. Raphael Santi's Deckengemälde der Stanza dell' Eliodoro im Vatican.
Nach den Zeichnungen Niccola ConsonPs gestochen von L. Gruner und Theod.
Langer. Mit erläuterndem Vorwort von C. Ruland. Dresden, 1875. qu. Fol. 4638
His, Eduard. Die Basler Archive über Hans Holbein, den langem. seine Familie und
einige zu ihm in Beziehung stehende Zeitgenossen. Sonderabdr. aus Zahn's Jahr-
bücher lll. Basel, Georg, 1870. 8. 4328
Kinkel, Gottfried. Peter Paul Rubens. Vortrag geh. im Rerhhausaaale zu Zürich. Basel,
Schweighauser, 1874. 4349
Masaccio. Le pitture di Masaccio esistenti in Roms nella busilica di S. Clemenre colle
teste lucidate dal sig. Carlo Lahr uzzi pubblicate da Giovanni dalle Armi. Roma,
1809. gr. Fol. Mit gestoch. Titel u. 33 Tafeln. 4327.
RaphaeL Examples of art of varioua ages at coimtries. The Chatsworth Raiaelles.
series of 20 autotype reproductions of the Raifuelle drawings in the collection of the
duke of Devonshire at Chatsworth. With descriptions. Under the sanction of the
science and art department. London, Arundel society, 1872 Fol. 4202
Rosa, Salvator. Satire, odi lettere di Salvator Rosa illustrate da G. Carducci.
Firenze. Barbera, 1860. 16. 14337.
Saltini, Cav. Guglielmo Enrico. disegni di Ralfnello da Urbino che si conservsno nelle
gallerie fiorentine. Discorso, letto nella pubblica sol. adunanza tenuta dnlla r. accs-
demia Ralfaello il Vl aprile 1874,. Urbino, Rocchette C., 1874. 8. 45o1. Geschenk
d. H. Custos Bucher.
Schmidt, Wilh. Das Leben des Malers Adrian Brouwer. Kritische Beleuchtung der über
ihn verbreiteten Sagen. Leipzig, Engelmann, 1873. 8. 3966
Smith, John. camlogue raisonne of the works of the most eminent dutch, Hemish,
and french painters; in which is in included shurt biographical notice of the artists,
with copious description of their principal pictures; Statement of the prices at
which such pictures have been sold at public sales on the continent at in England;
reference to the galleries und private collectinns, in which lsrge portion are st
present; and the nnmes cf lhe srtists by whom they hsve been engraved; to which
is added, brief notice of the scholars and imitators of the great rnasters of the
abgve schools. Bde. und ein Supplementband. London, Smith 8a Son, 1829-42. 8.
Unger, 7William. Les oeuvres de William Unger. Eaux-fortes d'apres les maiires anciens
commentees par C. Vosmner. Leyde, Sijtholf, 1874 u. lf. Fol. 4158
Vallardi. Gius. Disegni di Leonardo du Vinci posseduti da G. Vallardi. Milans, Agnelli,
1855. 8. 4219
Verri, Conte Carlo. Osservazioni sul volume intitolato del cenacolo di Leonardo da
Vinci libri qunttro di Giuseppe Bossi pittore. Milano, Maspero, 1812. 8. 4118
Woltmann, Alfred. Holbein und seine Zeit. 2. AuB. Mit Holzschnittelllustrationen und
einer Photolithographie. Leipzig, Seemann, 1874 u. K. 8. 4027
Neuzeit.
Bergerat, Emile. Peintures decorntives de Paul Baudry au grnnd foyer de l'Opera.
Etude critique avec präfuge de Theophile Gautier. Paris, Levy fr., 1875. 8. 45931
Brunschweiler, Joachim. Les debuts d'un artiste. Souvenirs de J. Brunschweiler.
Geneve, impr. Fick, 1873. 16. 4085 Geschenk des Herausgebers Ed. Fick in Genf.
Bry, Auguste. Raffet, sa vie et ses oeuvres. Accompagne de deux portraits de RatTet
lithographies, de deux eaux-fortes inedites et de quatre fac-simile. Edition augmentee
de cinq fac-simile de lettres inedites de RnKet. Paris, Baur, 1874. 8. 4388
Carstens Werke, hernusgeg. von Hermann Riegel. Leipzig, Dürr, 18-. gr. Fol. 4092
Delacroix. Eugene, an vie et ses eeuvres. Paris, impr. Jules Claye, 1865. 8. 46961
Förster, Ernst. Peter von Cornelius. Ein Gedenkbuch aus seinem Leben und Wirken,
mit Benutzung seines künstlerischen wie handschriftlichen Nachlasses, nach münd-
lichen und schriftlichen Mittheilungen seiner Freunde und eigenen Erinnerungen und
Aufzeichnungen. 1. Thl. mit Cornelius" Bildniss. Berlin, Reimer, 1874 u. E. 8. 41951
Führich, Joseph Ritter von. Lebensskizze. Zusammengestellt aus dessen im Jnhrgsnge
1844. des Almanachs wLibussa-i erschicnener Selbstbiogrsphie und den wichtigsten
von Freundeshand gesammelten bis zur Gegenwart reichenden Daten. Mit Porträt.
Wien, Sartori, 1875. S. 4631 Geschenk.
Grosse, Theodor. Pensten. Acht Wandgemälde. ln Liehtdruck ausgeführt von Rbmler
und Jonas in Dresden. Leipzig, Dürr, 1874. 4.. 4129
Guffens et Swerts. Peintures murnles executees Peglise SL-Georges Anvers par
Godfroid Gulfens et Jean Swerts. Anvers, 1871. 8. Mit einer Photographie. 41o6.
Ville d'Ypres. Salle echevinale. Compte rendu de Pinsuguratiun Aoüt 186g. Ypres,
1869. 8. 41o5.
Zeichenunterrichl.
Allgemeines.
Billek, Joh. Der Zeichenunterricht in der Volksschule. Sepnratabdr. aus d. Jahresber.
der Lehrerbildungsnnst. zu Innsbruck. Innsbruck, Wagner, 1873. 8. 40124 Geschenk.
Courajod, Louis. Uecole roynle des äleves proteges precedöe d'une ätude sur le carac-
er de l'enseignement de l'un franqais aux dilferenles Gpoques de son hisxoire et
suivie de documents sur Päcole royale gratuite de dessin ondee par Bachelicr.
Paris, Dumoulin, 1874.. 8. 4378
Eitelberger, R. v. Die Aufgaben des heutigen Zeichenunxerrichtes. Vorlesung, gehalten
im Oesterr. Museum am 6. November 1873. Wien, Selbstverlag des Verfs., 1873. 8.
3.
FlSCi4l4bCh, Fricdr. Der Zeichenunterricht in der Volksschule. Vortrag in der Versamm-
lung der hessischen Volksschullehrer in Hnnxu den 6. Oktober 1874. Hanau aINL,
Alberti. 8. 4606 Geschenk.
I9
Lehrpläne und lnstnxclionen für den Zeichnungsunterricht in den Volks- und Bürger-
schulen. Mit lithogr. Beilagen. Wien, 1874. 8. 4391
Lehrplan und lnstruction für das Freihandzeichnen an Mittelschulen. Mit lithogr.
Beilagen. Wien, 1874. 8. 4392
für das Freihandzeichnen an den Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen.
Mit lithogr. Beilagen. Wien, 1874. 8. 14394.
Rbsler, August. Der patentirte Zeichentisch construirt und erläutert. Ein Beitrag zur
Reform des Zeichenunterrichtes. Wien, Selbstverlag, 1874. 8. 4395
Simony, Friedrich. Das Freihandzeichnen an Miltelschulen. Separat-Abdruck aus der
Zeitschrift nDie Realschule- von E. D6ll, 1. Jahrg., Heft Februar 1371. Wien,
1871. 8. 4433 Geschenk des Verfs.
Der Unterricht im Zeichnen an gewerblichen Fortbildungsschulen. Mit lithogr. Beilagen.
Wien, 1874. 8. 4393
Zanetti, Vincenzo. La scuola di disegno pegli artieri in Murano. Venezia, Tip. Gaelano
Longo, 1871. 8. 4599 Geschenk des Herrn Dr. A. llg.
Zeichenvorlagen.
Allonge. Le paysage au fusain. Cours progressif compose de 54 planches. Dessinees
d'apres natura. Paris, Goupil 81 Co. 1874 u. HI Fol. 45.55.
Frere Arcadius. Etudes elernentaires d'architecture lavees en couleurs. l'usage des
ecules primaires et cours d'adultes. Paris, Delarue, o. J. Fol. 4042 Geschenk der
franzbs. Ausstellungscommission.
Frere Athanase. Cours methodique d'0mement divise en parties. 1. Exercices simples
et faciles pour Petude de la mise en place. z. Exerciees pour Petude du lrait avec
indication des ombres. 3. Applieations d'apres les modeles en plätre de dilferent
styles. Ouvrage adopte par la Ville de Paris. vol, Paris, Delarue, o. J. Fol. 40.43.
Geschenk der französ. Ausstellungscommission.
Benvenuti, P., Morghen, R. Elementi del disegno tratti dalle piü eccellenti opere
greehe da nlcuni dipinti di Raffaello esposte in 40 tavole, Compreso lo studio dell'
anatomia, intagliate in rame ad imitazione della matita sotto la direzione di Pietro
Benvenuti Raf. Morghen novamente irnpresse pubblicate per eura di Gius.
Vallardi Panne 1853. Milano, Vallardi. gr. Fol. 4220
Benz, A. Das gradlinige Ornament. 3. Aufl. Leipzig, Mentzel, 1874. 4. 4311.
Blery, Eugene. Etudes de plantes. 50 lithogr. Tafeln. Taf. 4. 8. 12. 14. 20. 22. 24. 27.
29. 31-34 36 40. 42. 45-50 fehlen Paris, Monrocq, o. J. Fol. 4050 Geschenk
der französ. Auastellungscommission.
Carot, J. Nouveaux modeles d'0rnements de dilferents styles recueillis sur la nature, les
monuments. les objets d'art de t0us les temps et de tous les peuples. Executes aux
deux crayons. Paris, Delarue, o. J. qu. Fol. 40.45. Geschenk der französ. Ausstel-
lungscommission.
ljornement pnur tous. Cours elementaire et preparatoire. 96 lithogr. Tafeln. Paris,
Delarue, o. J. Fol. 14045. Geschenk der franzos. Ausstellungscommission.
Le portefeuille des ornemanistes. 48 lithogr. Tafeln Paris, Delarue, 0. J. Fol.
40.47. Geschenk der französ. Ausstellungscommission
Cahiers d'enseignement pratique du dessin. Fleurs. 1-3. Paris. Godchaux Camp.
o. J. 8. und qu. 8. 04156.
Chazal, Cam. Cours de dessin. Theile 20 lithogr. Tafeln. Paris, Hachette 61 Comp.
Fol. 4051 Geschenk der franzosischen Unterrichtscommission.
Cognet, Leon. Nouveau cours de dessin par Leun Cogniet, lithographieyar Julien.
Cullection de modeles gradues depuis les premiers elements jusqu'au Etudes acade-
miques, groupes, etc. v0l. Paris, Delarue, 0. J. Fol. 40.48. Geschenk der französ.
Ausstellungscommission.
Dessin rofessiannel. 20 Tafeln in Farbendruck. Paris, o. J. gr. Fol. Compl. in 38 Taf.
405 Geschenk der französ. Unterrichtscommission.
Ducollet, Josepbine. Grandes academies. 12 Bl. Paris, Monrocq, o. J. gr. Fol. 40571
Geschenk der französ. Unterriehtscommission.
Ducollet, Josephine. Modeles classiques tires du Musee du Louvre. 50 Tafeln. Paris,
Mcnrocq, o. J. Fol. Vollständig in 140 Tafeln. 4051 Geschenk der französ. Aus-
stellungscommission.
Ecole normale de Versailles. Programmes et reglement horaire. Plans. Specimens
gradues des legons de dessin de täte, d'academie et d'ornement et de lavis. Zusam-
mengestellt für die Wiener Weltausstellung 1873. Bde. gr. Fol. 4590
Vere Foster's Cumplete course cf drawing, with instructions. By E. Duncan, J. Cal-
low, Harrison Weir, Scotl and other eminent artists. Part Vll. Freehand
ornamenl. Approved by the department of science and art. Adopted by the board ruf
b.
Nat. education in irelaud and the department of public instruction, New York.
London, Marcus Ward 81 Co. 74i qu. 8. K419i.
Grandauer, Josef. Elementar-Zeichenschule. Vorlagen zum Vorzeichnen auf der Schul-
tafel. In 12 Heften zu 10 Blatt. Wien, k. k. Schulbücher-Verlag 1874 u. 5.. Fol.
4500. 4654.
Julien. Cours preparatoire suivant le Programme adopte par le gouvernement pour l'en-
seignement du dessiu dans les Lycees. Collection de ncuveaux modeles elementuires,
dessines däpres Pantique et autographies par Julien. Paris, Delarue, o. I. qu. Fol.
4044, Geschenk der franzos. Ausstellungscommission.
ullien. Ornements classiques autographies par Jullien d'apres les plätres de Pecole de
beaux-arts. 25 Tafeln. Paris, Monrocq, o. J. Fol. Das vollständige Werk enthält So
Tafeln. Beigebunden 12 Taf. aus einem-anderen Werke von Jullien und aus dem
Cours dbrnement von Carot. 4049 Geschenk der französ. Ausstellungscommission.
Kettlitz, Bruno. Allgemeine Zeichenschule. Schattirte Ornamente der Italienischen Re-
naissance 1480-1500 als Vorlagen für den gewerblichen Zeichenunterricht sowie
für Architecten etc. Lithographien. Curlsmhe, Veith, o. J. Fol. 4039
Knapek, Franz. Methodisches Handbuch für das Freihandzeichnen an Madchenschulen.
Nebst einer Formensammlung mit 161 Figuren. Znaim und Wien, 1875. 8. 4511
Geschenk des Verfassers.
Lievre, 151d. Cours d'Ornement. Paris, Goupil 61 Co., 1868. gr. Fol. 4,051 Geschenk
der französ. Ausstellungscommissinn.
Ivlüller, Joh. Die construciive Zeichnungs-Lehre oder die Lehre vom Grund- und Auf-
riss, der Parallelperspective, der malerischen Perspective und der Schatten-Construction.
Fur technische Lehranstalten und für den Selbstunterricht bearbeitet. Theile 35
und 37 Kupfertafeln. a. Aufl. Braunschweig, Vieweg, 1874. 4. 4080
Pape-Carpentier, Marie. Le dessin explique par la nature suivi de procedes faciles
pour Pexecution des Ggures. 2. ed. Paris, Hachette Co., 1873. 8. 4151
Riewcl, H., und C. Schmidt. Vorlageblatter für den bautechnischen Unterricht an
Gewerbeschulen. Enthaltend 46 Blätter mit erklärendern Texte. Herausgeg. im Auf-
trage des Ministeriums für Cultus und Unterricht. Wien, Verlag des k. k. Oesterr.
Museums, 1874. gr. Fol. 4504
Salvini. Antonio. Corso elementare d'ornato per le sCuole primarie tecniche. Firenze,
propriefa dell" Autore. J. 24 Tafeln. qu. Fol. 4589
Storck, J. Kunstgewerbliche Vorlage-Blätter für Real-, gewerbliche Fach- und Fortbil-
dungs-Schulen. lm Auftrage der k. k. Ministerien für Cultus und Unterricht und des
Handels herausgegeben. Wien, Waldheim 1875. gr. Fol. 4637. 4647.
Stuhlmann, A. Der Zeichenunterricht in der Volks- und Mittelschule, Ein methodisch
geordneter Lehrgang. Theile. Hamburg, Nestler, 1875. B. 4561
rlegeb atter fnr technisches Freihand-Zeichnen an gewerblichen Fortbildungsschulen.
Arbeiten der Schlosser, Schmiede, Kupferschmiede etc. etc. in zwei Abtheilungen von
Prof. Holder, Zeichenlebrer in Rottweil. 22 Tafeln. Herausgegeben im Auftrage der
Königl. Commission für die gewerblichen Fortbildungsschulen in Württemberg. Stutt-
gart, 1872. Fel. 4084
Weitbrecht, Conrnd. Ornamenten-Zeichnungs-Schule in 100 Blättern, für Künstler,
Manufncturisten und Gewerbsleute. 2. Aufl. Stuttgart, Schweizerbart, o. J. qu. Fol.
4032
Perspective.
Davies, Charles. treatise on shades and shadows, and linear perspective. New-York,
Barnes 81 Co., 1872. 8. 4452
Poudra. l-listoire de la perspective ancienne et moderne contenant Panalyse d'un tres-
grand nombre dbuvrages sur la perspective et la description des procedes divers
qu'on trouve. Avcc 12 planches. Paris, Correard, 1864. 8. 44.50.
Pyne, George. Perspective for beginners. Adapted to young students and amateurs in
architectureä painting etc. 10. edition, with 86 illustrations. London, Strahan Co.,
1870. 8. 50.
Ropes, Joseph. Linear Perspective, for the uae of schools and students in drawing.
4. edition. Philadelphia, J. B. Lippincott 81 Co., 1868. 8. 4399
Schreiber, Guido. Lehrbuch der Perspective. Mit einem Anhang über den Gebrauch
geometrischer Gnindrisse. Zweite Aufl. Mit über 160 in den Text gedruckten Holz-
schnitten und 13 Tafeln. Leipzig. Oehmigke 1874. gr. 8. 4554,
Seeberger, Gustav. Principien der Perspektive und deren Anwendung nach einer neuen
Methode. Mit 34 Figuren und Tafeln. München, Riedel, 1874. 8. 4061
21
Farbenlehre.
rnaudon, Giacomo. Sulla classificazione, contrasto ed armonia de colori ed applica-
zioni alle arti. Aus Enciclopedia di chimica Torino 1871. 8. 44.36. Geschenk
des Verfs.
Bezold, XVilh. von. Die Farbenlehre im Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe. Mit
63 Figuren und Tafeln. Braunschweig, Westermann, 1874. 8. 14448.
Field, George. Chromatographie. Eine Abhandlung über Farben und Pigmente, so wie
deren Anwendung in der Malerkunst. Aus dem Englischen. Mit Tafeln. Weimar,
lndustrie-Comptoir, 1836. 8. 4331.
Thiele, Julius. Die Farbenlehre als Hilfswissenschaft für Künstler und lndustrielle ge-
meinfasslich dargestellt. Mit Tafeln. Berlin, Nicolai, 1873. 8. 4015
Anatomie.
Schmidt, C. Wegweiser für das Verstaudniss der Anatomie beim Zeichnen nach der
Natur und der Antike, sowie für die Studirenden der Medicin bei der Präparation
der Muskeln. Tübingen, H. Laupp, 1874. 8. 4435,
VII. Toxtila Kunst.
Album. The lady's album cf iancy work for 1850, consisting of novel, elegant, and
useful designs in knitting, netting, crochet, braiding, and embroidery, with clear and
explicit directions for working the patterns. 2. ed. London, GrantdzGrifßth. 4. 3994
Aube, Antonine. Traite de eouture. Bruxelles, Lebegue 61 Co. 1875 u. E. 8. 4670
Bavier, Ernst von. Japans Seidenzucht, Seidenhandel und Seiden-Industrie. Mit Karte
und Tafeln. Zürich, Druck von Fussli 8x Co., 1874. 8. 4299
Bayeux Tapestry. Colorirte Photographien, zusammengefügt und auf Leinwand auf-
gezogen. Herausgeg. von der Arundel Society 1874. Rolle. 4361
Bock, Fr. Der St. Karls-Teppich, in Ausführung genommen von den Frauen und Jung-
frauen Aachens. Aachen, Kaatzer, 1863. 8. 44.37.
Die Burgunder-Tapeten in Bern. Bern, Hüuerwndel, 1865. 8. 4191.
Cole, Alan S. Aneient needlepoint und pillow lace with notes on the history cf lace-
making und descriptions of thirty examples. Under the science und art departmenr
of the committee of council on education. London, Arundel Society, 1875. Fol. 4626
Houdoy, J. Tapisseries representant la conqueste du royaulme de Thunis Pur Pl-Impereur
Charles-Quint. Histoire et documents inedits. Lille, Danel, 1873. 8. 14217.
Kohl, Friedr. Geschichte der Jacquard-Maschine und der sich ihr anschliessenden Ab-
änderungen und Verbesserungen nebst der Biographie Jacquard's. Eine von d. Verein
zur Beford. des Gewerbfleisses in Preussen gekrönte Preisschrift. Mit dem Bildnisse
Jacquääds, 16 lithogr. Tafeln und 18 Abbildungen in Holzschn. Berlin, Nicolai, 1873.
z.
Münthhauien, Freih. A. F. von. Teppiche des Jungfrauenstifts Maricnberg bei Helm-
stedt. Erläutert und mit photulithogr. vermehrten Abbildungen auf Ttin. versehen.
Als Beigabe zum 7. Jahrg. der Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Alter-
thumskunde dem Vereine gewidmet von einem Ehrenrnitgliede. Wernigerode, Selbst-
verlag des Vereins, 1874. 4. 4681
Seguin, Joseph. La Dentelle. Histoire Description Fabrication Bibliographie
ornee de cinquante planches phototypogruphiques facsimile de Dentelles de toutes les
epoques et de nombreuses gravures däapres les rneilleurs maitrea des XVl. et XVll.
siecles. Paris. Rothschild, 1875. Fol. 4551
Sibmacher, Johann. Modell-Buch in 60 Blättern. Nach der Ausgabe vom Jahre 1604
herausgegeben von J. D. Georgens. Berlin, Photolithographie, Druck und Verlag
der kön. Hof-Steindruckerei, 1874. qu. 4. 4281.
Treadwin, Mrs. Antique Point and Honiton Lace. Containing plain and explizit instruc-
tions fur making, transferring, and cleaning laces of every description. With about
one hundred illustrations, outlines, und prickings of the principal antique point Stitches
anli Honiton Sprigs. London, War, Lack and Tyler, 1874. 4. 4194
Costüme.
Costüme. Münchener Bilderbogen. München, Braun 81 Schneider, o. J. 1874. Fol.
4145
Costumes du XVllP siecle. Ajustments et coitTures d'apräs les dessins de Watteau fils,
Leclerc, Desrais, Cochin, etc. tires de la colleetion de M. Victorien Sardou. 20 eaux-
fortes de A. Guillaumot Gls. serie. Paris, Cagnon, 1875. kl. Foi. Colorirtc
Ausgabe. 4669
22
Hamdy Bey er Marie de Launay. Les costumes populaires de 1a Turquie en 1873.
Ouvrage publie sous le patronage de 1a commission imp. Ottomane pour Vexposition
universelle de Vienne. Phototypie de Sebah. Constantinople, imprim. du -Levant
Timesw, 1873. Fol. 4254. Geschenk des Herrn Hamdy Bey.
Lu Bedolliere, E111. de. Histoire de 1a mode en France. Leipzig, Dürr, 1855. 8. Q4475.
Lacroix, Paul. XVIIP" siecle. lnstitulions, usages et costumes. France, 1700-1789.
Ouvrage illustre de 21 chromolithogr. et de 350 gravures sur bois dhpres Watteau,
Vanloo, Rigaud, Boucher, Lancret etc. Paris, Firmin-Didot in, 1875. 4. 45.36.
Paul Lacroix et Alph. Duehesne. Histoire de 1a chaussure depuis Yantiquite 1a plus
reculäe iusqxfä nos jours. Suivie de l'histoire serieuse et drolatique des cordonniers
et des artisans dont 1a profession se rattache 1a cordonnerie. Edition enrichie de
250 gravures sur bois et de deux atlas contenunt Parrnorial des cordonniers et des
savetiers formant 48 planches contenant 432 blasons, par Ferdinand Serä. Paris,
Delahays, 1862. 8. 44.68.
Pelcoq, J. Prime du Journal les modes parisiennes. Souvenir de Yexposition universelle
de Vienne. Dessins inedits de .1. Pelcoq graves par Morse. Paris, Bureau des modes
parisiennes 1874. 4. 4229
Pinelli, Bart. Nuova raccolta di cinquanta costum1 de' eonromi d1 Roms compresi di-
versi fatti di briganti disegnati ed incisi a11' acqua forte da B. Pinelli. Cominciali
1'anno 181g. Compiti nel 1812. Roma, G. Scudellari, 1823. qu. F01. 4642,
Planche, James Robinson. The cyelopaedia nf costume, or, dictionury of dress. ln-
cluding Notices of Contemporaneous Fashions on the Continent, and preceded by 11
General History of the Costumes of the Principal Countries of Eumpe. With nume-
rous illustrations. London, Chatto und Windus, 1875 u. B". 4. 4579
Quicherat, J. Histoire du costurnc eu Franc depuis les temps les plus recules jusqu'ä
1a lin du XV1II' siecle. 481 gravures dessinees sur bois par Chevignard, Pauquet et
P. Sellier. Paris, Hachette 81 Co., 1875. 8. 4649
IX. Mosaik.
Ernst aus'm Weerth. Der Mosaikboden in St. Gereon zu Cüln restaurirt und gezeichnet
von Toni Avenarius, nebst den damit verwandten Mosaikboden Italiens. Festschrift
des Vereins von Altertbumsfreundeu im Rheinlande. Mit Farbeutafeln, 10 Litho-
graphien und 16 Holzschnitten. Bonn, Verein, 1873. F01. 4466
X. Schrift, Druck, graphische Künste.
Schrift.
Chassant, Alph. Paleographie des chartes et des manuscrits du XI. au XVll. siecle.
Sixieme ed. augmentee d'une instruction sur les sceaux et leurs lägendes er de regles
de critique propres determiner Vage des chartes et des manuscrits nun dates.
xo planches in 4. Paris, Aubry, 1867. 8. 4511
The Palaeogrsphical Society. Facsimiles of ancient mnnuscripts. Edit. by E. A.
läülild and E. M. Thompson. London, print. by Whininghnm Wilkins, 1873 u. ff.
4236.
Specimens o2 Indien Hnndwriting in various vernncular chnraclers, Collected in the
Agra Dead Letter Oflice, by the Post Masrer General, North-western Provinces.
Photozincographed the Surveyor GeneraPs Office, Calculta, January 1873. 30 Bl. 4.
4u71. Geschenk der Generalinspeclion.
Weber, Christian Friedr. Versuch einer Geschichxe der Schreibkunst. Göttingen, Danck-
werts, 1807. 8. 4204,
Wutrke6, Heinr. Abbildungen zur Geschichte der Schrift. Leipzig, Rossberg, 1873 u. E.
401
Gerlach. Mart. Das Gewerbe-Monogramm. Kunstgerechte Original-Entwürfe verschlun-
gener Namenszüge nach alphabetischer Ordnung in sechs verschiedenen Abwande-
lungen jeder möglichen und vorkommenden Zusammenstellung. Holzschnitte. Berlin,
Selbstverlag. 4. 4350
Druck.
Ars vnnriendi. Lithographisches Facsimile der in der Fürstl. Fürsrenbergischen Hof-
bibliozhek zu Donnueschingen verwahrten und im einzigen Exemplare bekannten deut-
schen Ausgabe der Ars moricndi mit xylographischem Text. Herausgegeben von
A. F. Bulse h. Augsburg, 1874. kl. 8. Exempl. Nr. 43. 4605
Buchner, Karl. Beitrage zur Geschichte des deutschen Buchhandels. Zweites Heft. Aus
dem Verkehr einer deutschen Buchhandlung mit den Geschäftsgenossen. Zweite, ver-
mehrte Auliage. Giessen, J. Rielier, 1874. 8. 4271.
Cittadella, Luigi Napoleone Cav. La stampa in Ferrara. Meiuoria. Roniu-Torino-
Firenze, Fr. Bocca, 1873. 8. 4121
Fulkenstein, Karl. Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbil-
dung. Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der
seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Oflicinen und
Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit. Leipzig,
Teubner, 1840. 4. 3968
Firmin-Didot, Ambroise. Alde Manuce et Yhellenisme Venlse. Orne de portraits
et d'un fac-siiuile. Paris, Firmin-Didot, 1875. 8. 46111
Hymans, Heni-i. Les images populaires Hamandes au XVI' siecle. Conference donne
l'Union des Artistes le 14 Decembre 186g. Liege, Daxhelet, o. J. 8. 4506 Geschenk.
Ihm, Bernh. A. Die bunten Farben in der Buchdruckerei und insbesondere deren Druck
auf der Schnelloresse. Ein Handbuch zur practischen Erlernung und Forthilfe. 2. um-
gearbeitete Auil. Wien und Leipzig, R. v. Waldheiin, 1874. 4. 4276 Geschenk des
Hen-n R. v. Walclheiin.
Kelehner, Ernst, und Wücker. Rich. Mess-Memorial des Frankfurter Buchhändlers
Michel Harder, Fastenmesse 1569. Frankfurt alM. und Paris, Baer, 1873. 4. 4116.
Panizzi, A. Chi era Francesco da Bologna? Londra, Wittingham, 1858. 16. 4tio.
Geschenk.
Siennicki, St. J. Les Elzevir de la Bibliotheque de Pllniversite Imperiale de Varsovie.
Ouvrnge enrichi de 23 planches. Varsovie, lmprim. i-Wiekl, 1874. 8. 4482, Ge-
schenk des Autors.
Spanische Druckproben, u. zw. Libros de antafio nuevamente dados luz por
virios aücionados. Madrid, libreria de los bibliöfilos, 1871. vol. kl. 8. Tragedia
Joseiina de Micael de Carvajal. Soc. de bibliöf. Espafioles. Madrid, 1870. 8.
Poesias de D. Patricio Aguirre de Teiada. Madrid, Fottanet, 1872. kl. 8. Zu-
summen Bde. 14097. Geschenk der spanischen Ausstellungscommission.
Stockmeyer, Immanuel, und Bulth. Reber. Beitrage zur Basler Buchdruckergeschichte.
Zur Feier des Johannistages 1840 herausgegeben von der Historischen Gesellschaft
zu Basel. Basel, Schweighauser, 1840. 4. 4691
Graphische Künste.
Illustrirte Werke.
Die Holzschnitte des 14. und 15. Jahrhunderts im Germanischen Museum. Nürnberg,
Germ. Museum, 1874. 4. 42723
Dürer, Albr. La vie de la Sainte Vierge Marie en 20 gravures sur bois par A. Durer,
Nuremberg anno 1511, decrite en vers latins par Chelidonius. Reproduction procede
de P. W. Van de Weijer avec un introduction de Ch. Ruelens. Utrecht, Van de
Weijei- 1875. 4. 4699-
Weigel, Rud. Holzschnitte berühmter Meister. Eine Auswnhl von schönen, charakteri-
stischen und seltenen Original-Formschnitten oder Blättern, welche von den Ertin-
dern, Malern und Zeichnei-n eigenhändig geschnitten worden sind. In treuen Copien
von bewährten Künstlern unserer Zeit und als Bildwerk zur Geschichte der Holz-
schneidekunst herausgeg. von R. Weigel. Lieferungen mit 74 Holzschnitten und
Supplementlieferungen mit So Holzschnitten und Text. Leipzig, R. Weigel, 1851-54
und 1857. Fol. 14.300
Fuhrich, Joseph. Der Triumph Christi. In eilf Blättern. Ofl8.-REd.,2. Aufl. München,
Mey 81 Widmayer, 1851i qu. Fol. 4653
Der Psalter. Allioli's ebersetzung. Mit Originalzeichnungen von Joseph Ritter von
Führich. In Holzschnitt ausgeführt von Kaspar Oertel. Leipzig, Alphons Dürr, 1875.
Goyt. galggichos de Goya. Colleccion de ochenta estainpas grabadas al agua fuerte con
aguadas de resinzi por el mismo. Madrid, calcografia nacional, 1868. 4. 4098 Geschenk
der spanischen Ausstellungscommission.
Liichmani-i, Ferd. Umrisszeichnungen zu den Tragödien des Sophokles. 16 Blätter mit
erlauterndem Text. Kupferstich von Louis Schulz. Eingeführt von Joh. Overbeck.
Leipzig, Seemann, 1873. kl. Fol. 4064
Monnier, Henry. Vignettcs pour les dernieres chansons de Beranger. Paris, Fabre,
o. J. S. 4063
Kupfersüchkunde.
Heller, Jus. Geschichte der Holzschneidekunst von den ältesten bis auf die neuesten
Zeiten, nebst zwei Beilagen, enthaltend den Ursprung der Spielkarten und ein Ver-
zeichnisa der sämmtlichen xylographischen Werke. Bamberg, Kunz, 1823. B. 4201.
Ottley, William Young. An inquiry into the origin and early history cf engraving uppon
copper and in wood, with an aceount of engravers und their works, frorn the in-
vention of chalcography by Maso Finiguerra to the tirne of Mord Antonio Rairnondi.
vol. London, J. and A. Arch, 1816. 4. 3998
Willshire, William Hughes. An introduction to the study and collection cf ancient
prints. London, Ellis 61 White, 1874. 8. M096.
Duplessis, Georges Catalogue de l'oeuvre de Abraham Bosse. Extrait de 1a Revue
univ. des arts. Paris, 1859. 8. 4294,
Hippert, T.. et J. Linnig. Le peintre-graveur Hollandais et Beige du XIX. siecle.
Bruxelles, Oliviet, 1874 u. ff. 8. 4541.
Catalogue des estampes graväes par Daniel Chodowiecki. Ohne 0., 1796. 8. Ge-
schenk des Herrn Reg.-R. Ritter v. Camesina.
Une conlerence sur l'h6lio ravure et ses applications la Librairie. Paris, Librairie
des Biblicphiles, 1874. 8. 61,446.
Eberhard, H. W. Die Anwendung des Zinks statt der Stein- und Kupferplatten zu den
vertieften Zeichnungsarten. Nebst einer Anweisung, Metallabgüsse von erhaben- und
tiefgeättzten Steinzeichnungen zu machen. Mit 10 Probeblattern. Darmstadt, C. W.
Leske. 1822. 8. 4414 Geschenk des Herrn Regßk. Ritter Camesina.
Pill, C. Die Chemitypie, oder die Kunst, eine auf einer Metallplatte in gewöhnlicher
Weise ausgeführte Radirung oder Gravirung in einen erhabenen Stempel zu verwan-
deln, der sich auf der Buchdruckerpresse, wie ein Holzschnitt, im Text oder allein,
abdrucken lässt. Mit acht Chemitypien. Leipzig, 1846. 4. 4416, Geschenk des Herrn
RegVR. Ritter v. Camesina.
Stapar t. Die Kunst mit dem Pinsel in Kupfer zu stechen. Neue Methode, die viel ge-
schwinder, als alle bisher übliche geht, und leicht ausgeführt werden kann. Aus deni
Französischen von J. C. Harrepeter. Nürnberg, Weigel, 1780. 8. 4331
Vogel, Hermann. Die chemischen Wirkungen des Lichts und die Photographie in ihrer
Anwendung in Kunst, Wissenschnft und Industrie. Mit 94 Abbildungen in Hulzschn.
und Tafeln, ausgeführt durch Lichtpausprocess, Reliefdruck, Lichtdruck, Heliu-
graphie und Photolithographie. Leipzig, Brockhaus, 1874. 8. 4187
XI. Buchbindarai.
Brunet, Gustave. Ütudes sur la reliure des livres et sur les collections de bibliophiles
celebres. Bordeaux, Lefebvre, 1873. 8. 4375
XII. lilasfebricallon und Glasmalerei.
Benrath, H. E. Die Glasfabrikation. Mit zahlreichen in den Text eingedruckten Holz-
stichen. Braunschweig, Vieweg Sohn, 1875. 8. 45 6.
H. O. Die Glasmalerei in ihrer Anwendung auf den Pro nbau. Separatabdruck aus der
Berliner Kunstzeitung Die Dioskuren. Berlin, Nicolsi, 1873. 8. 4499
Houdoy, J. Verseries la faqon de Venise. La fabricarion llamande dapräs des docu-
ments inädits. Paris, Aubry, 1873. 8. Exempl. Nr. 70. 4348
Lobrneyr, L. Die Glasindustrie, ihre Geschichte, gegenwärtige Entwicklung und Sta-
tistik. ln Gemeinschaft mit Dr. Albert llg und Wendelin Boheim herausgegeben
von L. L. Stuttgart, Spemann, x874. 8. 45.56. Geschenk des Verf.
Fortsetzung Ifolgt.
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