ständniss, die conturirte Vorlage in richtiger Beleuchtung zu modelliren, ist ein Sänger ohne Schule und Gehör. Vorn Rufe der T. G. geben die Besuche der -vielen Touristen Zeug- niss, die dies Jahr in grösserer Menge als je sich einfanden. Der erfreu- lichste von allen war unstreitig der des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, geführt von Oberbaurath Friedrich Schmidt am n. September, dessen volle Anerkennung der ausgestellten Obiecte (dar- unter eines Kölner und des Prager Dorufensters) das Institut auszeichnete. In Kürze beschickt die T. G. die Weihnachts-Ausstellung des Oesterr. Museums mit einer Serie Cabinetsstücke verschiedensten Genre's und macht damit den Versuch, die Klein-Glasmalerei als Schmuck der lnterieurs in's grosse Publicum einzuführen. Vom feinsten künstlerisch ausgeführten Cabinetsbild bis zum einfachsten in Grau und Silbergelb gemalten Täfel- chen, das eine Hand gemacht, die sonst nur Eichenlaub kratzt und Rip- pen in Blumen und Rebenblatt schnellt, ja bis zum bunten, fast zeichnungs- losen Glasmosaik wird Beifallverdienendes sich vorfinden, hoßen wir, dass: wer vieles bringt, allen etwas bieten wird. Die Vertretung der österreichischen Kunstgewerhe und kunstgewerhlichen Schulen auf der Münchener Feetausstellung I876. Der Kunstgewerbe-Verein in München veranstaltet zur Feier seines fünfundzwanzigjährigen Bestandes eine Ausstellung im königl. Glaspalaste in München, welche vom 15. Juni bis r 5. Oetober 1876 dauern und fol- gende Abtheilungen umfassen wird: A. Kunstwerke und kunstgewerbliche Erzeugnisse älte- r e r M e i s t e r; B. Werke neuerer deutscher M e i s te r der bildenden K u n st; C. kunstgewerbliche Erzeugnisse der Gegenwart; D. Leistungen der Kunstgewerbeschulen. An dieser Ausstellung werden sich sämrntliche deutsche Länder, wie bereits feststeht, lebhaft betheiligen , und wurde auch Oesterreich hiezu dringendst eingeladen. Für die Betheiligung Oesterreichs an den Sectionen C und D wen- dete sich die Münchener Commission an die Direction des Oesterr. Museums für Kunst und Industrie in Wien, welche nach Einholung der Genehmi- gung von Seite des Protectors dieser Kunstanstalt, des Herrn Erzherzogs Rainer, und nachdem die beiden Ministerien , u. z. das des Handels und des Unterrichts im Interesse der Kunstindustrie sich mit dankenswerther Bereitwilligkeit bereit erklärten, die Mittel zur Durchführung für die dafür zu bestellenden Cotnites zur Verfügung zu stellen, sogleich an die Bildung dieser Comites schritt.