i, ursprüngliche schwarze Sammt allerdings vollends abgeschaht, aber die wohlerhaltenen Beschläge verdienen als stylvolle Vertreter der Wiener Goldschmiedekunst gebührende Würdigung. Sie sind aus vergoldetem Silber, gegossen und ciseliert, mit dem Kopfe eines alten Mannes zwischen Ornamenten und Blumensträusschen. Die beiden Schliessen an der Lang- seite tragen jugendliche Köpfe, jene an den Schrnalseiten aber Masken. Die Mitte der Vorderseite nimmt der kaiserliche Adler in einem Lorbeer- kranze ein, auf der Rückseite ist das Wappen von Wels. Als Wiener Arbeit ist das Werk durch das städtische Beschauzeichen, ein W und darunter ein Kreuz im kleinen Schilde gekennzeichnet, das sich auf dem Kranze, der das Welser Wappen umgibt, vorf-indet. Den Namen des Meisters konnten wir bisher nicht in Erfahrung bringen, obwohl neben obiger Marke ein Monogramrn die Capitalbuchstaben C und H verschlungen zeigt. Besser steht es mit unserer Kunde betreffs des grossen Kaisersiegels, welches dem Privilegienhuche in einer mit reichem geäzten Ornament ver- zierten Kapsel aus vergoldetem Silberblech beiliegt. An der Cartouche um das Reichswappen sind winzig klein die Jahreszahl 1577 und die Buch- staben V. S. zu lesen. Wir haben also wohl ein trefflich erhaltenes Zeug- niss von der Kunstfertigkeit jenes Ulrich Schweiger, der sich als einer der berühmtesten Edelstein- und Siegelschneider seiner Zeit besonderer Gunst Ferdinands l. erfreute. Er lebte meist in Augsburg und starb zu Anfang des XVll. Jahrhunderts. Er dürfte wohl auch ein Anverwandter jenes Christof Schweiger sein, der in gleicher Eigenschaft bei Rudolf II. in Diensten stand und von seinen Zeitgenossen dem Pyrgoteles verglichen wurde. An zahlreichen Stellen des Zierraths ist überdies in ganz kleiner Raute ein G eingeschlagen, offenbar das Narnenszeichen des prüfenden Markscheiders. Ch. Japanische Präscriptionen für Lackarheiten. (Nach einer Original-Mirtheilung.) l. Ueber Kiji. Zuerst muss der Grund desHolzes bemalt oder mit dem Lack Nr. r Seshime-urushi überzogen und dann getrocknet werden in dem Furo (einer Art geschlossener Kiste, welche dunkel und luftdicht ist), dann muss er gerieben und mit Seshime urushi Nr. r gemischt mit Sino-ko Nr. 14 übertüncht und dann wieder für einige Tage in den Funo zum Trocknen gegeben werden. Dann muss es wieder polirt werden mit dem Polirstein und gerieben mit Seshime urushi Nr. 1 gemischt mit To-no-ko Nr. 15 und dann wieder einige Tage getrocknet im Turo - dann muss es wieder polirt werden, und wieder mit dem Polirstein und lackirt mit Muritate- urushi Nr. z mit der Bürste Nr. g oder m und nachdem es wieder einige Tage in dem Furo getrocknet wurde, muss es lackirt werden mit