x86 nebst ihrer Zeichenfartigkeit ein Ausmass künstlerischer Bildung nachweisen, welches sie zur pädagogischen Leitung einer vorwiegend den Kunstgewerben dienenden Zeichen- und Modellirschule befähigt. Der Leiter dieser Schule hat in Verbindung mit dem Zeichen- unterrichte Unterricht in der Projections-, Schattenlehre und Perspective zu ertheilen. Mit dieser Stelle ist für die Unterrichtsertheilung ein Bezug von Eintausend vier- hundert iipo) Gulden osterr. Wahn, für die Leitung eine Remuneration von Dreihundert (Zoo) Gulden ostcrr. ahr. jährlich verbunden. An derselben Sc ule ist die mit einem Jahresbezuge von Eintausend vierhundert (t4oo) Gulden osterr. Wahr. dotirte Stelle eines Modellirlehrers für ornamentales und figurales Modelliren zu besetzen. Gesuche um eine dieser Stellen, die mit Curriculum vitae, StudienzeugniSSen und künstlerischen Arbeiten belegt sein müssen, sind bis spätestens i. December d. J. an das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien zu richten. (Ein Lehr- llnd Lesebuch für Kleidetmaoher) wird von der n. ö. Handelskammer vorbereitet. Folgende Herren haben die Verfassung der einzelnen Abschnitte übernom- men: a) Anatomie, Physiologie und Gesundheitslehre: Herr Med. Dr. Karl Langer, k. k. Hofrath, derzeit RectonMagnihcus der k. k. Universität in Wien; b) Geometrie: Herr Franz Villicus, Professor an der k. k. Staats-Oberrealschule auf dem Schottenfelde in Wien; e) Chemie und Physik: Herr Wilhelm Kalmann, Assistent an der k. k. tech- nischen Hochschule in Wien; d) Mechanik: Herr Johann Hauptfleisch, Professor an der k. k. Bau- und Maschinen-Gewerbeschule in Wien. Daran schliesst sich eine Ab- handlung über Nähmaschinen von Herrn Albert H. Curjel, Leiter der Wiener allge- meinen Nahmaschinenfabrik. e) Gewerbliche Buchführung: Herr Jacob Scherber, Prorector der akademischen Handels-Hochschule in Wien; z) Waarenkunde: Herr Dr. I. Moeller, Professor an der akademischen Handels-Hochs: ule in Wien; g Handelsgeo- graphie: Herr Dr. Karl Zehden, Professor an der akademischen Handels- ochschule in Wien; h) Schnittzeichnen und Zuschneiden: da) für Männerhekleidung: Herr F. A. Hof- mann, Herausgeber der internationalen Modezeitung in Wien; bb) für Frauenbekleidung: Herr Karnmerrath Anton Kreuzi g. Die Elaborate über Mechanik und über Nähmaschinen liegen bereits vor; den Herren Verfassern der anderen Abschnitte ist es als wünschens- werth bezeichnet worden, dass sammtliche Manuscripte noch in diesem Jahre einlangen, um sofort zur Drucklegung schreiten zu können. (Mosaik-Werkstätte für christliche Kunst in Innsbruck.) Herr Alb. Neu- hauser theilt uns folgende gedruckte Zuschrift mit: vAls ich vor mehreren Jahren das erstemal in Rom war, machten die alten Mosaiken auf mich einen so tiefen Eindruck, dass ich seitdem fortwahrend mich mit dem Gedanken trug, auch diesen Kunstzweig zu pflegen, der von so ausgesprocheneru monumentalen Charakter zum edelsten Schmucke des Gotteshauses gehört. Lange blieb dieser Wunsch unerfüllt; erst als mich Herr Dr. A. Jele durch Uebernahme der Direction der Glasmalerei dieser Mühe enthoben hatte, konnte ich dem Studium der Mosaik mich widmen, und die Errichtung einer Mosaik- Werkstatte ernstlich anstreben. Eine Reise nach ltalien mit Herrn Professor Klein aus Wien, genaueres Einsehen in die technischen Arbeiten, welches mir in der päpstlichen Mosaik-Anstalt in Rom auf die freundlichste Weise ermöglicht wurde, und hauptsächlich die Gewinnung eines der ersten Mosaikisten aus Venedig, des Herrn Luigi Solerti, setzten mich in den Stand, die Pflege dieses Kunstzweiges aufzunehmen. Ein nach Zeichnung des Herrn Professors Klein in Wien ausgeführte: Herz-Jesu-Bild, und eine Madonna (Copie von St. Maria in Trastevere in Rom) ist bereits fertig; später kommen die beiden Portraits von Professor Führich und Görres in Arbeit. Ueberzeugt, jeder billigen Anforderung entsprechen zu können, empfehle ich meine Mosaik dem Wohlwollen aller Kunstfreunde.) (Kunstgewerbe-Auaatellung in Amsterdam.) Aus Amsterdam, Ende August, wird der wAllgemeinen Zeitung: geschrieben: Auch in den Niederlanden soll jetzt etwas für die Hebung des Kunstgewerbes geschehen, und wahrlich, es ist hohe Zeit. Zu lange hat man das denmthigende Verhaltniss ertragen, dass die Ehre desjenigen Landes, dessen Delfter Fayencegefasse, dessen Fliesen für Fussboden, Wande und Tische, dessen Schranke und Zinngerath aus den früheren Jahrhunderten die Museen und Sammler hochschatzen, in der Gegenwart auf den Ausstellungen durch die Colonien gerettet werden muss. in- dessen wenn wir uns etwas spat auf den Weg machen und manchen Nachbarn ziemlich weit vorausgeeilt sehen, so haben wir darin den Gewinn, aus den Erfahrungen anderer für uns Lehren ziehen zu können. Man folgt bei dem Versuch in die niederländische Kleinkunst neues Leben zu bringen, der in anderen Ländern erprobten Methode - und doch nicht ganzlich, nicht ohne kleine Neuerung, welche hoffentlich ein besonderes Interesse erregen wird. Die erste Frage muss hier, wie im entsprechenden Fall überall, die sein: Was besitzen wir noch aus den besseren Zeiten} Was vermögen wir noch heut- zutage: Darüber nun soll eine Ausstellung Rechenschaft ablegen, welche, veranstaltet von