für KUNST UND INDUSTRIE. (Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) Am l. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.- Redacteur Bruno Bunker. Expedition von C. Geroldk Sohn. Man abonnirt im Museum, bei Gerold d: Camp, durch die Poslanstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen. Nr, 143„ ' V 1877. V Inhalt: Zur Theorie der ldeuden Künste. - Pzlilion desyerems deutscher Zeicheulehrer. - Gyps- abgüsse des x. huxoriaclnen Museums zu Dresden. - Kleinere Millheilungen. Zur Theorie der bildenden Künste. Hofrath Dr. E. B rü cke, der Verfasser der berühmten Physiologie der Farben, hat soeben ein neues Buch erscheinen lassen unter dem Titel: Bruchst ücke aus der Theorie der bildenden Künste. Mit 39 Abbildungen in Holzschnitt, Leipzig, Brockhaus, 1877. 226 Seiten. Um eine Andeutung von dem reichen Inhalte dieses Werkes zu geben, lassen wir hier zunächst die Ueberschriften der einzelnen Capitel folgen: I. Die malerische Perspective. Die Grundsätze der Linearperspective. Die Ausdehnung der nutzbaren Bildfläche. Wahl des Augenpunktes. Häufige Verstösse. Perspective auf der nicht verricalen Bildebene. Der Augenpunkt liege ausserhalb der benutzten Bildfläche. Rückblick auf die Linearper- spective. lI. Die Luftperspective und die anscheinende Grösse der Gegen- stände. lll. Die Reliefperspective. Die perspectivische Architektur. IV. Die Schattenconstruction. V. Die Beleuchtung. Die Beleuchtung von Oelge- mälden. Die Beleuchtung von Werken der Plastik. VI. Von den Wirkun- gen der Irradation. - Man ersehe- hieraus, dass diese vom Verfasser als bescheidene Bruchstücke ausgegebenen Abschnitte in der That einen grossen Theil von der Theorie der bildenden Künste umfassen; ganz ausgeschlossen blieb mit Absicht der philosophisch-ästhetische Theil, was jedoch das Buch vielleicht gerade denjenigen, für welche es bestimmt ist, desto-willkom- mener mag erscheinen lassen. Der Verfasser hat aus langer Erfahrung die Ueberzeugung gewonnen, dass für die Mehrzahl der heutigen Künstler die Perspective blos ein Gesetzbuch sei, dem man genügt, wenn man seine Satzungen nicht verletzt, nicht aber ein Erbauungsbuch, aus dem man fort und fort Anregung und Kräfte zu weitererVervollkornmnung schöpft und weiters, dass die meisten Künstler ihre Kenntnisse aus den Natur- 1877. 8