148 - gehenden Commune sämmtliche Modelle von Machold und Steflitschek für ihre Schulen zu erwerben. Wenn es hier vielleicht auch nicht ganz am Platze ist, die übrige Museurnsausstellung lobend hervorzuheben, so können wir doch nicht umhin den grossen Beifall zu erwähnen, dessen sich dieselbe von Seite aller Besucher erfreut. Dadurch, dass sozusagen im letzten Augenblicke das Oesterr. Museum einen Saal an das orientalische Museum abzutreten genöthigt war, musste es all seine Objecte, mit Ausnahme der Aquarelle von Wegmayer und Wagner, welche zur Ausschmückung des Ganges als ein Gegengewicht den Gypsen gegenüber verwendet wurden, in einen einzigen Saal zusammendrängen. Kein Fleckchen Raumes blieb hier un- benutzt, und durch zweckmässige Vertheilung der Gegenstände wird nun dem Eintretenden der erfreuliche Eindruck des Reichthums, nicht aber das erdrückende Gefühl verworrener Ueberfüllung zu Theil. Die Wände sind verkleidet, auf einer Seite mit Mustertafeln aus Owen Jones' grosser Grammar of ornament, auf der zweiten mit Blättern aus Bargue 81 Ge- rome's Cours de dessin, mit Allonges und Dussurgey's Landschafts- und Blumenskizzen, auf der dritten mit einer Collection auf Cartons gespann- ter Spitzen und französischer und orientalischer Prachtstickereien. Auf Tischen längs der rechten Seiten- und einem Theile der Thürwand liegen nun alle Bücher über Perspective, Farhen- und Schattenlehre, und Zeichen- schulen zur Ansicht auf, einschliesslich der Vorlagenwerke und Zeitschrif- ten von Bucher 8! Gnauth, Storek, Teirich etc. und der Museums- publicationen über Form und Ausschmlickung antiker Thongefässe. Wenn diese Abtheilung wohl nur bei Fachleuten die rechte Würdigung finden dürfte, so fesselt die Aufmerksamkeit der meisten Besucher nmsümehr der übrige Theil der Museumsausstellung. Es sind dies die an der Fenster- wand in Glasschränken und auf Stellen untergebrachten galvanoplastischen Arbeiten von Haas, die Bronzegegenstände aus der Ciselirschule und die Proben verschiedener Techniken zum Schmucke von Majolika und Stein- gutwaare und der neuen Schmelzpatinirung für Metalle aus der chemisch- technischen Versuchsanstalt des Museums, zum Theile ergänzt durch Er- zeugnisse von Schütz aus Cilli, ferner die Imitationen von Kunstwerken von Holz und Metall aus der Gypsgiesserei - lauter Gegenstände, welche den Besuchern des Museums schon bekannt und eines weiteren Preises nicht bedürftig sind. Ein Gleiches gilt von den oft bewunderten Arbeiten aus der höheren Kunststickereischule des Handelsrninisteriums und von den Arbeiten aus den Schulen des Wiener Frauenerwerbvereines. Die Leistungen dieser beiden letzteren Anstalten, wie die Museumsausstellung überhaupt, fanden von Seite Sri Exzellenz des Herrn Statthalters die ein- gehendste Betrachtung und schmeiehelhafteste Anerkennung. Auf zwei lan- gen Tafeln in der Mitte des Saales haben schliesslich etwa 50 ausgewählte Fortsetjuüg auf der Beilage.