175 ökonomischen Gründen versagt und durfte nur für die vier Medaillons im Risalite und das Wappen im Thürgewände Anwendung finden. Wölbungen blieben auf das Vestibule, auf die Corridore im Erd- geschosse und auf einzelne Nutzräume beschränkt; die sämmtlichen Decken sind Pfostenböden mit Kreuz-Verspannungen. Für die Wechsel wurden, um das Holz an diesen Stellen nicht zu schwächen, eigene eiserne Schuhe construirt. Vestibule und Gänge sind mit einem neuen Fabricate der Wiener- berger Ziegelfabriks-Gesellschaft, den Thonfliesenplatten, wie selbe bisher nur in England und in Mettlach und Sinzig erzeugt wurden, gepflastert, einem Materiale, welches durch seine Härte, Dauerhaftigkeit und Rauhig- keit der Oberfläche, sowie durch Farbenschönheit wohl bald allgemeine Verbreitung finden dürfte. Ausstattung und Einrichtung sind auf das Einfachste beschränkt. Eine besondere Sorgfalt ist der Beheizung und der Ventilation zuge- wendet worden. Die ursprünglich beantragte Centralheizung wurde aller- dings mit Rücksicht auf die Kosten aufgegeben, und sind Vestibule, Stiegen- haus und der grosse Vorlesesaal mit Caloriferes vom Keller, während die grösseren Zeichensäle durch Caloriferes, die übrigen Räumlichkeiten durch Mantel-Schachtöfen nach Böhm'scher Construction versorgt sind. Für Luftwechsel in sämmtlichen Räumen ist durch zahlreiche Schlotte von reichlichem Querschnitt und mit Klappen, mittelst deren der Luft- wechsel leicht regulirt werden kann, in ausgiebiger Weise gesorgt. Die Verbindung des Schulgebäudes mit dem Museum ist durch einen Gang bewerkstelligt, welcher zu Ausstellungszwecken verwendet werden soll. Dieser Gang wurde auch dazu benützt, an der gegen die Ringstrasse ge- kehrten, von Fenstern nicht durchbrochenen Aussenßäche das grosse, dem Oesterr. Museum gehörige Mosaikbild von F. Laufberger und A. Salviati zur Aufstellung zu bringen, welches auf der Wiener Weltausstellung in der Vorhalle des Kunstausstellungs-Gebäudes placirt war. Für dieses interessante Ausstellungsobiect fand sich weder im Muscumgebäude, noch in den Räumen der Kunstgewerbeschule Platz, und so wurde das Aus- kunftsrnittel gefunden, dasselbe in einer Nische anzubringen, welche sich in Mitte dieses Verbindungsganges ausbaut und welche in ihrer unteren Partie mit einem aus Grisignano - Stein gearbeiteten Brunnen geziert werden wird. Die Mittel zu dieser, im Ueberschlage nicht vorgesehenen Auslage wurden über Ansuchen des Curatoriums von der k. k. Stadterweiterungs- Comrnission und von dem Gemeinderathe zu gleichen Theilen gewährt. Die Ausführung der einzelnen Arbeiten an diesem Bauwerke wurde nachstehenden bewährten Firmen übertragen: l. Maurerarbeit: dem k. k. Hofbaumeister Johann Sturany; 2. Steinmetzarbeit: der Firma H. llger's Erben; 3. Zimmermannsarbeit: der österr. Baugewerke-Gesellschaft; 12'