Glaser, des Einbrennens der Malereien, des Verglasens etc. wird der Dilettant, wie billig, auf die Beihilfe Geübter hingewiesen und sind hiebei mehrfach die Berliner Localgelegen- heilen speziell in Berücksichtigung gezogen. So ist der Verfasser seinem, schon in dem Vorworte zur ersten Auflage ausgesprochenen Vorhaben gerecht geworden: nso einfach und kurz, wie in einem Kochbuche, die Recepte und das Verfahren zu erlauterm- QDEI zweiten Auflage beigefügt sind einige die Glasmalerei betreffende historische Notizen, übersichtlich geordnet, welche eben auch der Dilettant nicht ohne Nutzen les: tnag. a Das arabische Papier, von J. Karabacek. -- Die Faijümer und Usch- mfineiner Papiere, von J. Wiesner. (Mittheilungen aus der Samm- lung der Papyrus Erzherzog Rainer, II. u. III. Bd. S. 87 ff. Wien, k. lt. Hof- u. Staatsdruckerei, 1887. 4".) Historische und naturwissenschaftliche Forschung haben sich im vorliegenden Falle zusammengethan, um die hariumstritiene Frage nach der Art und Herkunft des Papieres zu einer Lösung zu bringen. der man sich mit mehr Vertrauen überlassen kann, als es bei den bisherigen Versuchen der Fall war. Der Natur der Sache gemaB fiel hiebei dem Naturhistoriker das erste und entscheidende Wort zu. Das Ergebniss der bezüglichen Untersuchungen Wiesner's lässt sich nun im Wesentlichen "dahin zu! sarnmenfassen, dass die äIleSÜCK1_8l"EblSChBIl Papiere - darunter in erster Linie dic- ienigen der Collection Erzherzog Rainer- überwiegend aus Leinenlumpen mit geringer Beitnisrhung von Baumwollhadern gefertigt sind. Damit erscheint die weitverbreitete Hypothese von der Fabrication des arabischen Papieres aus roher Baumwolle beseitigt und die gegentheilige Ansicht Briquefs, der mit allerdings unzureichenden Gründen zuerst die Herstellung aus Leinen behauptet hat, zum Range einer wissenschaftlichen Thatsache erhoben, ferner die angeblich abendländische Erfindung der Papiererzeugung aus Lumpen dem Morgenland: revindicirt. -- Mit der Erklärung, wie der lrrthum ent- stehen und sich so hartnäckig behaupten konnte, beschäftigt sich die historische Ab- handlung Kai-abacek's; an der Hand arabischer Quellen wird das Resultat WiesneFS auch historisch gestützt und die Uebernahme des Papieres durch die Araber von den Chinesen auf dem Wege über Samarkand nicht - wie man bisher annahm _ in den Beginn, sondern in die Mitte des S. Jahrhunderts versetzt. Auch über Farbe, Format etc. der älteren arabischen Papiere gewahrcn die von Karabacek untersuchten morgenlan- disclien Quellen reiche Ausbeute. Rgl. er Die kurmainzische Porzellan-Manufactur zu Höchst. Ein Beitrag zur Ge- schichte des deutschen Kunstgewerbes von Ernst Zais. Mainz, Verlag von J. Diemer. hoch-4". IX, x86 S. und 3 Tafeln. M. 20'- ln der richtigen Erkenntniss, dass -die jugendliche keramische Wissenschaft nur aus gewissenhaft gearbeiteten Einzeldarstellungen, die durchaus auf die Quellen selbst zurückgehen, aufgebaut werden kanni, hat der Verfasser sich frisch an's Werk gemacht, um durch die auf Acten und Denkmäler gegründete Geschichte einer historisch wich- tigen Perzellanfabrik ein nachahmenswerthes Beispiel zu liefern. Der Name Hochst, der allgemeine Charakter des dortigen Fabricats und die Marke: das sechsspeichige Mainzer Rad, sind ja bekannt genug, doch über die Geschichte dieser Fabrik waren, wie wir nun ersehen, sehr verworrene Nachrichten verbreitet. Hierin unterscheidet sich aller- dings Hochst nicht von anderen frühen Fabricationsstattei-i, und der Grund dafür ist der gemeinsame. Die ersten Jahrzehnte der nach dem Vorbilde der Meißener gegründeten Anstalten sehen nämlich einander sehr ähnlich. Uebertriebene Vorstellungen von dem Erträgniss einer Porzellanfabrik, Mangel er. Sachkenntniss und Mangel an Capltal, Un- zuverlassigkeit der in anderen Orten angeworbenen technischen und künstlerischen Krafte u. dgl. m. machen sich ziemlich überall bemerklich, führen zu Zerwürfnissen zwischen den Unternehmern und gefährden das Unternehmen selbst, als dessen Retter dann gewöhnlich der Landesfürst erscheint, und da Arkanisten und Maler meistens sehr geneigt sind, ihr Wissen einer mehr Geld bietenden Concurrenzanstalt zur Verfügung zu stellen, so begegnen wir hauüg denselben Namen an den verschiedensten Orten. - ln derartigen Beziehungen steht die 1746 gegründete Fabrik zu Hochst von Anfang an zu Meißen, Berlin, Fulda, Fürstenberg. Straßburg etc. Der erste Director Löwenfincl; wurde schon i749 nach allerlei Misshelligkeiten entfernt, Bengraf war nur etwii ein Jahr thatig, und seinem Scheiden (1753) gingen ebenfalls die ßrgerlichsten Verhandlungen voraus, gegen den eigentlichen Gründer und Eigenihümer der Fabrik, den Frankfurter Kaufmann Gbltz, erließ die kurfürstliche Regierung 1756 einen Haftbefehl wegen An-