die Hände) in das andere gegossen H). Eine ähnlich vorgenommene Waschung findet sich auf der von Laborde benützten (in den Annales archeologiques a. a. O. abgebildeten) Miniatur zur Darstellung gebracht. Darnach sieht Laborde sicherlich mit Recht in unseren Limousiner Schüsseln kleine Waschbecken, von denen immer eines zum Ausgießen, das andere zum Auffangen des Wassers bestimmt war. Er nennt sie mit einem in alten Inventaren vorkommenden Ausdrucke wgemellionsu, wo- durch ihre paarweise Zusammengehörigkeit ausgedrückt wird. Darcel ist dann nochmals ausführlich auf die Sache zurückgekommen in dem erwähnten Artikel über das Becken in Conques. An ihn schließt sich Viollet-le-Duds "Dictionnaire raisonne du mobilier francaisv II (Artikel nbassirw) an. lch halte die Laborddsche Hypothese von der ursprüng- lichen Verwendung dieser Limousiner Schüsseln für durchaus annehmbar. Bezüglich der Herkunft des Typus und der Decorationsweise der besprochenen Becken habe ich noch eine Vermuthung zu geben. Mir ist im vorigen Jahre gelegentlich eines Ganges durch das Ferdinandeum zu Innsbruck eine daselbst befindliche orientalische Schüssel auf- gefallen, welche annähernd dieselbe Gestalt, Größe, Anwendung des Grubenschmelzes zeigt, wie die Limousiner Schüsseln des Xlll. Jahr- hunderts. Da nun das Becken in Innsbruck verhältnissmäßig sicher datirt ist, gibt dieses interessante Stück nothwendigerweise den Ausgangspunkt für die Vermuthung ab, dass der Formtypus der Limousiner Beckenaus dem Orient stamme. Denn die Schüssel in lnnsbruck trägt zahlreiche Inschriften. Nach der Deutung derselben durch J. Karabacek war dieses Gefäß Eigenthum des Ortokiden von Amid und Hisn Kaifa, Rukn ed- daula Däud ibn Sokmän ibn Ortok. dessen (nicht ganz sichere) Regie- rungszeit in die Jahre 502-543 der l-Iidschre (2 rlo8-n48 unserer Zeitrechnung) fällt m). Jedenfalls haben wir hier eine orientalische Schüssel vor uns, die der Form nach mit den Limousiner Becken in nächster Ver- wandtschaft steht, aber jedenfalls älter ist, als irgend eines der bekannten französischen Stücke. Becken dieser Art mögen zur Zeit der Kreuzzüge in schönen und bewunderten Exemplaren vom Osten eingeführt worden sein und fanden bald ihre Nachahmung namentlich in dem Centrum französischer Email- fabrication, in Limoges. Orientalischen Studien gänzlich fern stehend, muss ich es berufeneren Kräften überlassen, der Sache weiter nach- zugehen. Vielleicht dienen diese Zeilen auch als Anregung zu einer ausführlichen Publication des interessanten Beckens in Innsbruck. Dr. Th. Frimmel. ") Vergl. vNnuvelle cullection des mämoires pour servir ä l'histoire d: Francel, (1837), 111., s. 588. u) Gütige briefliche Minheilung von Herrn Prof. Karabacek.