79 hundert gethan haben. Und solcher Stil ist ganz unabhängig von der Mangelhaftigkeit der Zeichnung, der Starrheit der Figuren und der Herb- heit des Ausdrucks. Bei jenen alten Mosaikgernälden überwältigt uns die Großartigkeit des Eindruckes mit der Ehrwürdigkeit des Alters, und wir sehen über die Fehler hinweg. Das vermögen wir aber nicht, wenn wir alle die Fehler und Schwächen absichtlich gegen unser besseres Wissen und Können gemacht sehen; es geht gleicherweise wider unsern Verstand und wider die Kunst. Und wenn das im Allgemeinen richtig ist, wie viel mehr in der Kirche, wo sich unsere Gedanken, unsere Andacht dem Göttlichen, dem Vollkommensten - und dazu gehört auch das Schöne - zuwenden. Darum, wie wir auch immer unsere Kirchen schmücken wollen, ob wir uns der neu wiedererstandenen Glasmosaik oder der Frescomalerei bedienen, ob wir uns mit der Decoration an einen bestimmten Stil anschließen oder nicht-unter allen Umständen können und müssen wir verlangen, dass solcher malerische Schmuck so schön, so edel, so rein und fehlerlos wie nur möglich sei. So allein ist er würdig der Stätte, die er schmücken soll. -- Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. Personalnaehricht. Se. k. und k. Apostol. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 18. März d. J. dem Curator des Oesterr. Museums, Oberbaurath Friedrich Freiherrn v. Schmidt, in Anerkennung seines vieljährigen verdienstvollen Wirkens auf dem Gebiete der Kunst das Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft allergnädigst zu ver- leihen geruht. Se. MaJestät König Karl von Rumänien hat Freitag den 23. März Vormittags das Museum und die Kunstgewerbeschule desselben mit einem anderthalbstündigen Besuche beehrt. Bibliothek des Oesterr. Museums. Vom 21. März bis 20. Oc- tober ist die Bibliothek, wie alljährlich, an Wochentagen - mit Aus- nahme des Montags -- von 9-2 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 Uhr dem Besuche des Publicums geöifnet. Erwerbungen für die Sammlungen. Zwei niederdeutsche Schränke mit Schnitzereien, 17. Jahrh.; eine spanisch-maurische Schüssel; ein Weih- wasserkessel, Majolika, ital.; vier venetianische Majolika-Schüsseln, zwei davon mit Darstellungen von Brunnen und ein Porzellan-Teller aus Capo di Monte, särumtliche Stücke aus der ehemal. Sammlung Weyden. Ferner eine Porzellan-Vase in der Form eines Kanopus und eine Schale mit Fuß und Untertasse, Wien 1794 und 1815; eine chinesische Porzellan-Schüssel; ein Sevres-Teller (weiche Masse), zweite Hälfte des 18. Jahrh. und mehrere böhmische Stengelgläser mit Gravirungen, 18. Jahrln; Grlinsamrnt mit Granatapfelmuster auf golddurchwebtem Fond, ital., 16. Jahrh.; zwei