110 breite Armbänder aus Goldblech und einige aus Halbedelstein, in Strick- form geschnitten und mit lResten von Vergoldung, bezeichnet. Außerdem wären zierliche Arbeiten, Nadeln etc. aus Bein zu erwähnen. Neben Bruchstücken antiken Glases steht ein wohlerhaltenes Gefäß aus demselben Stoffe, nach des Aufsehers Versicherung ausgegraben waus dem dritten Jahrhundertu. Es ist eine venetianische Vase, halb- kugelig, auf einem Balusterständer und mit Hachrundem Deckel. Sie ist interessant, weil die Form und die Diarnantgravirungen an Bauch und Deckel auf eine beträchtlich spätere Zeit der Entstehung hinweisen, als man nach den zwischen diesen Ornamenten befindlichen Runden und Rosetten in Grün, Roth und Gold annehmen möchte. Von geringerer Bedeutung sind einige Limusinen. Die Gegenwart wird vertreten durch Abgüsse von Arbeiten des Bildhauers Bosio, eines Landeskindes, im Louvre, und durch Erzeugnisse der vier Industrien, welche (abgesehen von der nFremdenindustrieu) im Gebiete von Monaco betrieben werden, beziehungsweise wurden: Klöppel- spitzen, wohlriechende Wasser, Liqueure und Keramik. Von den in dieser Gegend gemachten Spitzen lässt sich etwas Charakteristisches kaum angeben: man macht eben, was in der Mode ist. Das Abziehen der in der Sonne des Südens sich überaus kräftig entwickelnden Blüthen- düfte beschäftigt wohl zahlreiche Hände, aber die größte Menge des Destillats geht aus der Anstalt des österreichisch-ungarischen Vice-Cnnsuls Racine in Menton an das alte Haus Farina gegenüber dem Jülichsplatz in Köln. Und die Keramik von Monaco, die namentlich auf den Welt- ausstellungen von 1873 und 1878 Aufmerksamkeit erregte, ist nach Menton ausgewandert. Die Staatsfabrik scheint ihre Kosten nicht gedeckt zu haben. In dem Museum sieht man noch wirkliche Meisterwerke dieser, bekanntlich in naturalistischen Blumen ihre Specialität suchenden Kunst- industrie. B. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. Personalnachrlcht. Se. k. und k. Apostel. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom io. April d. J. dem Universitäts-Professor und Curator des Oesterr. Museums, Hofrathe Dr. Ernst Ritter v. Brücke in Anerkennung hervorragender Leistungen und Verdienste auf dem Ge- biete der Wissenschaft das Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft allergnädigst zu verleihen geruht. Der Vice-Director des Oesterr. Museums und administrative Director der Kunstgewerbeschule, Reg.-Rath Bucher, ist von Menton, wohin er sich zur Herstellung seiner Gesundheit vor einiger Zeit begeben musste, zurückgekehrt und hat seine Amtsgeschäfte im Museum und in der Kunstgewerbeschule wieder übernommen.