ÄW besprochenen Arten wurde weiter die Geschichte des Helmknmmes und -Busches ver- folgt; die Verbindung dieser Theile mit der Helmkappe wurde erläutert und im An- schlusse hieran nachgewiesen, dass bei einer großen Anzahl von Helrnen auf Vasenbildern der besten Zeit als Material Leder gedacht sei. Die Besprechung dieser Art von Heimen bildete den Uebergang zum zweiten Theile des Vortrages, der den Zierhelm und seinen Schmuck behandeln sollte, aber, weil die Zeit schon zu weit vorgerückt war, von dem Vortragenden nicht absolvirt werden konnte. Literatur - Bericht. Zeitschrift für christliche Kunst. Herausgeg. von Alexander Schnlitgen Domcapitular in Köln. Düsseldorf, L. Schwann, t888. I. Jahrgang, 1. Heft. 40. 4.8 Sp. Mit Abbild. Abonn. M. m. Mit dem Interesse, das wir hier in Wien durch unsere große Ausstellung des vorigen Jahres für die kirchliche Kunst zu erwecken bemüht waren, stehen wir nicht allein. Man hat am Rhein dasselbe Gefuhl gehabt, von welchem wir ausgegangen sind, nämlich dass die kirchliche Kunst seit zwanzig FJahren in Vergessenheit gerathen war und eher Rückschritte als Fortschritte gemacht hat. Die Ueberzeugung von diesem Zu- stande und der Nothwendigkeit demselben entgegen zu arbeiten. ist es, welche diese neue Zeitschrift hervorgerufen hat, ein Unternehmen, das wir als Mithelferin unserer Bestre- bungen mit Freude begrüßen. Zur Begründung und Sicherstellung dieser Zeitschrift hat sich am Rhein ein Verein gebildet, welcher sich vVereinigung zur Forderung der Zeit- schrift für christliche Kunstu nennt. Derselbe hat seinen Sitz in Bonn und hat einen Vorstand von 20 Mitgliedern erwahlt unter dem Vorsitz des Freiherrn Cl. v. Heereruan in Münster. Der Vorstand hat die Redaction dem Domcapitular Schnütgen in Köln übertragen, einem wohlbekannten und wohlerfahrenen Kunstkenner, insbesondere auf dem Gebiete des Mittelalters, welcher in den einleitenden Worten dieses ersten Heftes die Grundsätze entwickelt, nach denen die Zeitschrift geleitet werden soll. Wir können denselben nur beiptlichten, da sie im Wesentlichen mit unseren eigenen Bestrebungen zusammenfallen. Das Heft enthält außerdem eine Abhandlung von Prof. Keppler über die Stiftskirche zu St. Amandus in Uraeh, eine Abhandlung über zwei Elfenbeintafeln im Besitze des Dr. Albert Figdor in Wien unter dem Titel: Ein Diptychon des 10. Jahr- hunderts, von Dr. Friedrich Schneider, und drittens vom Herausgeber die Besprechung eines Bucheinbandes mit religiösen Darstellungen aus dem 14. Jahrhundert. Es folgen dann nach eine Anzahl IKIeinere Beitrages, dann nAusstellungen und Nachrichtenu, eine rßüeherscbauu und v-Anmerkungenu. J. v. F. d! Die Miniaturen derUniversitätsbibliothek zu Heidelberg. Von A-. v. Oech el- häuse r. I. Theil. Heidelberg, Koester, 1887. ltl. Fol. x08 S. mit t8 Tafeln. M. 30. Es ist eine andere Tonart, die Oechelhäuser hier anschlagt, als die in seiner Dissertation von 1885 '). Augenscheinlich haben palaeographische Studien seither die Kritik des Autors geschärft, was nun auch der kunstgeschichtlichen Arbeit, die hier vor- liegt, sehr zu statten kommt. Oechelhäusefs neue Arbeit behandelt die Heidelberger Otfriedhandsehrift, das Sacramentarium Gregorii (Cod. Salemitanus IX, b), fünf andere Bilderhandschriften, gleichfalls aus Salmansweiler, das Rolandslied, den Liber Scivias und den Codex Palat. graec. 16g. Unter diesen beanspruchte naturgemäß das Sacramentarium Gregorii das meiste Interesse und den größten Raum. Oechelhäuser setzt den Codex in die erste Hälfte des m. Jahrhunderts und lasst ihn (ob mit Recht?) im Reichenauer Scriptorium entstanden sein. Etwas mehr Ordnung und Uebersichtlichlteit im beschreibenden Theile würde der Arbeit zum Vortheil gereichen, deren Faden gar oft von Excursen unter- brochen wird, die (wenngleich an und für sich dankenswerth) doch in einen Anhang oder in die Fußnoten zu verweisen waren. Eine Uebersicht über die Originale, die den ') Ueber diese vergl. Repertor. für Kunltwissenschaf: VllI, 503 f. und Zeitschrift für bildende Kunst XXI, Sp. 45 E. Jahrg. 1338. H)