Will Programm der Donnerstags-Vorlesungen im k. k. Oeaberr. Museum im Winter 1888189. 1. Prof. Josef Bayer: IDIC Decorationen der römischen Gräber an der Via Latina und der Casa Farnesinau z. Derselbe: zDer Freskencyclus des Pintu- ricchio aus dem Leben Papst Pius ll. in der Libreria zu Siena.- 3. Director v.Falke: -Rucoco.u 4. Cuslos Josef Folnesics: nEdelsteinschmuck- 5. Director Dr. A. llg: iDie Malerei in Wien im 17. und 1B. Jahrhundern- 6. Derselbe: Fortsetzung des Vor- trages. 7. Dr. E. Leisching: wPsychologie des Geschmackes-v 8. Prof. H. Macht: nDie Grundzüge der Heraldilm g. Custosadjunct Dr. C. Masner: nDie antiken Vasen und ihre Fabricationsorteu m. Baurath Franz Ritter v. Neurnann: -Ueber Villenbam- u. Prof. Dr. W. Neumann: wDie Bedeutung des Reliquiurschatzes des Braunschweig- Lüneburgischen Hauses für die Geschichte des mittelalterl. Kunstgewerbesa n. Custos- adjunct Dr. A. Riegl: nTextile Hausindustrie io Oesterreichß 13. Derselbe: uDie Enta wickelung der Schrift in ihren Beziehungen zur Reihenfolge der Kunststileu 14. Vice- Director A. Schaffe r: -Ueber Landschaftsmalereim 15. Prof. Dr. Franz Wickhoff: iFlorentinische Wandmalerei im 14. Jahrhundert: 16. Derselbe: Fortsetzung des Vor- trages. 17. Geheimrath Gundacker Graf Wurmbrand: nUeber heimische und alt- italienische Bronzeum 18. Custos Dr. Heinr. Zimmermann: -Die Holzschnittwerke des Kaisers Maximilianu 19. Hofrath Prof. Dr. H. Zschokke: wDie Ruinen von Balbekn Literatur _- Bericht. Die Holz- und Marmormalerei. Praktisches Handbuch für Decorations- maler zur Erlernung der bezüglichen Methode, wie sie in der Maler- schule des Verfassers theoretisch und praktisch gelehrt wird. Heraus- gegeben von P. van der Burg in Rotterdam. Autorisirte deutsche Ausgabe. 8". x47 S. mit einem Atlas von 36 Foliotafeln, zum größten Theil in Farbendruck. Weimar, Bernhard Friedr. Voigt. 1887. M. 15. Mit dem wärmsten Bestreben, den veranlagten Schüler mit allen Regeln und Vor- theilen seiner Kunst genauest vertraut zu machen, führt der Verfasser nach Voraus- schickung des allgemein Giltigen die Methoden zum malerischen Nachbilden der schönsten Holz- und Marmorarten in umfangreichen Serien vor Augen. Er vergisst auch das Kleinste nicht, erklärt gewissenhaft jeden, auch scheinbar geringfügigen Handgriff seiner Verfahren, und zwar auch dort, wo die Bildersprache der überaus anschaulich und correct gearbeiteten Tafeln eine Erklärung fast überßüssig erscheinen lasst. Von der Absicht, dem Schüler möglichst viel zu nützen. zeugen auch die mit Rücksicht auf den Vorwurf des Buches als Superplus zu betrachtenden Abschnitte über eine Anzahl maltechnischer Verfahren sowie Notizen über die Bedeutung der Farben und über die symbolisch verwendete Gestalt des Menschen. Kleine Unklarheiten im Texte, namentlich terminologische, scheinen bei Uebertragung des Buches aus dem Hol- landischen entstanden zu sein. M-t- x Das mittelalterliche Drahtemail. Ein Abschnitt ungarischer Kunstgeschichte. Von Dr. Jos. Hampel. Mit 23 Abbildungen. Budapest, Friedr. Kilian, 1888. 8". Wir bringen ein nicht umfangreiches, aber sehr gehaltvolles Werkchen des ver- dienstvollen Custos am Nationalmuseum in Budapest zur Anzeige, und haben zu aller- nächst den Wunsch, es möchten die fleißigen ungarischen Forscher ihre Werke ebenso zur Kenntniss der gebildeten Welt bringen, wie es Hampel in diesem und anderen seiner so besonders tüchtigen Schriften gethan. Denn es ist die Klage HampePs allerdings gerecht- fertigt, dass die ungarischen Schriften gerade über den von ihm behandelten Gegenstand viel zu wenig diesseits der Leitha gekannt seien. Würden diese Arbeiten nicht in magyarisch- geschriebenen Zeitungen erschienen sein, wir würden sie sicher beachtet haben. Ich rede nicht von den Deutschen allein, auch von den Franzosen und Engländern. Die Ungarn sollten nur sich dazu verstehen, für die jenseits der Leitha und jenseits der Karpathen wohnenden Volker französische Uebersetzungen ihrer Werke hinauszusenden, die insulare Stellung ihrer Fachliteratur Ware mit einem Schlage beendet. Anerkennt man in doch gerne die Tüchtigkeit ungarischer Forschung und will sie keinesweges über- sehen. Auch für das vorliegende Werkchen sind wir dem Verfasser zu vielem Danke verpflichtet. Wenn er den Ausdruck nFiligranetuail- gänzlich abweist, so mag er es thun,