272 Peristyls gelten könne, bin aber davon bei näherer Erwägung wieder abgekommen. Atrium und Peristyl sind die beiden Herzkammern des gräco-italischen Hauses, und können durch ein anderes Bauorgan -- das überdies wasserlos, das kein lmpluvium ist - kaum ersetzt werden. Wir haben es hier offenbar mit einer ungewöhnlich ausgedehnten, in ihren Nebenräuruen beliebig vervielfachten Hausanlage zu thun - und der Kryptoporticus, der sich nach der anderen, uns unbekannten Seite hin weiter fortsetzte, ist wohl nur eine stark betonte Cäsur in dem großen Rhythmus der ganzen Anlage. Hinter dieser Pfeilerhalle lagen wohl erst die ganz wesentlichen, internen Partien der höchst bedeutenden Proiection. Wir finden auf dem Ausgrabungsfeld eigentlich nur das halbe Kopfstück des gesammten Grundplanes blosgelegt. Wir hätten daher ohne Zweifel ein sehr vornehmes Haus vor uns. Lanciani sagt ganz richtig, dass das antike Rom wohl auch innerhalb des nächsten Stadtbezirkes mit einem Gürtel von Gärten und Villen um- geben gewesen sei, wie jenes der Renaissance und der Neuzeit, und hier ein solches distinguirtes Patrizierhaus, halb städtisch, halb ländlich, vor uns aufgedeckt liege '). Ich rathe höher hinauf und halte diesen Bau geradezu für einen kaiserlichen Gartenpalast, für eine Villa suburbana, die zum augusteischen Besitz gehörte. Die näheren Belege dürfte diese Abhandlung weiterhin bieten. Es muss freilich ein Zeitpunkt eingetreten sein, da dieses reich aus- gestattete römische Sanssouci vernachlässigt und aufgegeben wurde. Nur so lässt sich die spätere Anlage des großen Weindepots in so aufdring- licher Nähe erklären. Die aufgedeckten Räume der Casa Farnesina, die für unsere Unter- snchung wichtig sind, wären folgende: l. Der bereits erwähnte Kryptoporticus, in der Mitte mit einer Reihenfolge von Pfeilern; die Wände mit weißem Grund, die Wand- spiegel durch decorative Säulen mit grünen Schäften abgetheilt. 2. und 4. (nach dem beigegebenen Grundriss): Zwei schmale Gemächer von der reichsten decorativen Ausstattung: die Wandspiegel zinnoberroth. 3. Ein größeres Zimmer in der Mitte: die Wände schwarz mit grünen leichten Blätterfestons zwischen Candelaberstäben, dazu ein eigen- artiger gemalter Fries, welcher Gerichtsscenen darstellt. 5. Abermals ein länglich schmales Zimmer mit zartester decorativer Ausstattung, und ') -L'esarne nrchitettonico della plant: sernbra dirnonstrare, che Yedificio riu- nisse i cantteri di una domus patrizin urbane, e di unn villa di delizia: il che e reso probabile del fntto, che le continenlia dCdüCfd dell' untica eitti. erano circondnte da uns zona meno densamente nbitata, e cosparsa di ville non dissimili da quelle, che i nostri patrizi e principi della chiesa tornarono a creare nelll zona disabitata, durnnte i secoli XVl-XVHL-