87 Der Erfolg der wegen Ermassigung der Transportkosten mit den respectiven Eisen- bahnen eingeleiteten Verhandlungen wird seiner Zeit bekannt gegeben werden. Innsbruck, am 26. Mm x878. Eduard Graf Taaffe. Johann Vorhauser, k. k. Hofrath. Karl Adam, Viceprasident der l-Iandels- und Gewerbekammer. Jnh. Deininger, Leiter der k. k. gewerbl. Zeichen- u. Modellirschule. Josef Durig, Director der k. k. Lelxrer- u. Lehrerinnen-Bildungsanstalt. Dr. Albert Jele, Director der ersten Tiroler Glasmalerei-Anstalt. Karl Payr, Secretar der I-Iandels- und Gewerbekammer. Dr. Franz Ritter v. Rnpp, Alt-Landeshauptmann. Alexander Freih. v. Reden, k. k. Statthaltereirath Dr. David Schönherr, k. k. Archivar. Anton Schumacher, Vicebürgermeister. Michael Stolz, k. k. Realschul-Professor. Die Gesichtspunkte, welche für diese Ausstellung rnassgebend waren, sind in einem Aufsatze, welchen Director v. Eitelberger in dem wBoten für Tirol und Vorarlbergu verötfentlicht hat, zusammengestellt. Es wird in demselben besonders hervorgehoben, dass, wenn irgend ein österrei- schisches Kronland berufen ist, auf dem Gebiete der Kunstindustrie eine hervorragende Stellung einzunehmen, dies Tirol sei; die Zahl der Künst- ler, welche aus Tirol stammen, war zu allen Zeiten eine sehr grosse, die Geschicklichkeit der Bevölkerung in allen Zweigen der Kunsttechnik ist heutzutage noch, man kann sagen bewundemswerth im Vergleiche zu dem Niedergange der technischen Geschicklichkeit bei den Bewohnern anderer Kronländer des Kaiserstaates. Auf dem Gebiete der Malerei, Sculptur u. s. w. spielt Tirol eine hervorragende Rolle. Es sind auch gegenwärtig in Innsbruck einige Institute, wie die Neuhauser Tiroler Glas- malerei- und Mosaik-Anstalt, und Uifenheimefs Stickerei-Anstalt, die mit den grössten und besten Instituten der Monarchie gleichen Schritt halten, wenn nicht dieselben übertreffen. Da gegenwärtig in Innsbruck eine ge- werbliche Zeichen-Modellirschule in's Leben gerufen wurde, welche in nächster Zeit der Erweiterung zu einer Baugewerbeschule entgegensieht und weil in Tirol auch eine Reihe kunstgewerblicher Fachschulen exi- stiren, ist es wohl an der Zeit, eine Ausstellung einzuleiten, welche es den Einheimischen ermöglicht, sich über sich selbst zu orientiren, ihre eigenen Leistungen mit fremden Werken älterer und neuerer Zeit zu vergleichen und so die Anhaltspunkte zu bekommen, um den gewerblichen Fortschritt in Tirol in Fluss zu bringen. nDenn es ist gegenwärtig wohl dringend geboten, alle Factoren in Betracht zu ziehen, welche geeignet sind, die Wohlhabenheit des Landes zu erhöhen. Wir haben nur die Wahl, ent- weder uns vom Auslande ausbeuten zu lassen, oder umge- kehrt unsere Productionskraft so zu steigern, dass wir im Stande sind, der Concurrenz des Auslandes zu begegnen und auf eigenen Flissen zu stehen. In allen unseren Nachbarlän- dem werden gegenwärtig die kolossalsten Anstrengungen gemacht, um durch Kunstbildung die Wohlhabenheit des Landes zu erhöhen. Man n 7