13 Originaldiplome-i); und die ungarische Adelsbestatigung für Bartholomeus de Castellione vom 28. Janner 1494 vorn Künig Wladislaus, mit einer trelflichen ohne Zweifel italienischen Wappenmalerei des 15. Jahrhunderts -- beide aus dem k. k. Adelsarchive. lm vierten Tisch finden wir ein hochinteressantes mit reichem Wappenschmuck versehenes Originalmanuscript, die Würzburger Chronik von Lorenz Friess, ausgestellt von Reinhold Freiherrn von Bibra-lrmelshausen; ein altes Wappenbuch über die Reichs- staudserhebungen mit den gemalten Wappenprojecten des 16. und 17. Saculums (k. k. Adelsarchiv); wieder Matrikelbücher des n. o. Ritter- und Herrenstandes; und ein dickes Statnm- und Wappenbuch der Fürstin Henriette Odesoalchi aus dem 18. Jahrhundert. Der fünfte Tisch ist lediglich mit Büchern der k. k. Hofbibliothek gefüllt; nämlich ist hier das Original-Manuscript des Fuggefschen Ehrenspiegels des Erzhauses Oesterreich, 16. Jahrhundert; zwei Original-Wappenbucher des deutschen Adels, beide aus dem 15. Jahr- hundert; und die Stammbücher des J. G. Deytfel zu Pichl, eines Freiherrn von Hofkirchen. eigentlich biblische Darstellungen mit eingeschalteten Wappenblattern; des Sebastian Greiss im Wald und des Johann Brauner, welches das schönste und reichhaltigste von den ge- nannten Büchlein ist. Am Ende des Saales steht ein hohes doppeltes Glaspult querüber, worin sechs Blätter mit berittenen Fahnenträgern aus dem berühmten Triumphzug des Kaisers Maxi- milian l., von einem unbekannten Meister gemalt, eingelegt sind (k. k. Hofbibliothek). Am Anfange des Saales ist ein Facherkasten mit drehbaren Glasrahmen aufgestellt, worin abermals wie im Logensaal 64 einzelne Blatter untergebracht sind, und zwar: Flaggen und Entwürfe für das ungarische Wappen von Herrn Gustav Altenburger in Budapest; Proben aus dem Familienbuche des Freiherrn Friedrich von Brentano; italienische Stadtewappen von Pasquale Zambini in Reggio Emilia; Gmundner und Altmünster Grabsteine, ausgeführt und aus- gestellt von Herrn Ritter in Gmunden; Wappen der Züricher und Berner Bürgerschaft aus der Sammlung des Hof-Wappenmalers Krahl und Landsknecht-Zeichnungen von Ernst Krahl. - Schliesslich sei es noch gestattet auf zweierlei Ausstellungsgruppen hinzuweisen: erstlich auf die eminenten Leistungen der deutschen Kunst- und Verlagsbuchhandlungen hinsichtlich neuer heraldischer Werke, respective der Reproducirung alter; in dieser Be- ziehung verdienen die beiden rühmlichst bekannten Firmen von Bauer und Raspe in Nürnberg, für die Herausgabe des grossten deutschen Wappenwerkes, dessogenannten "Neuen Siebmachen, besprochen in den v-Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmaleu, Supplementband 1874, und Starke in Gorlitz für die Farbendruck-Ausgabe des Grüneberg'schen Wappenbuches und der Heral- dischen Kunstblätter etc. des Herrn Friedrich Warnecke die wärmste Anerkennung. Sodann müssen wir noch der alten und neuen heraldischen Glasfenster und Scheiben gedenken, deren die Exposition eine ansehnliche Zahl aufzuweisen hat. lm genealogischen Saal sind die Tiroler Arbeiten der Firma Neuhauser in Innsbruck durch fünf Piecen ver- treten; wir haben da einmal zwei Flügel Butzenfenster mit dem Tiroleradler und dem österreichischen Bindenschild, dann ein viereckiges durchsichtiges Glastableau, der kaiser- liche Adler umgeben von den Landerwappen der Monarchie und abgeschlossen durch die Vliesskette; ferner zwei kleinere Tafeln mit einem blauen Löwen und einem rothen Greif in den Vilappenschilden, welche von den Figuren der Starke und Gerechtigkeit und der Mässigkeit und Klugheit beseitet werden. Sodann folgen die vier Fensterflügel vom Glas- maler Ludwig Kirchmayer in München, ganz im alten Geschmack gehalten, wohl gelungene Reproductionen alter Originale Auf dem einen Flügel Enden wir oben das Montforfsche Wappen mit der rothen Kirchenfahne. und eines mit einer blauen Lilie, beide von vor- züglicher Zeichnung; darunter das Wappen mit dem Hirsch und der Schildhalterin die den Igel trägt einerseits, und das NVappen mit dem Mohrenkopf und der Schildhalterin mit dem Herzen in der erhobenen Hand andererseits. Der zweite Flügel prasentirt sich mit den Wappenschilden von Baiern und München oben, und mit einer Blendung (dabei die zwei Wappen der Landeshauptlütte Ulrich Nitthammer und Jacob Frei) und den Bund am Rütli unterhalb. Zuletzt kommt, wie gewöhnlich, das Beste: drei von Sr. Exc. Rudolf Grafen Stillfried von Alcantara, Chef des konigl. preuss. Heroldsamtes und Oberceremo- nienmeister, ausgestellte gothische Fensterflügel nach alten Originalen in der Johanniter- kirche zu Werben mit den Wappen Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. und Branden- burg, sammtlich musterhaft im Styl. Die Fenster des Eingangs besprochenen Logensaales sind geziert mit den eigen- artigen und tüchtigen Arbeiten des Dr. Oidtmann zu Linnich in Preussen; er pflegt nicht nur das heraldische Element, sondern auch und zwar vorzugsweise das genealogische, oder wie er selbst es nennt, das geneagraphische, indem er mit Vorliebe die Portraits, haupt- sächlich von verwandten Personen und Stammbäume in Portraits auf dem Glas darstellt- Einer seiner Fensterflügel enthält das Conterfei von Leonardo da Vinci, Titian u. s. w., der andere einen Stammbaum des herzoglich sachsischen Hauses mit 15 Portraits und