387 Gegenstände im Gebäude des Justizministeriums ausgestellt sind, der zweite Termin in die Woche vor Ostern, zu'welcher Zeit die Ausstellung und der Verkauf in einem der grossen Schulsäle stattfinden. Schliesslich muss ich noch erwähnen, dass die Schule nahezu keine Jahresferien kennt. "Die Schülerinnen bedürfen der Aufsicht, des Unter- richtes, der Beschäftigungu, sagte die Vorsteherin, nsie kommen gerne und wir behalten sie gerne in unserem Schutzex Und somit wird, in dem klösterlichen Geiste, welcher die erste dieser Lehranstalten in das Leben rief, die Ferialzeit auf zwei Wochen beschränkt. Die Schule wird von einer Directrice und deren Stellvertreterin ge- leitet und von einem Damencomite und einem Rathe, der aus Damen und einigen, aus der Zahl der Gründer gewählten Mitgliedern besteht, beauf- sichtigt und verwaltet. Dieser Verwaltungsrath theilt sich in vier Comite's, in deren Ressort die Aufnahme, der Unterricht, die Finanzen und die Prüfungen fallen. Ehe ich den Bericht über die gewerblichen Mädchenschulen von Paris schliesse, deren Arbeiten in grosser Zahl Ausstellungsgegenstände von eminenter Schönheit boten, deren Räume, mit ihrem halb hausmütterlichen, halb weltlichen Gepräge einen eigenthümlichen Eindruck machten und deren Zwecke, trotz verschiedengestaltiger Wege, so klar und offen vor uns liegen, - ehe ich von diesen Schulen Abschied nehme, muss ich noch eines scheinbar geringfügigen Umstandes Erwähnung thun. Ich fand nämlich unter den mannigfachen Objecten, die einen Aus- stellungsschrank dieser Schulen füllten, unter den Blumen, Kleidern, Schüsseln, Fächern, ein Schulheft, in welchem die naturhistorischen Auf- gaben von der Hand der Schülerin illustrirt erschienen. nOrdnung der Klettervögeln, v-Ordnung der Raubvögelu, u. s. w. hiess es, und zu Anfang eines jeden solchen Absatzes war das typische Thier mit der Feder möglichst sorgfältig eingezeichnet. Durch diese Illustrationen, welche der oberflächlichen Betrachtung vielleicht gleichgiltig erscheinen mögen, glaubte ich einen wenigstens theil- weisen Einblick in die Methode des allgemeinen und speciellen Unter- richtes, wie er an diesen gewerblichen Schulen gepflegt wird, ja vielleicht sogar einen der Schlüssel zu dem Geheimnisse zu gewinnen, wie die Schülerinnen zu der Macht klarer Vorstellung und Gestaltung gelangen, die sich später in ihre_n kunstgewerblichen Arbeiten in so überraschender Weise ausspricht. - Die Kinder werden daran gewähnt, die Formen, die Contouren, die Unterscheidungsmerkmale genau zu erfassen, so genau, dass sie sie wieder- geben können; sie werden zu dieser Wiedergabe veranlasst und angeleitet, und da die Franzosen und ihre Schulmänner das Zeichnen als das Alphabet alles kunstindustriellen und kunstgewerblichen Strebens längst erkannt haben, so wird es nach Möglichkeit Allem, hier auch dem naturhistorischen Unterrichte, als Mittel zum Zwecke beigegeben.