389 übungen (Spitzen, Schmuckgegenstände, Fächer, Schirme, Bunt- und Weißstickereien, Tapeten etc.). 2 Lectionen wöchentlich. Oel- und Decorationsmalen: Stillleben, Stoffe, Wandgetäfel, Blumen und Früchte nach der Natur. l Lection wöchentlich. Modelliren in Thon und Wachs: Copiren nach antiken Vorbildern; Köpfe und Blumen nach der Natur. l Lection wöchentlich. Malen auf Fayence, Porcellan und Glas: Compositionen der Schüle- rinnen für Vasen, Schalen, Schüsseln, Teller u. s. w. 2 Lectionen wöchentlich. Holzschneiden: Anfangsgründe; Copiren nach Holzschnitten. Die Schüle- rinnen müssen ihre Holzschnitte auch eigenhändig auf den Stock zeichnen. Kupferstechen und Aetzen: Anfangsgründe; Copien nach Kupferstichen und Gemälden. Anfertigung von Illustrationen für Journale und Bücher. 2 Lectionen wöchentlich. Das Schuljahr begreift die Zeit vom 15. October bis l. August. Zweimal im Jahre, zu Ostern und zum Schlusse des Schuljahres, finden Preisvertheilungen statt, bei welchen eine seitens des Unterrichtsrnini- steriums delegirte Jury fungirt. Zu Ostern erhalten die besten Schüle- rinnen ein wtableau d'honneurn, am 1. August Medaillen verschiedener Grösse. Die Preisvertheilung ist mit einer Ausstellung der Schularbeiten verbunden. Die absolvirten Schülerinnen werden Zeichenlehrerinnen in den Muni- cipalschulen und Zeichenschulen, deren in jedem Arrondissement errichtet sind, Kupferstecherinnen, Holzschneiderinnen, Porcellan- und Fächer- malerinnen, l-lilfsarbeiterinnen in den photographischen Ateliers. Als Zeichnerinnen und Hulzschneiderinnen im Dienste der Redactionen, erhalten sie 8-10 Frcs. per Tag; als Lehrerinnen 800-1000 Frcs. Jahres- gehalt; für das Malen eines Fächers, der in einem Tage auszuführen ist, erhalten sie 5-6 Frcs.; der Consum an französischen Fächern ist durch den bedeutenden Export sehr namhaft und bisher noch immer im Wachsen begriffen. Die nationale Zeichenschule ist in einem grossen, mit Glas gedeckten Saale etablirt, dessen eine Längswand ebenfalls nur aus Fensterrahmen und Glas besteht und den Ausblick nach einem, mit Bäumen bepflanzten Garten frei lässt. In diesem reich mit Gypsabgüssen, Büsten, Bildern und Modellen versehenen Saale ist die ganze eben anwesende Schülerinnenzahl an der verschiedenartigen Arbeit. Hier wird gezeichnet, dort gemalt, modellirt, in Holz geschnitten; das Modell, nach welchem die eine Schülerin zeichnet, wird von der anderen in Farbe, von der dritten in Thon, von der vierten in Wachs oder auf dem Holzstocke ausgeführt; die Zeichnerin dient der Malerin als Modell,