399 Die Faohsohnle der Gold-, Silber- und Juwelenarbeiter in Wien versendete den ersten Jahresbericht. Wir entnehmen demselben folgende Daten: Als Lehrer fungiren die Herren Zapf, Schwartz und Schulmeister. Die Oberleitung des Schulcomitfs führt Herr J. Bacher, Goldarbeiter, und die Herren Blach, Jaschke, Schwerdtner, Breithut und Wsschmann. Die Zahl der Schüler betrug 88, darunter 70 Lehrlinge und 18 Gehilfen. Die ausgestellten Arbeiten der Schüler waren in hohem Grade befrie- digend. Der Unterricht wurde Sonntags von 8-11. und Dienstags und Donnerstags von 6-8 Uhr Abends ertheilt. - Der Beginn des neuen Schuljahres ist am 14. September. Das technologische Gewerbemuaeum in Wien hat soeben das Programm für die fachlichen Lehrcurse der I. Section, für Holzindustrie, veröffentlicht. Die Curse werden an den Wochentagen (mit Ausnahme Samstags) Abends von 7-9 Uhr und an Sonntagen von 8-11 Uhr in der Zeit vom 15. October bis 15. März abgehalten. Der Eintritt ist um den Preis von 2 H. Jedermann gestattet. Die Karten werden im Gewerbeverein (Stadt, Eschenbachgasse 11) ausgegeben. An den Vorträgen betheiligen sich die Herren Professor Exner, J. Newald, Müller, Pfaff, Kretschmar, Gugitz, Hauptfleisch und Godefroy. (Humanität-es) Der w-Zehnltreuzer-Vereinw hat im Sinne seiner Statuten für das Schuljahr 187g[8o einen bestimmten Betrag zur Ertheilung von Stipendien an mittellose Beamtentöchter zum Besuche höherer Mädchen-Bildungsanstalten in Wien gewidmet, und zwar speciell zum Besuche 1. der Schulen des Wiener Frauen-Erwerbvereines, a. der Lehrerinnen-Bildungsanstalt bei St. Anna, 3. des Wiener Conservatoriums und 4. der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums. (Ausstellung in Isohl.) Die vom Oestcrr. Museum vorbereitete Kunstindustrie- Ausstellung in Ischl, welche am 15. August erolfnet wird, hat weitere rege Theilnahme gefunden, so dass eine wirkliche Eliteausstellung innerhalb der beschränkten Grenzen zu erwarten steht. Neue Zusagen sind unter anderen erfolgt: für Porcellan und Faiencen von Fischer von Herend, von Wahliss, Josef Bauer; für Oefen von Wudia in Graz; für Bronzen von der Ciselirschule des Museums, von G. Lind und Leop. Frank; für tauschirte Arbeiten von Joh. Novak und Grunwald; für Eisen von Gilar; für ge- schnitzte Rahmen, Spiegel u. s. w. von Chr. Ulrich iun., von Kolbl 8: Threm und Jacke]. Reiche Einbände für Diplome u. dgl. stellt Leop. Groner aus; die Glasmalerei- anstalt von A. Neuhauser 6: Camp. in Innsbruck eine grosse Collcction von Glas- gemalden und gemalten Fenstern für Wohngemächer. Decorirte Zithern werden ausgestellt von A. Kiendl, J. J. Bucher, A. Heimeyer und Ed. Heidegger in Linz; Meer- schaumgegenstände von Hartmann und Eidam. Graf Edmund Zichy hat mit gewohnter Liberalitat eine Collection neuester japanischer Arbeiten, vorzugsweise Emails, nebst an- deren orientalischen Gegenständen der Ausstellung zur Verfügung gestellt. Die Vor- arbeiten für diese Ausstellung sind übrigens von Seiten des Museums beendet und die Liste der Aussteller geschlossen. Die weitere Durchführung ist in die Hände des Local- Comite's zu lschl gelegt worden. (Gewerbliche Zeiohen- und Modems-schule in Innsbruck.) Vom 18.-27. Juli fand in Innsbruck in vier Lehrzimmern die Jahresausstellung der genannten Schule statt, an welcher die Herren Architekt Deininger (als Leiter), Maler Roux und Bildhauer Fuss wirken. Die nlnnsbrucker Nachrichten: bringen einen sehr anerkennenden Bericht über die Schule, ndieser Wiege unseresmeuerstandenen Vaterländischen Kunstgewerbesu. In der Ausstellung sind Arbeiten für die verschiedensten Zweige des Kunstgewerbcs ver- treten, in Thon, Wachs, Gyps, ornamentales und technisches Zeichnen, Zeichnungen von Schülerinnen für textile Kunst, Aufnahmen der lntarsien des Fürstenchores in der Inns- bruclter Hofltirche u. s. w. (Volksschule und gewerbliche Fortbildungssohule.) Ueber die Verbindung der gewerblichen Fortbildungsschule mit der Volksschule sprach sich Minister Jos. v. Chlumecky aus Anlass der Vertheilung von Preisen bei der Ausstellung von Lehrlingsarbeiten (im Bezirke Sechshaus) am 13. Juli in folgender Weise aus. Der Minister dankt den Veranstaltern der Ausstellung und betont, xdass die Erhaltung und Fortbildung des Klein- gewerbes Angesichts der grossen wirthschaftlichen Umwälzungen, die sich unserer Macht und Einliussnahme entziehen, eine der wichtigsten und auch schwierigsten Aufgaben der Regierung und der Volksvertretung sei, und als ein wichtiger Theil dieser Aufgabe erscheine die Bildung des Lehrlings. Es ergeht der Ruf an die Regierung, sie möge eine Besserung des Kleingewerbes durch die Reform der Gewerbegesetzgebung herbei-