.43; stofTen überzogen, welche von Giani eigens für diese und ähnliche Gegen- stände gewebt wurden. Die junge Firma hat sich rasch einen künstlerischen Ruf erworben. Seines alten Ruhmes eingedenk, hat August Klein in Cas- setten, Albumdecken, Prachtbänden eine Reihe glänzender Arbeiten ausge- stellt. Die Firma ist stetig mit der Zeit fortgeschritten und hat den grossen Umschwung, der gerade in diesem Artikel stattfindet, gleichen Schrittes mitgemacht. Sie hat sich der neuauftauchenden Kunsttechniken, des ver- schiedenen Emails, der Tauschirmalerei und jetzt auch des Niello bemäch- tigt. welches sie sehr verständig auf dem Silbergeräthe eines kostbaren Reisenecessaires angewendet hat. Das ist die rechte Weise, um durchzu- dringen: was an neuer Technik auftaucht, nicht blos zum reinen Zier- und Luxusgeräthe, sondern auch für wirkliche Gebrauchsgegenstände zu verwerthen und es dadurch zum Gemeingute zu machen. Heutzutage greifen die Galanteriegegenstände vielfach in die Metall- zweige hinüber, besonders in die Bronzeindustrie; aber auch diese hat sehr glücklich ihre selbstständige Vertretung gefunden. Es ist eine kleine Bronzeausstellung vorhanden, wie sie im vorigen Winter im Oesterr. Museum zu sehen war. Die ersten Namen sind auch hier erschienen: H anusch St Dziedzin ski, Lux, Hollenbach, dazu die unter Leitung von Stef. Schwartz stehende Ciselirschule des Oesterr. Museums. lhre Auswahl grösserer und kleinerer Geräthe, Candelaber, Luster, Lampen, Leuchter, Schreibzeug , Jardinieren, Schalen, Büsten und Statuetten trägt bereits einen völlig einheitlichen Charakterzug, den man als einen specifisch österreichischen bezeichnen muss. Diese Arbeiten sind original, durchaus verschieden von französischer Art und keineswegs zu ihrem Nachtheile. Zu ihnen gesellen sich die kleinen, stets gern gesehenen Bronzegegenstände von Schönthaler, die getriebenen und gravirten Messingschüsseln und Kannen -- ein neues und gutes Genre - von Leopold Frank; ferner Carl Haas mit seinen allbekannten galvanoplastischen Nachbildungen, Novak und Goschler mit ihren Tauschirmalereien, die sich schnell zu einem specifischen Wiener Kunstartikel heranbilden. Zur Vergleichung mit den österreichischen Bronzen hat das Museum eine kleine Zahl fran- zösischer Arbeiten gesendet, Erwerbungen der letzten Ausstellungen. - Auch die Goldschmiede und Juweliere sind nicht ausgeblieben. Die Firma Rainer's Erben zeigt eine reiche Auswahl fein gearbeiteter Schmuck- gegenstände in geschlagener, durchbrochener oder tauschirter Arbeit, ähnlich wie wir deren auf der Weihnachtsausstellung gesehen haben; Lustig, der Meister in Niello und echter Tauschirarbeit, glänzt mit seinen beiden in jenen Techniken ausgeführten Pocalen, Arbeiten, die jedem Cabinete, jedem Museum zur Zierde gereichen, aber er zeigt auch die gleichen Kunstweisen auf currente Sclimuckartikel, auf Brochen, Armbänder, Me- daillons u. s. w., angewendet, die einfachen Gegenstände auf diese Weise veredelnd. Als völlig neue Erscheinung mag man bei beiden, bei Reiner wie bei Lustig, die Einführung des Genre Japon betrachten, von dem im