schule von grossem Nutzen sind. Welch' starke Propaganda würden die Fachschulen machen, wenn in den Volksschulen ihre_r localen Umgebung gewisse gewerbliche Fertigkeiten gelehrt würden! Mehrere dieser Fach- schulen haben allerdings nur den Charakter eines Ateliers und diese werden es vielleicht nicht so lebendig empfinden, wie nöthig es ist, sich mit der allgemeinen gewerblichen Bildung in Einklang zu setzen; aber diejenigen Schulen, die auf einer breiteren Basis arbeiten wollen und müssen, und die ferner mit der ganzen Bevölkerung und den Gewerbsleuten in Contact treten sollen, diese werden je früher desto besser sich dazu gedrängt sehen, jene Fäden der Anknüpfung für die Fachschule in der Volks- und Bürgerschule zu suchen. Es wird dies insbesondere auch bei jenen Schulen der Fall sein, die im eigentlichen Sinne des Wortes Lehrwerkstätten sind. Aber wenn eine solche Verbindung hergestellt werden soll, so muss die- selbe auch administrativ vorbereitet sein, und diese administrativen Vor- aussetzungen fehlen gegenwärtig vollständig. Es fehlt der Einklang zwi- schen den beiden Ministerien in Wien und darum die Einheit der Unter- richtsziele, ein Zustand, der die Entwickelung des ganzen gewerblichen Unterrichtes hemmt. Doch das sind Fragen, die ausserhalb des Kreises dieses Aufsatzes liegen und die speciell zu behandeln, die Aufgabe der- jenigen sein müsste, welche für pädagogisch und administrativ rationelle Grundsätze in der Zeitschrift für österreichische Verwaltung das Wort er- greifen. Ich, bedauere darum, dass dieser Punkt, der doch als ein Cardi- nalpunkt betrachtet werden muss, von Herrn Dr. Magner gar nicht be- rührt wurde. Am Schlusse dieser Ausführungen möge es verstattct sein, nochmals die entscheidenden Punkte zusammenzufassen. Vor Allem muss die Lus t zur gewerblichen Arbeit in der Jugend geweckt werden. Dies ist gegenwärtig Aufgabe nicht blos der Pädagogen, sondern auch der Staats- verwaltung, der Gewerbsleute und der Industriellen. Die Schule darf nicht eine Generation von Vielerleiwissern und Schönrednern erziehen, die keine Neigung haben, ein bürgerliches Gewerbe zu betreiben, und die einen nie zu befriedigenden Ehrgeiz in sich spüren. Wir wollen ein tüchtiges, ein zufriedenes und arbeitskräftiges Geschlecht erziehen; und dazu muss der Grundstein schon in derVolksschule gelegt werden. Wer da glaubt, man könne warten, bis die achtjährige Schulpflicht erfüllt ist und meint, erst dann die gewerbliche Erziehung in die Hand nehmen zu können, der ist in einem groben lrrthum begriffen. Der Niedergang des Gewerbes in ganz Mitteleuropa muss wesentlich dem Umstande zugeschrieben werden, dass so wenig geschehen ist, um die Lust zur Arbeit in der Jugend zu wecken und sie auf den Beruf hinzuweisen, den der grösste Theil der menschlichen Gesellschaft wie ehedem, so heutigen Tages und in Zukunft zu erfüllen hat. Denn nur wenigen Sterblichen ist es gegönnt, blos von bureaukratischen Arbeiten zu leben , noch wenigeren , ihr Leben als unbeschäftigte Rentiers zu beschliessen, "die ihr Daseimmit Stillschweigen