rollt, voll von Tbatsachen auch aus dem inneren Leben Schnaase's, dessen religiöse Welt- anschauung vor Allem deutlich in dieser Biographie hervortritt. Geboren zu Danzig am 7. September 1798, einer Patrizierfamilie der ehemals mächtigen Handelsstadt entsprossen, widmete sich Schnaase dem Staatsjustizdienste und beschäftigte sich auch, insbesondere seit seinem Aufenthalte in Düsseldorf, in eingehender Weise mit Kunstgeschichte. Seine -Niederlandischen Briefe- und vor Allem seine -Geschichte der bildenden Künste. sind hervorragende Denkmale seines Geistes. Bekanntermassen war letzteres Werk bei seinem Tode (eo. Mai 1875) unvollendet. Dobbert, Lübke und Eisenmann übernahmen die Heraus- gabe des Manuscripts; das Schlussheft des VIII. Bandes soll noch im Laufe dieses Jahres erscheinen. Ein bßonderes Verdienst würde sich Lübke erwerben, wenn er sich ent- schlösse, die zahlreichen kleineren Abhandlungen und Aufsätze Schnaase's in einer Ge- sammtpublication zu vereinigen. - Mit Oesterreich hatte Schnaase bis in die letzten Jahre seines Lebens lebhaften Verkehr aufrecht erhalten. K. Lange: Die Composition der Aegineten. (Berichte und Verhandlungen der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig, XXX. Bd.) Mit 3 Tafeln. Leipzig, Hirzel, 1879. Der Architekt K. Lange, Sohn des bekannten Leipziger Philologen, veröffentlicht in der genannten Abhandlung einen Versuch, die aginetischen Bildwerke mit Benutzung einiger noch nicht verwendeter Fragmente neu zu ordnen. Wie bekannt, sind die Aegi- neten in neueren Zeiten zum Ge enstand eingehender Forschungen von Brunn, Prachow u. A. gemacht worden. Wir emp ehlen Freunden der classischen Archäologie die Abhand- lung Langes; dieselbe ist mit grossem Fleisse und grosser Fachgelehrsamkeit gearbeitet und verdient gelesen zu werden. Hermann Hettner: Italienische Studien. Zur Geschichte der Renaissance. Mit 7 Tafeln. Braunschweig, Fr. Vieweg, 1879. Hermann Hettner vereinigt in diesem Bande eine Reihe von Abhandlungen über die italienische Renaissance, in welcher die Hauptentwicltlungen derselben von Niccolo Pisano bis zum Ausgange der Spatrenaissance berührt sind. Der Verfasser gehürt in jene Reihe von Kunsihistorikern. welche zugleich umfassendes ästhetisches und literarisches Wissen mit nicht gewöhnlicher Darstellungsgabe verbinden. Er ist Schriftsteller und Denker. Unter den sechs Abhandlungen mochten wir besonders die über Niccolo Pisano, über die Kunst der Dominikaner im 14. und 15. Jahrhundert und die religiösen Wand- lungen der l-Iochrenaissance hervorheben. Es berühren diese Abhandlungen die bedeutend- sten Werke italienischer Kunst, wie die Bilder von Orcagna, die Fresken der Spanischen Capelle in S"! Maria Novella in Florenz, den Triumph des Todes im Camposanto zu Pisa und die Stanzen Rafaels in Rom. Das Werk Hettner's ist zugleich eine angenehme und belehrende Lectüre. Ursprung der Glasmaler-Kunst im Kloster Tegernsee. Von Prof. Dr. Sepp. München, G. I-lirth. Professor Sepp hat die Anregung gegeben, die Statte, von welcher die früheste Kunde über farbige Glasfenster vorliegt, das Kloster Tegernsee, zum dankbaren Gedacht- niss mit Glasgemalden zu schmücken, da von den Fenstern, welche in einem Schreiben des Abtes Gozbert vom Jahre 99g erwähnt werden, bekanntlich nichts auf unsere Zeit gekommen ist. Es sollen vier Fenster aufgestellt werden, welche eben jenen Abt Gozbert, den Grafen Arnold von Vohburg als wahrscheinlichen Stifter der alten Glasgemälde, ferner zwei Angehörige des Klosters, den Dichter Froumund (um iooo n. Chr.) und den kunst- reichen Werinher (Ende des 11. Jahrh.) darstellen. Der Director der I-Iof-Glasinalereianstalt in München, Zettler, übernimmt die Ausführung der vier Fenster, deren Skizzen in Holz- schnitt der Schrift eingefügt sind, und in ganz Baiern äussert sich lebhafte, werkthatige Theilnahme für die Idee. Die vorliegende Festschrift, welche die Stellung des Klosters Tegernsee als Wiege der Kunst und des Kunstgewerbes in Baiern darthut und dann eine Uebersicht der Geschichte der Glasmalerei gibt, soll nicht nur "den Impuls erhalten, sondern einen namhaften Beitrag zu den Kosten liefern-q es ist derselben also recht weite Verbreitung zu wünschen. Les Medailleurs Italiens des quinzieme et seizieme siecles. Par Alfred Ar- mand, Architecte. Paris, E. Plon et C", 1879. Ohne als abschliessend gelten zu wollen, bietet uns die vorliegende Arbeit eine fleissige Zusammenstellung der aus dem 15. und 16. Jahrhundert vorhandenen Werke italienischer Mcdailleure. Die Beschreibung der Medaillen ist knapp gehalten, doch genügend,