verschiedener Utensilien verwendet. In neuester Zeit entstanden Papier- fabriken nach europäischem Muster. Höchst beschränkt und verschwommen sind die historischen Mit- theilungen über die Bronze-Industrie. Ihr Ursprung sei unbekannt, aber wohl auf China oder Korea zurückzuführen. Das älteste, was uns erhalten, sind Gegenstände des buddhistischen Cultus, wie Götzenbilder, Glocken etc. Kupferminen wurden in Japan erst gegen das achte Jahr- hundert entdeckt. Die bis in weit ältere Zeit zurückreichenden Bronze- spiegel, in deren Fabrication sich seit jeher Japan und China gleicher Weise auszeichneten, ferner Waffen u. dgl. mögen wohl aus importirtem Material hergestellt worden sein. Die Proceduren des Giessens, Treibens, Walzens, Ciselirens, Gra- virens und Tauschirens, zu denen in neuester Zeit noch die Incrustation mit Perlmutter, Korallen und sogar Edelsteinen kömmt, weichen im we- sentlichen nicht von den in Europa gebräuchlichen ab. Nur ist auch hier, wie es die zahlreichen grotesken Bronzegegenstände mit denen uns Japan seit den letzten Ausstellungen überschwemmt, deutlich genug zeigen, die Technik bis auf's letzte und äusserste durchgebildet. Die Centren dieser Fabrication sind Kanasawa in der Provinz Kaga (od. Koga) und Takaoka in der Provinz Echiu. Eine ausgiebige Quelle der Belehrung ist das Capitel über Textil- industrie. Leider wirkt die völlig unwissenschaftliche, systemlose Manier der japanesischen Autoren mehr verwirrend als aufklärend. Ueberall die- selbe Unkenntniss des Wesentlichen und breite Darlegung von Gleich- giltigem. Eine Unzahl inhaltloser Namen, aber nicht einmal die einfachste Unterscheidung nach den textilen Zweigen. Eine gewissenhafte Aufzählung aller Fabricationsorte, aber nirgends auch nur ein schüchterner Versuch Altes und Neues, geschweige denn die landschaftlich verschiedenen Pro- ducte zu charakterisiren. Die ältesten Nachrichten reichen bis zum Beginn der historischen Zeit zurück. Seit 660 v. Chr. wird die Seidencultur und die Erzeugung von Geweben erwähnt. Im Laufe des Jahres 283 n. Chr. bringen zwei koreanische Frauen eine neue Fabricationsweise herüber, deren sich der Hof sogleich zu eigenen Zwecken bemächtigt. Zu ihrer Ueberwachung und Förderung wird eine Commission unter dem Namen Hatoribe, später Oribe eingesetzt, deren Wirken höchst erspriesslich gewesen sein soll. Gegen das Ende des zehnten Jahrhunderts nimmt auch diese Industrie Theil am allgemeinen Aufschwung, um während der politisch vielbewegten Zeit bis zum siebzehnten Jahrhundert wieder stellenweise still zu stehen. Indess werden noch heute im Tempel Todoiji zu Nara sehr schöne Brocate aus dem Beginn des zwölften Jahrhunderts aufbewahrt. Baumwolle kam schon früh aus Indien, verschwand aber bald wegen mangelhafter Cultur. 1550 von den Portugiesen neuerdings importirt, spielt sie heutzutage eine bedeutende Rolle.