G. M. Urbani. Tiepolo e la sua famiglia. Note e documenti inediti. Venezia 1879. Bescheiden wie der Titel ist auch der Inhalt des Werkchens. Einige Geburts- und Todtenscheine, testamentarische Verfügungen und Briefe sind das Material, aus dem die Hauptdaten im Leben des lletzten Venezianersu und seiner Familienmitglieder, insbesondere seines bekannten Sohnes Domenico bestimmt werden. Vor Allem Endet sich Zane1ti's bisher massgebende Annahme über Tiepolo's Lebensdauer richtig gestellt. Der Künstler wurde demnach am 6. April 1596 geboren und starb zu Madrid am 27. März 1770. Bei dieser Gelegenheit sei auf einen Lapsus aufmerksam gemacht, der sich durch eine ge- nauere Redaction wohl hatte vermeiden lassen. Auf Seite 26 nämlich bescheinigt die Gattin Tiepolo's schon am 18. Januar 1770 den erst im Marz desselben Jahres erfolgten Tod ihres Mannes. Ein Druckfehler ist nicht ivohl anzunehmen, da sich dieselbe Unge- heuerlichkeit in dem spater reproducirten Document wiederholt, für die chronologische Bestimmung der Werke unseres Künstlers wird auf eine demnächst erscheinende Mono- graphie verwiesen. lndess folgen im Anhang schon einige Notizen über seine Thatigkeit in den Kirchen der Gesuati, der Pieta und in der Scuola del carmine nebst einer Reihe von Anekdoten, deren dunkle Herkunft wenig zur Klarheit der documentirten Aufschlüsse passen will. s (Photographien der Arnbrnser Sammlung.) Wohl Jedermann wird es mit uns der provisorischen Direction der ll. Gruppe der kunsthistorischen Sammlungen des a. h. Kaiserhauses gerne als Verdienst anerkennen, dass dieselbe nun daran gegangen ist, die kostbaren Schätze der Ambraser Sammlung auch im Bilde, soweit dies durch eine Photographie thunlich ist, dem Genusse und praktischer Verwerthung zugänglich zu machen. Die eben ausgegebene l. Serie photographischer Aufnahmen nach Gegenständen der Sammlung, trefflich besorgt durch den k. k. Hofphotographen J. Löwy, enthält fol- gende Nummern: 1. Kaiser Maximilian l., Brustbild, Oelgemalde, nach Waagen von Am- brogio il Borgognone, aus dem Jahre 1502; - 2. Mädchenbüste von Marmor, bemalt, Lombardische Schule, 15. Jahrh., 2. Hälfte; - 3. Bronzebüste Kaiser Rudolf Il., be- zeichnet Adrianus Fries Hagensis fecit 1607; - 4. Venus, Bronzestatuette, bezeichnet Cvio. Bolonge; - 5. Leuchter von Bronze, deutsche Arbeit des 16. Jahrln; - 6. Thur- klopfer aus Bronzeguss, italien. Arbeit des 16. Jabh. ; - 7. Sturrnhaube des Erzherzogs Ferdinand von Tirol, in Goldtausia geziert, ital. Arbeit um 1550; - 8. getriebener Ru11d- schild Kaiser Karl V. mit Goldtauschirung, Zeichnung im Stile MicheI-Angelds; - 1o. Feldharnisch des Lamrus Schwendi, im Stile der Kleinmeister um 1560; - 11. Degen Kaiser. Karl V. mit Kalenderklinge, tauschirt, verfertigt von Ambrosius Gemlich in Mün- chen 1530; - 12. Prachtdegen Kaiser Karl V., mit Gold- und Emaildecoration; - 13. Pocal von Rhinoceroshorn, in emaillirtem Goldschmiedewerk gefasst, deutsche Arbeit des 16. Jahrh.; -- 14. Gefasse von Bergkrystall, ital. Arbeit, 2. Halfte des 16. Jahrh.; _ 15. Cabinet aus Ebenholz mit Ornamenten und Figürchen von Silber, deutsche Arbeit, 2. Hälfte des 16. Jahrh.; - 16. Apollo und Daphne, Gruppe von Elfenbein, unbekannter Meister des 17. .lahrh.; -- 17. Elfenbeinpocal von Georg Burrer (Stuttgart 1616); - 18. Radschlossgewehre mit Holzschnitzerei und Elfenbeinintarsia decorirt, deutsche Ar- beiten des 16. und 17. Jahrh.; - 19. Deckel eines Brettspieles aus dem Besitz Kaiser Ferdinand l., in Holz geschnitzt von Hanns Kels in Kautbeuren um 1535; - 20. Deckel einer Truhe, in Eisen geschnitten, deutsche Arbeit des 16. Jahrh" Das Format der Blätter ist Grossquart; Preis per Blatt unaufgczogen 80 kr. o. W., cachirt 1 6.; bei Abnahme der ganzen Serie 70 kr. per Blatt. Bestellungen sind an die Direction zu richten. KLEINERE MITTHEILUNGEN. Die Weihnachts-Ausstellung im Museum wurde Sonntag den 30. November eröffnet. Dieselbe, von etwa 200 Ausstellern beschickt, füllt im Ganzen vier grosse Säle, ein kleineres Gemach und die Arkaden beider Geschosse. Selbstverständlich werden wir auf diese Ausstellung noch zu- rückkommen. (Kunstgewerbesohule des Oesterr. Museums.) Dr. Fr. Linke, Assistent an der chemisch-technischen Versuchsanstalt, hat am zo. November seine Vorlesungen über vKeramik in chemisch-technischer Beziehung-r be-