,;7L niscenz entdecken, welche auch den Grund zu all' den genannten etymo- logischen Verwechslungen abgegeben haben mochte Es ist selbstver- ständlich hier nicht meine Aufgabe in dieser Hinsicht eine erschöpfende Darstellung zu geben. Für uns steht jetzt einzig und allein nur die Frage: sind siklät und siklätün identisch, und was für eine Stoffgattung ist dar- unter zu verstehen? Die erste Frage ist bejahend zu beantworten; denn, um nur ein Beispiel vergleichsweise anzuführen, der sikldlün bugdädijj, d. i. Bagdäder Siklätün, war im Orient ebenso wohlbekannt und geschätzt"), wie im Occident won Babilöne ein sigilätu 9'). Und dieser Bagdäder Siklätun hat, trotz der Concurrenz, welche die Stoffmanufacturen in Spanien, insbeson- dere in Almeria, den persisch-arabischen Webereien durch Imitirung ihrer Gewebe und auch des Siklätün machten"), dennoch den besten Ruf sich bewahrt. Seine Manufacturen treten aber im Orient bereits um die Mitte des IX. Jahrhunderts auf, z. B. in Tebriz (Tibriz), von wo aus derselbe in so früher Zeit schon nach dem Osten und Westen verführt wurde M). Er fand seinen Weg über Bagdad, Alexandrien und Kairo, wo eigene ärarische Fabriken dafür bestanden, nach Spanien. Da begegnen wir ihm unter den Arabern bereits um die Mitte des X. Jahrhunderts zugleich mit den hochgeschätzten griechischen Brokaten 95). Ob nun damals schon auch in diesem Lande Webereien für Siklätün bestanden haben, muss ich un- entschieden lassen; aber bereits zu Edrisfs (geb. 109g) Zeiten zählte man in Almeria allein achthundert Webstühle, auf welchen sowohl Siklätün, als auch andere asiatische Gewebe von lsfahän, Dschordschän u. s. w. er- zeugt, d. h. imitirt, wurden; später belief sich die Zahl dieser Webstühle auf Tausende 96). _ Manche unserer abendländischen Gelehrten nehmen nun an, unter Siklät oder Siklätün und allen seinen mannigfachen europäischen Namens- formen sei ein kostbares golddurchwirktes Seidengewebe zu ver- ") Vgl. 35311 Exod. XXV, 4 mit den Asmdndschünw-Geweben, nßnw Exod. XXX, 34,- und das persische rachaldt (Jasmin). ") Tärich-i Baihalti, Ausgabe von Calcutta, 1861, p. 177; Jahr 4:: d. H. z m31 n. Chr. ") Apollonius von Tyrland, V, 225; Gedicht von Heinrich von Neustadt, der um x3oo Arzt zu Wien war (s. Lexefs Mhd. Worterb. s. v. sigelät). -- Babilön ist sowohl die mittelalterliche Bezeichnung für Bagdad als Kairo. Hier liefe im Grunde die eine wie die andere Erklärung auf dasselbe hinaus, wie weiter oben ersichtlich wird. ") Edrisi, Description de YAfrique et de PEspagne, ed. par Dozy et de Goeje, p. 197; lbn Adhari ed. Dozy, lI, p. a4; Dozy: Supplemeut aux Dictionnaires Arabes, l, p. 663. ") Jäküt, Mddschem el-buldan, l, p. 8:2. Für das Xlll. Jahrhundert auch bei Kazwini, 'Adschaib el-machlukat, II, p. 227. ") lbn Adhari, ed. Dozy, ll, p. 319. ") Edriai, l. c, p. m7; Makkari, l. e. l, p. m2.