290 über italienische und toskanische Bildhauer. Die Illustrationen bestehen in 60 Tafeln und 166 im Texte eingedruckten Gravuren, die ihn begleiten und in anschaulicher Weise er- läutern. Sie sind den verschiedensten Werken entnommen und in den verschiedensten Reproductionsverfahren ausgeführt. Herr Ch. C. Perkins hat sich um das Falke'sche Buch nicht blns durch die trelf- liche Uebersetzung, sondern auch dadurch verdient gemacht, dass er dasselbe mit commen- tirenden Noten und einer Vorrede versehen hat, worin die Kunst im ägyptischen Hause behandelt wird, welche im Falkäschen Buche fehlt. - Das classische Buch Falke's wird sich im englischen Gewande zahlreiche Gönner diesseits und jenseits des Atlantischen Oceans erwerben; wir können aber nur wünschen, dass auch für den deutschen Leser- kreis eine so glänzende und zweckmässig illustrirte Ausgabe veranstaltet würde, wie dies soeben durch Ch. C. Perkins geschehen ist. sHans Holbeinu par Paul Mantz. Dessins et gravures sous la direction de Ed. Lievre. Paris, chez A. Quantin, 187g. F01. Keine Nation beschäftigt sich gegenwartig so eingehend mit dem Studium der deutschen Kunst, wie die Franzosen; insbesondere sind Albrecht Dürer und Hans Holbein Gegenstand ihres Studiums und ihrer Bewunderung. Während die deutschen Verleger, welche gute, mitunter ganz vortrelfliche Werke über Albr. Dürer und Holbein heraus- geben, mit Mühe auf die Selbstkosten ihres betreffenden Verlages kommen, publiciren die Franzosen Werke über Dürer und Holbein in glänzender Weise und sie linden ein dankbares und zahlreiches Publicum innerhalb und ausserhalb Frankreichs. Die wirk- lichen Classiker aller Nationen zu studiren, sie dem lesenden und schauenden Publicum, der producirenden und geniessenden Welt zugänglich zu machen, sind in Paris Verleger, Schriftsteller und Illustratoren redlich bemüht. Die weitverbreitete Kunstkenntniss und der Reichthum Frankreichs machen es möglich, solche Werke zu publiciren, wie jenes des bekannten französischen Schriftstellers Paul Mantz über Hans Holbein, das mit Kupferstichen und Xylographien reich illustrirt ist. Die Illustrationen sind unter der Lei- tung des Herrn Edouard Lievre ausgeführt; der Text enthält über 200 Folioseiten mit 28 Stichen in Folio und einer grossen Anzahl von kleineren Abbildungen in Holzschnitt. abgesehen von den Initialen, Schlussvignetten u. s. f. Der Leser erhält auf diese Weise die vollständigen Illustrationen (83) von dem Lob der Narrheit des Erasmus, die 24 Buchstaben des Todten-Alphabetes, die 45 Blatter des Todtentanzes, die 94. Blätter des Alten Testamente: u. s. f. und das Alles um einen Preis von ioo Francs, ein Preis, der voraussetzt, dass der Abnehmerkreis eben so gross ist, als die Auflage. Für ein vor- nehmeres und reicheres Publicum ist auch eine Ausgabe zu 300 Frcs. zur Verfügung. Zur Abfassung des Textes hat der Verleger den Kunstschriftsteller Herrn Mantz herbeigezogen, der in Hans Holbein den eigentlichen Repräsentanten der deutschen Re- naissance sieht. in der Vorrede gibt derselbe eine kurze Mittheilung über die literarischen Quellen und erwähnt mit besonderer Auszeichnung neben E. His und Ralph Wornum, die zweite Ausgabe von Alfred Woltmann's v-Hans Holbein und seine Zeitu. Für gelehrte Leser ist das Werk nicht berechnet, sondern für den besonders in Frankreich so grossen Kreis von gebildeten Kunstfreunden und Künstlern. Herr Edouard Lievre ist eine von den französischen Celebritaten auf dem gesammten Gebiete des lllustrationswesens. Er hat sich mit einer Reihe von hervorragenden Künstlern vereinigt, die es verstanden haben, Holbein charakteristisch wiederzugeben. Es ist gewiss bezeichnend, dass Frankreich die Hauptmeister der deutschen Kunst so aufmerksam studirt; leider ist dies in Deutschland nicht der Fall. Die daselbst herr- schende, vorwiegend barocke Strömung verwirrt auch nach wissenschaftlicher Seite hin die Grundsätze der ästhetischen Kritik und hemmt die tiefere Einsicht in das Wesen der Kunst in den Kreisen der bildenden Kunst selbst. Da ein ähnliches so reich illustrirtes Werk über Holbein in der deutschen Literatur nicht vorhanden ist, so wird der Mantz- Lievre'sche i-Hans Holbein- auch in Deutschland dankbare und zahlreiche Leser finden. Eduard Wilda: Wahrnehmungen und Gedanken über technisch-gewerb- liches Schulwesen. Leipzig bei G. Knapp, x879. 8. Die soeben erschienene Brochure, - ein Bericht über eine gelegentlich der Pariser XVeltausstellung 1878 im Auftrage des k. k. österr. Unterrichtsministeriums unternommene Studienreise W enthält kritische Bemerkungen zu und von der Weltausstellung und einen ausführlichen Bericht nüber das technisch-gewerbliche Schulwesen Frankreichs und was es uns lehrtß, nebst dem Lehrprogramme einer französischen Werkmeisterschule und einer französischen höheren Gewerbeschule. ln den kritischen Bemerkungen wird spe- ciell über das gewerbliche Schulwesen in Russland und Belgien gehandelt; ein Capitel spricht über den Werth der Ausstellungen von Schülerarbeiten. Wir empfehlen die Vor-