94 Humann's großes Verdienst hervorgehoben, die hervorragende Theilnahme des Autors aber bescheiden verschwiegen. In großen Zügen werden Reliefs und Statuen beschrieben, der Altar restaurirt, an dem sie angebracht waren, und endlich die große Bedeutung des Fundes für die Geschichte der Kunst mit erhebenden Worten gewürdigt. Der ein- seitige Begriif antiker Kunst im Verhältnisse der modernen verschwindet und eine male- s rische Periode der antiken Sculptur wird uns vor Augen gestellt. wLe Livren. Revue mensuelle. Paris, A. Quentin, 1880. 8. Diese bibliographische Monatschrift erscheint seit Beginn dieses Jahres, und man kann wohl sagen, wenn jemals die Versprechungen des Prospectes eingehalten wurden, so ist es bei dieser neuen Zeitschrift, die nun in vier Lieferungen vorliegend in der That wieder geeignet ist, dem Leser die hochste Achtung vor französischem Geschmack, Gründlichkeit und dem Talente praktischer Anordnung einzuüößen. Das Monatheft ist in der Regel mindestens io Bogen stark und zerfällt in drei Abtheilungen: Die erste auf starkem, so . geschöpftem Papier bringt unter der Ueberschrift uBibliographie ancienne- großere Au satze über Bibliotheken alter und zeitgenössischer Buchcrliebhaber 'und die Bibliotheken größerer Provinzialstädte, über seltene Drucke, werthvolle Bucheinbande, bedeutende Auctionen u. s. w. Die zweite Abtheilung: wBibliographie modernen, liefert auf 6 Bogen regelmaßigyhöchst interessante Berichte über die literarische Bewegung in Amerika, England, Belgien, Italien, der Schweiz, Deutschland, Russland, und hieran schließen sich in großer Zahl Referate über Vortrage (le livre parle), Kritiken und Bücher- anzeigen nach folgenden Fächern geordnet: Tagesfragen (z. B. Ehescheidung, Judenfrage), Theologie, Philosophie, politische Oekonomie, Naturwissenschaften, Medicin, militärische Wissenschaften, Künste und Literatur, Geschichte, Geographie, Bibliographie für Bücher- liebhaber, außerdem Nekrologe und Notizen und zuletzt noch die Inhaltsangaben von mehr als 50 in- und ausländischen Zeitschriften. Den Schluss des Heftes bildet das mo- natliche Verzeichniss der in Frankreich neu erschienenen Bücher. Also fürwahr genug des Inhalts, aber was noch mehr werth ist, das Gebotene ist so trefflich als es reich- haltig ist. Mobilier düäglises, specimens des divers styles depuis le Xl. siecle jusqu'ä nos jours. Paris, Ducher, 1880. F01. Von diesem Werke erscheinen zwei Serien; eine derselben ist den Arbeiten in Stein und Eisen, die zweite den Kirchenmobeln in Holz gewidmet. Uns liegt die erste Lieferung jeder Serie vor. Da dieses Werk nicht blos alte Kirchenmöbel, son- dern auch moderne Gegenstlnde bringt, so durfte dasselbe alle jene Kreise interessiren, welche sich mit den Mobilien der Kirche beschäftigen. Jede Lieferung enthllt 13 Tafeln mit einer kurzen Beschreibung. Die Ausstattung ist vortrefflich. Bisher fehlte es an einem brauchbaren Werke über Kirchenmobilien; Gewerbeschulen, Schnitzschulen, Architekten werden dasselbe mit Nutzen verwenden können. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Emennungezr) Se. k. und k. Hoheit Erzherzog Rainer hat in seiner Eigenschaft als Protector des Oesterr. Museums für Kunst und Industrie den Sectionsr-ath Armand Freiherrn v. Dumreicher und den Universitätsprofessor Th. Dr. Wilhelm Neuman n in Wien, so wie den Dr. Karl Cech in St. Petersburg zu Correspondenten jenes Institutes ernannt. (Budgetdebatte im Abgeordnetenhause.) ln der Specialdebatte über den Staatsvoranschlag für das Jahr 1880 kam am 19. April Cap. IX, Titel , zur Verhandlung, und zwar 1 nMuseum für Kunst und Industrien und . 2 "Chemisch-technische Versuchsanstaltu. Wir beschränken uns heute darauf, aus dem Verlaufe der Verhandlung die Aeußerungen zweier Abgeordneter nach dem amtlichen Berichte wiederzugeben, uns jedoch ein genaueres Eingehen auf dieselben vorbehaltend. Abgeordneter Is b ary bespricht die Wirksamkeit des Oesterreichischen i Museums für Kunst und Industrie und der damit in Verbindung stehenden