96 ist vorderhand durch die Bucbbinderei von Fritzsche vertreten. ln Folge der Bemühungen des Generalconsuls v. Scherzer haben noch eine größere Anzahl Leipziger Buchbinder ihre Mitwirkung zugesagt; ihre Arbeiten werden aber erst nach Schluss der Leipziger Messe eintreEen. Desgleichen wird eine Büchersendung der Pariser Kunstfreunde und Büchersammler demnächst erwartet, sowie eine Sendung der Hanauer und Frankfurter Buchbinder. ln Paris vertritt Herr, Generalconsul v. Walcher das Interesse der Aus- stellung. Ueberhaupt ist von vorneherein, da diese Specialausstellung den Sommer über andauert, auf Wechsel und Ergänzung Bedacht genommen und vielfache Zusagen sind bereits gemacht worden. Neu hinzugekommen: Collection verschiedener Bücher, insbesondere in orientalischen Einbänden, Eigenthum des Herrn Freiherrn Nathaniel von Rothschild; Collection desgleichen, Eigenthum des Herrn Artaria und des Herrn Prof. Neumann; Collection moderner Einbände, Arbeiten der Buchbindereien von Kritz und von Julius Novak; Collection der Buntpapiermuster der Fabrik W. Kneppefs Neffe, aus- gestellt durch B. Ruger. (Gesellschaft zur-Forderung der Bronze- nnd Eisen-Kunstlndnatzrie.) Die am ig. April stattgefundene Monatsversammlung dieser Gesellschaft eröffnete Herr Rudolt Kitschelt mit der Mittheilung, dass der neugewählte Ausschuss ihn zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt habe. Die Versammlung berief zur Completirung des Ausschusses in denselben noch die Herren A. Hanusch und Professor Otto König. Der Vorsitzende theilt mit, dass der frühere Präsident Edmund Graf Zichy der Gesellschaft für das lau- fende Jahr den Betrag von ioo fl. zur Ausschreibung von vier "Edmund v. Zichy-Schüler- preisen: a 25 H. gewidmet habe. Anlässlich der Enthüllung des Beethoven-Monumentes am t. Mai d. J. richtet die Gesellschaft an Herrn Carl Turbain folgendes Anerkennungs- schreiben: vDie Gesellschaft zur Forderung der Bronze- und Eisen-Kunstindustrie be- grüßt am Tage der Enthüllung des Beethoven-Monumentes ihr Mitglied Herrn Carl Tur- bain, der es verstanden hat, das geistvolle Werk des Bildhauers Prof. Caspar Zumbusch meisterhaft in Bronze auszuführen, zur Ehre der Kunst und ihm zum bleibenden Ruhme. Mochte es Herrn Carl Turbain gegönnt sein, noch lange zu wirken und noch oft seine Kunst zur vollen Geltung zu bringen.- (Das Glasgesohaft inNoz-dbbhmen.) Man schreibt aus Gablonz vom 20.April: Unser heuriges Glasgeschäft ist ein sehr Bettes, und es finden unsere Glasartikel reißen- den Absatz zu den höchsten Preisen. Knöpfe in jeder Form und Farbe werden täglich gegen 3000 Gros erzeugt und gehen nach Nordamerika; Glasperlen und Schmelz finden ihren Export desgleichen in sehr großen Massen nach Frankreich. Gablonz, als der Haupt- exportplatz der nordböhmischen Glasindustrie, ist im Verlaufe der letzten Decennien in industrieller Beziehung zu einer Bedeutung gelangt, wie nur wenige Städte unseres Vater- landes. Es ist weit über unsere Reichsgrenzen und über Europa hinaus bekannt, dass Gablonz die Erzeugnisse der nordbohmischen Glasindustrie in alle Welttbeile, in die ent- legensten Gegenden des Erdballes verschickt. Mehrere Jahre ging es mit unserer Glas- industrie sehr schlecht, die Preise - gegenwärtig um 50 Percent besser - waren enorm herabgedrückt, und was speciell die mit der Glasindustrie Hand in Hand gehende Gürt- lerei (Metallwaaren in Verbindung mit Glasschmuclt) anbelangt, so stehen deren Preise heute noch so niedrig, dass der Gürtler nichts verdienen kann. Die Schuld an diesen schlechten Preisen in der Gnrtlerei liegt erstlich in einer unopportunen Cancurrenz und weiter in dem Umstande, dass das Eigenthumsrecht der Erfinder neuer Muster nicht so respectirt wird, als dies zum Gedeihen iedes Einzelnen nothwendig wäre. Von welcher Bedeutung unsere nordbohmische Glasindustrie ist und welches Ansehen sie sich zu erringen wusste, beweist am besten der Umstand, dass sie auf der jüngsten Aus- stellung in Sidney den Sieg selbst über die deutsche Glasindustrie davontrug, und der deutsche Reichscommissar in Sidney, Geheimrath Reuleaux, erklärte in seinem Berichte: w-Unsere feinen deutschen Glaswaaren sprechen leider nicht lllie (W. A. Zl) (Eine Draohsler- und Korbleohtsohule in Stanialan.) Am 8. April ist der vom galizischen Landesausschusse entsendete Herr Wierzbicki in Stanislau angelangt, um daselbst eine Drechsler- und Korbflechtschule auf Landeskosten zu creiren. (Landasausstellnng in Graz.) Der unter dem Protectorate Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Karl Ludwig stehende steirische Verein zur Förderung der Kunstindustrie wird sich, wie die nGrazer Zeitung: meldet, an der dies- jährigen Landesausstellung in Graz betheiligen und hat hiefür bereits ein Programm ver- offentlicht. Die Kunstindusxrie soll in drei Gruppen zur Darstellung gelangen: a) moderne kunstgewerbliche Erzeugnisse österreichischer Production; b) desgleichen aus dem Aus- lande; C) eine historische Ausstellung, welche die Entwicklung der Kunstindustrie in Steiermark auf all' ihren Gebieten bis auf die neueste Zeit vor Augen führen soll. Solhuvarlng a. a. k. Oqatarr. llulllml. Burhdruckrrei Vüll cm (samt-n Bahn In Wien.