171 folgend - zu dem für den Maiolika -Altar so charakteristischen Um- kränzungsmotiv vielfach zurückzukehren. Einige Hauptbeispiele der einen und der anderen Gattung. Im D o rn v o n A r e z z 0 außer dem bereits angeführten Altar mit Christus am Kreuze von Andrea: eine Mad onna von zwei Heiligen verehrt (gleichfalls von Andrea); eine Madonna mit Heiligen (farbig, von Giovanni). In dem Kloster Alvernia (oder Verna) eine Reihe von ganz vorzüglichen Altären des Meisters Andrea: eine Verkündigung, eine Anbetung des Kindes, eine Ma- donna della Cintola, eine Kreuzigung und (etwas geringer) eine Himmelfahrt Christi. In Assisi, Kirche S. Maria degli Angeli: Schönes Triptychon von Andrea - Krönung Mariä in der Mitte, Stigmatisirung des heil. Franciscus links, Hie- ronymus sich kasteiend rechts. In der fein durchgebildeten Pre- delle: Verkündigung, Presepio, drei Könige. In Florenz, S. Croce (Capp. Pulci). Altar mit der thronenden Madonna zwischen Heiligen von Giovanni, von hoher Lieblichkeit der Gestalten. Ein eigenartiger Wandaltar, völlig tabernakelartig (wohl von Giovanni della Robbia) -- im Museo Nationale zu Florenz - wäre hier besonders zu erwähnen. Es ist ein Weihnachts- Krippenbild mit der Hütte, den Hirten, den gloriasingenden Engeln, ganz obenauf - etwas bornirt-altväterlich - Gottvater in einem Cirkelnimbus. Das Ganze ist lediglich von einem bogen- förmigen Blätterkranze mit Pinienzapfen und eingesteckten hellen Blüthen umrahmt - ohne jede architektonische Randgliederung. In der sehr niedrigen Predelle spielt sich die Adoration der drei Könige ab. Höchst merkwürdig ist aber dies, dass um den Kranz- rahmen des Bildes sich eine ganze Gefolgschaft von Engeln jeder Art als lebender Kranz hinanzieht: unten jünglinghaft schöne, reichcostumirte, kniende Engel mit bunten Flügeln, welche die Weihegeschenke der Magier tragen; weiter aufwärts Cherubine, dann am oberen Bogenrande musicirende Engel von großer Anmuth. Ein reizendes Motiv der in die Wand eingefügten Kleinarchitekur, dem Altarschema verwandt, tritt gleichfalls in's Bereich der Majolika- kunst; das Ciborium oder Comunicatorio. Zunächst ist dasselbe eine Marmoraufgabe, wie diese z. B. Mino da Fiesole in S. Croce zu Florenz so classisch edel gelöst hat: ein zierliches, architektonisch- plastisches Schmuckstück, das zur Einfassung der Kelchnische dienen soll. Ganz außerordentlich schön hat Meister Andrea das Ciborium-Motiv in die Ausdrucksmittel seiner Kunstweise zu übersetzen gewusst: wir sehen dies an dem Kelch-Tabernakel der Kirche SS. Apostoli in Florenz. Wie anmutbig sind da die Engel, welche beiderseits den Vor- hang zurückschieben!