4 diesem Gelde ausserordentlich viel Gutes geschaffen werden ist, das ist von allen Seiten constatil-t werden. s Ich kann sagen, als ich heuer die Ausstellung in München besuchte und unsere Ausstellung neben der Ausstellung der Schulen von Württemberg sah, als ich die Lei- stungen auf dem kunstindustriellen Gebiete sah, da hob sich mir die Brust als Oester- reicher und doppelt freudig fühlte ich, ein Sohn dieses Landes zu sein, dessen Sohne, in relativ so kurzer Zeit, auf diesem Gebiete so ausserordentlich viel Schönes und Grosses geleistet habenm lsi-avol Rufe links: selli- richtig!) Specialberichterstatter Abg. Gomperz recapitulirt das bereits im Ausschussbericht über diesen Punkt Enthaltene und hebt hervor, dass dem Handelsminister innerhalb des ganzen für die Fachschulen beantragten Betrages das freie Virement eingeräumt werde. i-Es wird daher manches von den Bedenken, Zweifeln und Besorgnissen der Herren von selbst entfallen, wenn sie wissen, dass z. B. bei solchen sehr nützlichen Ausgaben, wie die Stipendien es sind, gewiss von Seite Seiner Excellenz des Herrn Handelsmini- sters auch nicht ein Gulden erspart zu werden braucht, dass aber in anderer Richtung, ich nenne z. B. die Post "Ausstellungen: bei Fachschulen - worauf ich persönlich gar nichts halte - gar nichts im Wege steht, Ersparungen zu machen. Was haben solche Ausstellungen für einen Zweck? ein Schauspiel, eine Unterhaltung für einzelne Personen, für die Lehrer eine Befrieiigung ihrer Eitelkeit, aber einen tiefern Zweck kenne ich nicht. Wenn man von Zeit zu Zeit bei Gelegenheit grüsserer Ausstellungen die Werke der österreichischen Industrie und des Gewerbes zur Anschauung bringt, so hat dies wohl eine Berechtigung - aber Ausstellungen von Fachschulen zu veranlassen hat gar keine Bedeutung. ln diesen und in anderen Rubriken lassen sich Ersparungen erzielen. Niemand von uns beanstandet es, dass das Oesterreichische Museum für Kunst und Industrie jährlich 80.000 Gulden kostet, dass für die damit verbundene Kunstgewerbe- schule auch heuer eine Summe von 80.000 Gulden aus Staatsmitteln in Anspruch ge- nommen wurde; es sind dies sehr nützliche Ausgaben, das wird wohl Niemand [in Abrede stellen. Ich war wirklich gestern tief betroffen, als ich von achtbarer Seite gehört habe, dass diese und ähnliche Ausgaben um Vieles zu Gunsten des Volksschul- wesens reducirt werden sollten, „weil damit nur Künstler und Gelehrte künstlich auf- gezüchtet werden". Nun, meine Herren! Ich habe sehr grosse Achtung vor dem Museum für Kunst und Industrie und den Personen, die dieser Anstalt vorstehen, ja ich nehme keinen Anstand es auszusprechen, dass der grosse Fortschritt auf dem Gebiete des Kunst- gewerbes zum grössten Theile, wenn nicht ausschliesslich, dieser Institution und der Leitung derselben zu danken isl- [Bravol links und im Cßnlfülll.) Ich muss wirklich ge- stehen, dass ich mit hoher Befriedigung jedes Jahr diese Summe votire, und dass es mich gestern tief verletzt hat, als ich offene oder verkappte Angriffe gegen die Pflege der Kunst in Oesterreich vernommen habe, wobei sich mit Recht auch jenes Institut getroffen fühlen musste. Ich kann Sie versichern, meine Herren, dass eine Parteilichkeit, eine Voreingenom- menheit oder gar eine Antipathie gegen das Fachschulwesen bei dem Budgetausschusse nicht vorgeherrscht, im Gegcntheile, dass er die Summen, die er dafür bewilligt, mit warmem Herzen und mit der Ueberzeugung bewilligt hat, damit für die Entwicklung der Industrie Oesterreichs etwas Nützliches zu schaffen. Ich empfehle lhnen daher, den Anträgen des Budgetausschusses ohne Ausnahme zuzustimmen." (Beifall links- n. im Ccntrum.) Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Abg. Frh. v. Walters- kirchen mit IOO gegen 88 Stimmen abgelehnt, der Antrag des Ausschusses angenommen. Ein Votum aus England über die Schütfschon Thongefässe. Die Direction des South-Kensington Museums hat einen der ausgezeichnetsten Kenner der Keramik, Herrn George Wallis, Custos der kunstgewerblichen Sammlungen des genannten Museums (ehemals Director der kunstgewerblichen Schulen zu Manchester und Birmingham)