war, in chronologischer Ordnung. Daran schließen sich auf 34 sorgfältig
mit der Hand colorirten Tafeln die Abbildungen von m7 Stücken der
SammlungiCharvet, auf welche im Texte beständig verwiesen wird. So
ist dieses Werk eine der vorzüglichsten Arbeiten; worin die schwierigen
Fragen der Entwicklung antiker Kunsttechnik dem modernen Verständ-
nisse erschlossen werden. ' . . .
In neuerer Zeit hat sich die vereinigte Glusgesellsehaft in Mnrano der
Wiederbelebung antiker Technik in der Glasfahrication zugewendet, und
auf der letzten Pariser Ausstellung große klinstlerischeiund materielle Erfolge
mit Producten dieser Art gewonnen. Als einige ihrer Theilnehmer im
vorigen Herbste eine kleine Ausstellung rin den Räumen des Oesterr.
Museums veranstaltet hatten, ließen sie dessen Sammlungen nicht unbenützt,
sondern nahmen "von den damals vorhandenen antiken Gläsern manche
sorgfältige Zeichnung und Beschreibung mit, um sie in ihrer Fabrik ver-
werthen zu können. Möchten doch die reichen Schätze, verbunden mit der
instructiven Literatur, welche das Oesterr. Museum bieten kann, auch die
einheimische Glasfabrication veranlassen, sich auf diesem Gebiete, das in
Oesterreich bisher noch nicht bebaut wurde, neue Lorbeern zu holen.
Llteraturbericht. '
Lehr- und Lesebuch für Männer- und Frauenkleidermacher. Wien, im
Selbstverlage der Wiener Hanclels-'_und Gewerbekammer, 188d.
"Dieses zum "Schul- und Selbstunterriehte bestimmte, mit zahlreichen Xylographien
und Tafeln versehene Werk umfasst auf nahezu Soo Octavseiten das ganze Gebiet der
Kleidermacherkuttst. Die Abhandlungen über -Leibesform .und Gewandungr und über
v-Diätetilt für Beflissene des Schneidergewerbesw rühren von dem Professor der "Anatomie
an der Wiener Universität, Dr. C. Langer. her. Indem wir die Aufmerksamkeit unserer
Leser auf das Werk lenken, bemerken wir, dass uns insbesondere die Abhandlung über
vdie gewerbliche Buchführung: für praktische Verwendung sehr nützlich scheint. Die
_n. 6. Handels und Gewerbekammer hat sich durch die Herausgabe dieses Werkes ein
ganz besonderes Verdienst um das Schneidergewerbe erworben.
Jacob v. Falke: Costlimgeschichte der Culturvölker. Stuttgart, W. Spe-
mann, 1880. Erste Lieferung. '
Einzelne Perioden der Costßrngeschichte sind schon mannigfaltig behandelt und
durch trelfliche Abbildungen dem allgemeinen Verstandnisse näher gebracht worden, auch
an zusammenfassenden Werken mit mehr oder minder vollständigem Literaturnachviveise,
hat es nicht gefehlt; nie aber wurde .es bisher versucht, den inneren geistigen Zusammen-
hang scheinbar willkürlicher Formen aufzudecken, das Entstehen einer neuen Tracht aus
einer anderen, absterbenden historisch zu entwickeln, nachzuweisen, dass "Boden, Klima,
Volkscharakter auch auf diesem entlegenen Gebiete der Tektonik zwingende Gewalt üben.
Da'_ sich der Verfasser der wKunst im Hause- und der -Geschichte des modernen
(ieschmnckesu diese Aufgabe gestellt hat, ware es überflüssig zu betonen, wie vortref-
lich sie gelost wurde. Sind wir bei dem großen Leserkreise, dernbegierig jedes neue
Werk des hochgeschdtzten Autors erwartet, der Schwierigkeit uberhoben, seine feinsinnige
Art der Darstellung näher zu eharakterisiren, so dürfen wir geplante Eintheilung und
Umfang des Buches um so weniger der gespannten Erwartung vorenthalten. .1 Sechzehn
Lieferungen, deren erste vorliegt, werden vereinigt einen starken Ocnivbandypn beiläufig
50a Seiten bilden. Furdie treiiliche Ausführung der sorgfältig gewählten Abbildungen,
von denen schon das erste Heft eine chromolithographische Tafel und I7 umfangreiche
Illustrationen bringt, bürge die Mittheilung, dass sie unter den Augen des Verfassers
gezeichnet werden. Der Inhalt gliedert sich in folgende drei" Bücher? I. Bnehjarklter-