Fra Bartolomrneo allein, theils in Veghiaüalyg-jnit Mariotto ausgeführt, aus der Werkstatt des Klosters hervorgehen. Dem Vortragenden kam es nicht so sehr darauf an, eine chronologische Uebersicht dieser Gemgldqäzu geben,;als neben ihrer künstlerischen Be- deutung den geistigen lnhalt dieser Werke verständlich zu machen, die im Gegensatz: zu den iahulirenden Bldern des-_Quatrocento tiefsinnige Mythen von Verheißung und-Er- füllung, von Erlösung und Beseligung durch den Glauben in wenigen beziehungsreichen Figuren darstellen, und uns nicht nur Blicke in den religiösen Gehalt der Zeit, sondern auch, in das bewegte Ä-Ierz ihres Schopfers estatten. Dyie Beziehungen zu Raphael, die Nachahmung Michel ngelifs, die Reise nac Venedi wurden nicht außer Betracht ge- lassen. Noch in jung-endlichen Alter beginnt der Mbnegh zu krankeln, und muss viele Zeit auf dem Lande zubringen, in jener stillen Einsamkeit zu Pian de Megnone (ließt sein Leben zwischen Malerei, Musik und dem Angodenken an Savonarola, das nuninuchrvor der Welt gereinigt war, sanft dahin, bis ihn der Tod bald nach seinem Freun e Manotto seinen Mitbrüdern enLriss. In seiner Zelle wir eine Klage um den Leichnam- risti un- vollendet, zuruckgebl , en, ein Leidenshild als Symbol des Schmerzes über den Tod des farbenfrischen Kunst ers. ' ' " " ' ' ' Mit einer zusammenfassenden Schilderungder Stellung des Künstlers am Beginn! der Hochrenaissance, in dem er ihn mit der frischen Luft des anbrechenden Morgens verglich, schloss Dr. Wickhoif seinen von dem zahlreichen Publicum.sehr_ bßlüvlllqvjlf- genommenen Vortrag, der auch durch die Gegenwart Sr. kais. Hoheit Erzherzog arl Ludwig ausgezeichnet war. s Am 16. December besprach Professor Petersen aus Prag die Giganteiriareüon Pergsmon, also die. so überreichen Schütze antiker Sculpturwerke, welche seit 187 durch die Ausgrabungen unter K. Humann's trefflicher Leitung zu Tage gefordert wur en und hinfort eine der Hauptzierden der königl. Museen in Berlin bilden.- Zuerst wurde-Ivan: VortragendenvPergarnon und dessen Um ebung geschildert und die Geschichte dieses Gebietes bis zur Einverleibung in Roms äleltherrschaft sltizzirt, sodann auf die Verbin- dung athenischer und pergamenischer ldeen in den Weihegeschenken hingewiesen, welche von den Attaliden nach ihrem großen Siege über die Gallier in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts vor Chr. Geb. zu Athen und zu Pergamon gestiftet wurden. In Athen bildeten den Gegenstand der Darstellun en die Gigantomachie, Amazonenkampfeß der Sieg von Marathon und jener über dieNMli lbeilljlhos-filliü ähnlich waren an] dem großen Altnrbau in Pergamon die Gigantornachie, der. Telephosrnythos und die Keltenschlacht. Auf die architekt "sche Beschreibung des Altarbaues, der schon in den ältesten Nach- richten unter dieizairacula mundi gerechnet wurde, folgte die Besprechung des Haupt- sculptinenschmuckes, jenes 2-3 Meter hohen Gotterfrieses, mit seinen fast in voller Run- dung herausgearbeiteten iiberlebensgroßen Figurengin einer Ausdehnung von etwa 300 Qua- dratmen, von denen noch beiläufig x30 M. erhalten sind- erhalten wohl, aber in tausend Stücke gebrochen, so dass vonveiner Sicherheit in der Zusammenfdgung zu einem klaren Gesammtbilde vorerst noch keine Rede sein kann. Nur etwa die Hauptgruppen der beiden Vorkämpfer in.der Gignntornachie, jene des Zeus und, der Athene, ferner des Helios und der Hekate konnten festgestellt werden, daneben noch eine große Menge vonvErd- und Meergottlzeitem- Gegenüber fijuheren Darstellungen der Gigantomachie zeigt sich hier eine großartige Bereicherung der Composition, so viele Götterdort, so viele Götterreiche und Kreise H". ein- rechter Ausdruck für -den auf Massenwirkung ausgehenden Sinn jener Zeit. Durchaus ohne Gleichförmigkeit sind die Gottheiten des Himmels, der Erde und des Meenes wie in wirklicher-Schlacht bewegt dargestellt und noch mannigfaltiger sind die Giganten aus den Gestalten von Mensch, Vogel, Schlange, WasserthierhLüwe und Rind wmbinirt und das mit einer Schärfe und Gründlichkeit in Ausführung des Details, als ob an der Wirklickeit des Unwirklichen kein Zweifel bleiben sollte, in Zu- sammenhang mit den Naturelementen und als Grundlage psychologischer Verschiedenheit. Nachdemnoch die Oomposition. als solche und deren technische Ausmhrung gewnrdigt worden„_folgte die kurze Schilderung des kleineren, aber darutnvkunstgeschichllieh nicht minder wichtigen Telephosfrieses, als chronikenartiger Geschichte des Helden in einer Reihe kleinerer Scenen, die ein treülichcs Licht werfen auf die bei den Römern "so beliebt gewordene erzahlend vorruckcnde Darstellung, besonders der Sarkopha compositionen. Mlißlf-lli Wunsche, dass Oesterreich, wo die Clißäsischen Studien in so ühlichem Auf- Schwunge begriffen sind, nun nach den Fundeniin Saniothrakeauch ein Pergamon be- Sclllßdln werde, schloss Proffetersen seinen [sehr heifälligaufgennmmenenVortrag. Wir erlauben uns beizufügen, dass" letzterer in dei- literarischen, Beilage zur,_Montags-Revue, ' Nr. a, s, 4 Clß L 1. vollinhnlitlich ZvrILAbdruck gelangte, F . Mumm" "Ff der Bei, 58:,