324g Vermissen wir auch ein streng wissenschaftliches Vorgehen, so müssen wir gleichwohl zugehen, dass Zahlreiche Solche Publicationen sich zu einem höchst werthvollen Material für die wissenschaftliche Forschung vereinigen würden, und die mit Fleiß und Ulhßlßllf durchgeführte Zusammenstellung und Beschreibung einer Anzahl von mehr als 30 ver- schiedenen Kachelöfen, von denen uns diejnteressantesten durch ziemlich gelungene Reproductionen vorgeführt werden. ein recht dankenswerthes Unternehmen ist. Einige Druckfehler, die zwischen den Tafeln und ihrer Bezeichnung im Text manchmal herr- schende Vervtdrrung, sowie der Mangel eines Inhaltsverzeichnisses stören in dieser schon ausgestatteten Publication. Möge sie viele andere Kunstfreunde zur Nachahmung reizen. Reinhard Kek-ule: Ueber den Kopf des Praxitelischen Hermes. Mit zwei Tafeln in Lichtdruck. Stuttgart, Spemann, 188i. 4. In einer kurzen Abhandlung voll fein eingehender Urtheile beweist Kekule 'die künstlerische Abstammung des, Hermßkopfes von dem Kopfe jener Münchener Statue eines Salbül eingieCenden Athleten, deren Myronischen Typus Brunn vor Kurzem (Ann. 187g) unzweifelhaft festgestellt hatte. Das Verhältniss dieser Figur zu dem Discobol Mnssitni und zu dem stehenden Discobol des Vatican wird neuerdings einer Untersuchung unterzogen und die behauptete Aehnlichkeit des praxitelischen Hermeskopfes mit dem äpoxyomenos widerlegt. Den Besuchern des Museums ist die Möglichkeit geboten, diesen ntersuchungen in alle Details nachgehen zu können, da zu dem stehenden Discobol aus dem Vatican und zu dem Hermes des Praxiteles auch die Abgüsse des Münchener Ath- leten und des ebendort befindlichen Apoxyomenoskopfes hinzugekommen sind. Joh. Math. Frangenheim: Methodischer Leitfaden der Linear-Perspective für höhere Lehranstalten. Braunschweig, C. A. Schwetschke 8c Sohn (M. Bruhn), 1880. 8. ' Das Büchlein hält was es verspricht. Auf dem knappen Raum von 7a Seiten bringt es einen vollständigen Abriss des genannten Ge cnstandes. Auf die B ründ der Lehrsatze legte der Verfasser einen besonderen erth und eignet sich da r diese Arbeit - wie in der Vorrede selbst betont wird f zum Vorstudiurn rein theoretischer Werlte. - Den mit den nöthigen Vorkenntnissen A gerüsteten wird es beim Selbst- studium sowie a.ls Leitfaden dem Vortragenden gute kDiienste leisten. Römisch Kaiserlicher Majestät Kriegsvölker im Zeitalter der Landsknechte, ln facsiruilirten Nachbildungen gleichzeitiger Holzschnitte. Seiner kais. Hoheit dem Kronprinzen Erzherzog Rudolph gewidmet vom Heraus- geber August Johann Grafen Breun ner-Enkevoe" rth. Mit erläutern- dem Text von Jacob v. Falke. Wien, C. J. Wawra, 188i. Fol. Das sorgfältig ausgestattete Werk, dessen erste Lielerung soeben ausgegeben wurde, wird Trachten des kaiserlich deutschen Heeres in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach den Originalhoizschnitten der gleichzeitigen deutschen Meister darstellen. Es er- scheint in drei Abtheilungen; die erste enthält 40 theilweise mit Reimen von Hans Sache versehene Blätter der Nürnberger Formschneider Niklas Meldemann und Hans Gulden- rnundt: deutsche und schweizerische Soldaten. Die zweite umfasst das Werk des Augs- burger Formschneiders Dävid de Necker - welcher 157g in Wien sein schones -Stamm- ade Gesellen-Büchlein: edirte, zu dem ihm die Maler Dionysius Manhallart von Antwerpen und Nicolaus Solis von Nürnberg die Zeichnungen geliefert hatten -_ und illustrirt in 5b Blättern die Vertheidiger Wiens bei der ersten Türkenbelagerung. Die dritte Abtheilung liefert zunr. und 2. eine Ergänzung von etwa 5a Blättern, zum Theile aus dem 155g ge- druckten Kriegshuche desßrafen Reinhard Solms und schließlich eine Anzahl Einzelblattec, vorzüglich Reisige verschiedener Nationalität darstellend. ' Die Originale sind großtentheils der weitherühmten Sammlung des Feldzeugmeisters Franz Ritter v. Hauslab in Wien, welcher dieselbe für die Zwecke dieser Publication mit wahrhaft dankenswerther Liberalitat zur Verfügung stellte, entnommen und durch das k. k. militär-geographische Institut, in jusgege} ' hat er Weise photolithographisch repro- ducirt; die der Bemalung wegen für das niechanisic e Reproductionsverfaltren sich nicht ügnendutfßlntter, wurden von-Johann Schrott gezeichnet, welcher, schntilbeidnvlraß V h; Edw. "Eros: veranlassten Rqrroductian der nliotihleitstänzeru von Haus Sqhlptielein Pro en seines künstlerischen Könnens abgelegt hatte. Das ganze Werk wird circa 150 Blätter umfassen und in tilieferuhgien 'ä toiTafeln mit beglekendern Texte ausgegeben werden. Die vorliegende erste Lieferung bringt das vonwanner Hingabe an die Suche zeugende Vorwort des Herausgebers, den ersten Abschnitt