373 sie in Wirklichkeifnicht mehr vorhanden, sondern nur noch in den farbigen Copien des verstorbenen Malers Hohe erhalten. Nach diesen sind sie hier in diesem Werke wieder- gegeben. Die Originale gehörten der Zeit gegen und um das Jahr 1300 an. Von allen übrigen Wandgemalden dieses Werkes wurden die Copien vom Architekten A. Lamhris neu ausgeführt, da die älteren Copiensich nicht als völlig getreu erwiesen. iiWiener Dombauvereins-Blatt." Herausgegeben vom Redactions-Cornite des Dombauvereines. Redacteur Prof. Dr. W. A. Neumann. Nr. i, 16. Mai 183i. 4- Deni Beispiele ähnlicher Vereine von nnderwarts folgend, hat auch der junge Wiener Dombauverein die Herausgabe eines Blattes beschlossen, welches in zwangloser Folge je nach Bedarf erscheinend, von Zeit zu Zeit Nachricht geben soll, wie es um den Verein stehe und wie er die ihm zur Restauration des St. Stephansdomes anvertrauten Gelder zur Verwendung bringe. Das neue Blatt soll enthalten: i. Artikel über die jeweilig wichtigen, den Dombau berührenden Fragen. z. Geschichte der Restauration, Berichte über analoge Arbeiten im ln- und Auslande. 3. Auszüge aus den Sitzungsprotokollen, Cassaberichte u. A. 4. Bibliographie von St. Stephan. Unbestreitbar kann sich in diesem Rahmen im Laufe der Jahre reiches Materiale zu einer umfassenden des herrlichen Bauwerkes würdigen Ge- schichtsdarstellung ansammeln. Gleich die erste Nummer bringt einen höchst interessanten, leider wohl aus Rücksicht auf den verfügbaren Raum zu kurz gefassten Artikel des Dom- baumeisters Schmidt über die zwei älteren Bauepochen von St. Stephan. Wir begrülften die Begründung des Dombauvereines mit aufrichtiger Freude, und wünschen nur, dass sein Blatt in die Lage komme uns recht oft Kunde zu geben von crsprießlicher Thatigkeit zur Restaurirung und Erhaltung des Stephansdomes. Kaufmann, Leop.: Albrecht Dürer. Köln, J. P. Bachem, 188i. iii S. 8. Der Verfasser entschuldigt in üblicher Weise des Weitem das Erscheinen seines Büchleins und er hat es doch wahrlich nicht nothig, denn jedesmal wird ein Werk zum Preise unseres Alttneisters Dürer willkommen zu heißen sein, wenn es dem voraus- gesteckten Zwecke so vollauf zu entsprechen sucht wie das vorliegende. Dasselbe ist mit voller Beherrschung der Literatur in angenehmer Lectureform für die weiteren) Kreise geschrieben, welchen die grundlegenden umfassenden Werke, wie jenes von Thausing über Dürer zu umfangreich und zur Mitarbeit des Lesers zwingend sind. Selbstverständlich ist es Thausing's Werk, an welches sich Kaufmann anschließt, wenn er auch nicht gewillt ist, demselben in allen Punkten zu folgen. Es ist das Wohlgcmuth-Capitel, die Frage über den ersten Aufenthalt Dürer's in Venedig während seiner Wanderschaft in den ersten Neunziger Jahren und die Stellung Dürer's zur Reformation, worin eine Abweichung von Thausing besonders wahrnehmbar ist. Wenn wir bezüglich der letzteren Frage vielleicht dem Verfasser zustimmen, so sind wir betreffs der ersten Venetianer Reise entschieden anderer Meinung, da dieselbe in neuester Zeit trotz Herrn Ephrussi wieder von starken Beweisen documentirt wurde. Höchst schätzbar, und wie der Verfasser selbst wünscht, in der That zur weiteren Verfolgung auifordernd ist das Schlusscapitel seines Werkes: „Die Nachwirkung Dürer's auf die spätere Zeit und die Künstler anderer Nationen, der ltaliener, Spanier, Franzosen. Drews, Marie und Minna Laudien: Vorlagen _füi' Majolica-Malerei. i. Liefg., auch für Porzellan- und l-lolzmalerei zu benutzen. Berlin, Winckelmann 8: Söhne. Fol. Der zunehmenden Vorliebe in Dilettantenkreisen, besonders der Frauenwelt, für Malerei auf Holz und Tbon, hat die vorliegende Puhlication R_echnung_tr_agen wollen, und in der That sind derartige Vorlagen ein dringendes Bedürfniss Damit ist aber noch nicht gesagt, dass wir alles, was in dieser Beziehung auf den Markt geworfen wird, will- kommen heißen. Für jeden Einsichtigen genügt zur Beurtheilung dieses neuesten Werkes der Hinweis darauf, dass die Autoren von Maiolica-lmltation auf Holz sprechen. Ueber- haupt sind die wenigen einbegleitenden NVorte eine Häufung von Zeugnissen für Unver- standniss, und nehmen den Leser von vornherein gegen das Werk ein, das): unbestreit- bar einzelne recht hübsche Muster enthält. Aber fast durchwegs durften dieselben that- sachlich für Holzmalerei besser verwendbar sein, schon um der schweren Contours bei den meisten Ornamenten willen, gegenüber der dotten Zeichnung bei den alten Maioliken. Heutzutage verstehen viele unter Majolika alles Mögliche, aber damit nicht das Rechte.