374 Abdrücke eines vollständigen Kartenspieles, auf Silberplatten gestochen von Georg Heinrich Bleich. I-lerausgeg. vonRath Dr. Carl Förster, Kunstexpert in München. München, G. Schuh ä Co. 4. Die Literatur der alten Spielkarten ist bereits ziemlich angewachsen, gleichwohl begrüßen wir die vorliegende Publication, weil dieselbe eine factische Bereicherung unseres Wiueris in eich schließt. Es sind dies nlmlich die Abdrücke von 36 Silber-Plättchen im Besitze des Grafen Friedrich von Rothenburg,_be:eichnet mit einem Mouograrnm, dessm Deutung auf den Nürnberger Goldschmied und Kupferstecher Georg Heinrich Bleich aus der 2. Hälfte des XVll. Jahrh. wir gerne acceptiren. Das Cnstum der Kartenüguren und die Steehmanier sprechen für jene Zeit und in den übrigen Blättern lacht uns doch wenigstens, wenn auch in stark verwlssertcr Form der urwüchsige Humor der alten Brief-Kartenmller entgegen. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Oesterr. Museum.) Ihre königl. Hoheiten der Graf und die Gräfin von Flandern beehrten am u. Mai das Oesterr. Museum mit einem längeren Besuche und wurden von Director Eitelberger durch die Säle geleitet. Desgleichen haben Ihre k. 'k. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Carl Ludwig, Ludwig Victor, Rainer und die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Marie die Ausstellung der kronprinz- lichen Geschenke, dann die Krugausstellung im Museum mit ihrem Be- suche beehrt. (Auszeichnung) Seine kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer hat dem Buchbinder Franz Kritz in Wien in Würdi- gung seiner vorzüglichen Buchbinderarbeiten für das von dem Curatorium des Museums Seiner kaiserl. Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen Herrn Erzherzog Rudolf gewidmete Huldigungsgeschenk das Ehren- diplom des Museums verliehen. (Ausstellung der Huldigungsgesohenke und Adressen zur Vermählung St. kais. Hoheit des Kronprinzen.) Ueber Ansuchen des Curatoriums des Oesterr. Museums hatte Seine kais. Hoheit Kronprinz Rudolf gestattet, die ihm anlässlich seiner Vermählung zugekomrnenen Huldigungsgeschenke im Oesterr. Museum zur Ausstellung zu bringen. Dieselben sind nun in den Sälen VII, IX und im Vorlesesaal untergebracht. Ein ausführliches Verzeichniss derselben ist der vorliegenden Nummer unserer Mittheilungen beigegeben. Während der Dauer dieser Ausstellung sind die Säle Vll, IX und der Vorlesesaal auch an Montagen von 9-4. Uhr früh für das Publicum unentgeltlich geöffnet. Die Speoialausstellung von Krügen und krugartigen Ge- fäßen im Museum ist am 4. Mai eröffnet worden. Dieselbe gliedert sich in zwei Abtheilungen: i. von der prähistorischen Periode in Europa bis ins neunzehnte Jahrhundert, 2. Fabrication der Gegenwart. Die erste, im Saal VI aufgestellte, ungefähr 1000 Gefäße aus Thon, Glas, Zinn, Holz, Stein umfassend, enthält u. a. Gegenständef aus den Sammlungen des Orientalischen Museums in Wien und des baierischen Gewerbemuseums in Nürnberg, ferner der Herren: Prof. von Angeli, Graf Dubsky in Görz, Baron Dumreicher, Frau O. Friedmann in Zürich, Ritter von Gutrnannsthal in Görz, Graf Hoyos, Fürst Kinsky, Ritter von Lanna in Prag, Großprior Graf Lichnowsky, Freiherr von Liebieg, Graf Mannsfeld, Eugen Miller von Aichholz, Dr. Much, Graf Nako, Fürstin Paar, Freiherr N. von Rothschild, Alt-