22 Oefen geboten werden. Wenn schon die Exposition des Hof-Thonwaaren- Fabrikanten E. Fessler in der soeben eröffneten Weihnachts-Ausstellung des k. k. Oesterr. Museums die Unterstützung dieser Werkstätte durch den ergebenst Gefertigten nach chemisch-technischer Richtung hin docu- mentirt, so werden in kürzester Zeit Ausstellungsgegenstände von der- selben Firma in der neuen Rustik-Technik den weiteren Fortschritt in dieser Branche zeigen. Die neue Emailtechnik auf Eisenblech, welche von dem ergebenst Gefertigten erfunden und von welcher Musterobjecte bereits in den Ausstellungsräumen des Oesterr. Museums vorliegen, wird gegen- wärtig von demselben mit W. A. Haardt in dessen Fabrikslocale, Tabor- straße xz, für den fabriksmäßigen Betrieb eingerichtet, wodurch ein ganz neuer Industriezweig in Oesterreich geschaffen wird. Ferner mögen Erwähnung finden die vielfachen Begutachtungen und Expertisen, zu welchen der ergebenst Gefertigte auf amtlichem Wege sowohl von Seite der löbl. Direction des k. k. Hauptzollamtes als vom Präsidium des löbl. n. ö. Gewerbevereines aufgefordert wird und welchen derselbe in hereitwilligster Weise nachkommt. III. Beziehung der Anstalt zu den Staats-Gowerheschulon und Fach- schulen. In dieser Beziehung ist in erster Linie die k. k. Staats-Gewerbeschule in Salzburg zu bezeichnen, deren Director, Herrn Carnillo Sitte, von Seite des ergebenst Gefertigten nach erfolgter Bewilligung des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht die kräftigste Unterstützung auf dem Gebiete der keramischen Techniken zugesagt wurde und zur gewünschten Zeit persönlich an der Staats-Gewerbeschule selbst jene Ein- richtungen zu treffen, auf deren Basis den dortigen keramischen Werk- stätten directe Unterstützung geboten werden kann. Bereits wird ein größeres Ausstellungsobject, welphes an dieser Schule in Rohwaare ange- fertigt wurde, an der Versuchsanstalt nach Angabe der Art der Etnaillirung fertig gestellt, um dann bei dessen Ausstellung in Salzburg Anregung zur fortschrittlichen Bewegung der dortigen Thonwaarenindustrie zu geben. Während der Ferienmonate dieses Jahres wurde auf Wunsch des hohen k. k. Handelsministeriums der Architekt Ritter v. Sikorsky in der Kenntniss der zur Majolikafabrication verwendeten Rohstoffe, deren Verarbeitung und in der Aufbereitung von polychromen Glasuren unter- richtet, zum Zwecke seiner künftigen Stellung als Leiter der keramischen Werkstätte in Colomea. Ebenso benützte Herr E. Hartl, Leiter der Fachschule in Haida, die Ferienmonate, um unter persönlicher Leitung des ergebenst Gefer- tigten sich an der Versuchsanstalt selbst in den verschiedenen Techniken praktisch zu unterrichten, und seine diesbezüglichen Erfahrungen zunächst an seiner Schule zu übertragen.