wz_ aufbieten, um Oesterreich, so gut es eben geht, auf der Ausstellung zu vertreten. Wir müssen nach den schönen Erfolgen, welche Oesterreich auf kunstindustriellem Gebiete in Philadelphia und München errungen, es als eine Ehrensache ansehen, als ein Staat zu erscheinen, der ein schönes und grösseres Streben hat. Niemand wird sich einbilden, dass wir als den Franzosen und Englandern gleichstehend erscheinen werden , aber gewiss ist es, dass Oesterreich _ wenn die Ausstellung einigermassen nur gelingt - als ein Staat sich zeigen wird, dessen Streben auf kunstindustxiellem Gebiete eine hervorragende Be- achtung verdient und der sich auf dem richtigen Wege befindet. Und aus diesem Grunde, hochverehrteste Herren, hat das Curatorium des Museums beschlossen, eine Versamm- lung einzuberufen, welche in ganz unofficieller Weise die Dienste eines ofjicium boni viri übernimmt, dort zu fördern und dort zu helfen, wo es nöthig ist, um gute und brauchbare Gegenstände zu erhalten. Unsere Aufgabe wird daher in erster Linie die sein, Alles in Bewegung zu setzen, was überhaupt in der allerdings nur kurzen Zeit in Bewegung gesetzt werden kann, um würdige Ausstellungsobjecte zu erhalten. Die Dienste, welche wir freiwillig anbieten, dienen den Interessen der Industriellen und den Interessen unseres Vaterlandes. Wir wollen hoffen, dass unser Aufruf Anklang finden werde bei allen jenen, denen die Ehre Oester- reichs, speciell die Ehre der österreichischen Kunstindustrie am Herzen liegt und welche wissen, dass diese Ehre bei der Frage der würdigen Beschickung der Pariser Weltaus- stellung auf dem Spiele steht. Aus diesem Grunde erlaube ich mir, Sie, hochgeehrte Herren, um die gütige Unterstützung dieses ebenso nützlichen als patriotischen Unter- nehmens zu bitten. Die zahlreiche Versammlung, welche sich mit den vom Vorsitzenden ausgesprochenen Grundsätzen einverstanden erklärte, fasste den Beschluss, vorerst ein Programm für das Actionscomite festzustellen, und ersuchte Herrn Reg.-Rath v. Falke, mit Beiziehung der Herren v. Ferstel und L. Lobmeyr das Programm abzufassen und dann erst zu einer weiteren Berathung zu schreiten. Der Entwurf eines Actionsprogramms wurde in der Comitesitzung am 27. November einstimmig angenommen und lautet wie folgt: i. Erweckung des allgemeinen Interesses für die Aufgabe des Actions-Comitäs mit besonderer Rücksicht auf Hervorrufung oder Bestellung solcher Gegenstände, welche in Paris ausgestellt werden können; z. Förderung oder Beschleunigung jener kunstindustriellen Arbeiten, welche ohnehin früher oder später für die öffentlichen Bauten zu machen sind, damit dieselben noch auf die Ausstellung gelangen können; 3. Forderung der Kunstindustriellen überhaupt in ihren Bestrebungen und Unter- nehmungen rücksichtlich der Ausstellung. Diese drei besonderen aber in einander greifenden Aufgaben sind ,durch Special- Comitefs zu verfolgen, welche über ihre Thatigkeit und ihre Resultate dem Haupt-Comite zu referiren haben. Für Punkt l und 2 genügt je ein Comite, nicht aber für Punkt 3. Das Comite von x hat zunächst einen Aufruf zu verfassen, der sich an das Publi- cum richtet, ihm den patriotischen Zweck nabelegt und insbesondere auch an diejenigen sich wendet, welche in der Lage sind, Aufträge zu Arbeiten im Interesse der Ausstellung geben zu können. Der Aufruf ist mit einem besonderen Begleitschreiben, in welchem die Sache des Actions-Comitäs den Redactionen empfohlen wird, an die Zeitungen zu senden. Die Art der Arbeiten wäre im Aufruf einigermassen anzugeben, zumal urn dem lrrthum vorzubeugen, als ob es sieh in diesem Falle um ausserordentliche Luxusgegenstände handle. Das Comite von l hat sich dann des Naheren mit der Frage zu befassen, auf welche Weise und durch wen positive Bestellungen hervorgerufen werden können. Für den z. Punkt, die Forderung der Gegenstände an den öffentlichen Bauten, scheint zwar ein Comite überflüssig zu sein, da die leitenden Architekten ihre Bereitwil- ligkeit zugesagt haben; allein, da einerseits die Angelegenheit nicht von ihnen allein ab- hängt, andererseits es für das ActionsaComite durchaus wßnschenswerth ist, die Ueber- sicht über alles das zu besitzen, was zur Ausstellung gelangen kann, so durfte ein solches Special-Comite, welches sich in Beziehung zu den betretfendcn Architekten setzt, nicht unnothig sein. ' l 3 '