XLÜ Die gegenwärtigen Aufgaben der Verwaltung des artistischen Bildungswesens. für die Entwicklung des gewerblichen Bildungswesens entscheidende Bedeutung hat, weil der Unterricht an industriellen Fortbildungsschulen und Fachcursen auf in der Volksschule gelegter Basis weiter-hauen und zum Theil durch Lehrkräfte der Volksschulen ertheilt werden muss, so gewiss ist es leider auch, dass die vollständige Durchführung der Reform mit (lemiälteren Lehrpersonale der Volks- schule nicht zu erzielen sein wird. _ Für dieses gesauimte, derzeit iux Anite befindliche Lehrperson-alte Fortbildungs- curse im Zeichnen einzuführen, erscheint bei der Ausdehnung des Staatsgehietes und der Mannigfaltigkeit der Verhältnisse so schwierig und kostspielig, dass günstigsten Falles Jahre ius Land gehen werden. ehe durch solche Massregel die erwünschten Ergebnisse erzielt sind. Umso wichtiger ist die Obsorge, dass nicht auch die jetzt heranwachsende Generation von Volkssehullehrern ungenügenden Unterricht im Zeichnen empfange und dadurch auf fernere Jahrzehnte hinaus ein besserer Betrieb dieser Disciplin an den elementaren Schulen zur Unmöglichkeit werde. Vou diesen Erwägungen geleitet, wurde den Ministerialcomiuissären als erste Aufgabe die lnspection des Zeichenuntenichtes an den Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen gestellt. Die von diesen Commissamn mit Sachkenntuiss und Gründlichkeit gepllogenen Erhebungen ermöglichen nunmehr eine Schluss- fassung über die dringlichsten llvlassregeln, welche sogleich einzuleiten sind; Dabei stehen in vorderster Linie: i. Die Erweiterung des Zeicheulehrercurses am österreichi- schen Museum, insbesondere durch Creirung einer Lehrstelle für Methodik des Zeichenunterrichtes (Propädeutik für die Lehrauilscandidaten des Freihand- zeichnens an Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen, an Mittelschulen und an Gewerbeschulen); '2. die Fortbildung dler minder entsprechenden, derzeit im Amte befindlichen Lehrkräfte in eigenen Oursen, deren erster womög- lich in dend-lauptferien nach dem Schuljahre ISTGIT stattzufinden hätte; 3. die Vervollständigung des Lehrmittelapparates für den Zeichenunterricht iinGeiste der neuenLehrpläne und Instructionen. Hinsichtlich der erstangeführten Massregel finden sich bereits an früherer Stelle einige Darlegungen; die zweite und dritte will im Zusainmenhange betrachtet sein. Die lnspection hat uainlich herausgestellt, dass die grüssten Schwierigkeiten den Zcichenlehrern daraus erwachsen, dass ihnen ein vollständiger, dem neuen Unterrichtssystem entsprechender Lehrmittelapparat derzeit nicht zur Verfügung steht. Da nun auch an einem Fortbildungscurse für die im Amte beündlichen Lehr- kräfte das Augenmerk hauptsächlich darauf gerichtet sein muss, den Lehrern einen solchen Lehruiittclapparat vorzuführen. ihnen dessen Beziehungen zu den einzelneni Abstufungen und Bestandtheilen des Unterrichtsstnifes lilarzulegen und sie zum "Gebrauche desselben im Sinne der Lehrmethode anzuleiten, so erscheint die Her- stellung eines solchen Lehrmittelapparates in zweifacher Hinsicht als entscheidende Massregel für die Verwirklichung der Reform. Eine dem Lehrgange auf seinen einzelnen Stufen und nach seinen verschie- denen Richtungen entsprechende Lehrmittelsammlung muss aber enthalten: