gewidmet hat. Das Leben F. v. Millers zeigt recht deutlich, dass man zur Erreichung eines bestimmten Zieles seine ganze volle Persönlichkeit in ganz uneigennütziger Weise einsetzen muss. Hütteldorf, Anfangs October 1880. R. v. E. Die Fabrication von Hoiliqenhildern in Russland. Von Dr. Carl Cech, Correspondent des k. k. Oesterr. Museums in St. Petersburg. Wer die Weltausstellungen der letzten zwei Decennien besuchte, und selbst mit der größten Aufmerksamkeit die nrussische Abtheilungw- derselben studirte, wird daselbst nicht das Geringste gefunden haben, was auf eine hochentwickelte, complicirte und eigenthlimliche Fabrication von Heiligen- bildern in Russland schließen ließe. Und doch existirt dieselbe in einem so großartigen Maßstabe, dass man sich im Westen auch kaum einen Begriff davon machen kann. Selbst wenn man als Tourist Russland bereist, muss man Kunstenthusiast vom Fache und der russischen Sprache voll- kommen mächtig sein, um sich mit jenen Kreisen bekannt zu machen und einen Einblick in jene Fabrication von Objecten der kirchlichen Kunst zu gewinnen, deren Existenz sich dem Blicke des unkundigen Touristen vollkommen entzieht. V Man sieht wohl in Russland allen Orts Heiligenbilder, in den Kirchen und Capellen, auf den Straßen und in den Bazars, in allen Läden, Re- staurationen und Kneipen, in allen kaiserlichen Gemächern, sowie auf den Bahnhöfen, in allen kaiserlichen und Privatkanzleien, kurz fast in jedem bewohnten oder dem Publicum zugänglichen Raume - selbst in den Comptoiren der Nichtrussen und Nichtchristen - allein nur selten stellt ein Fremder die Frage, wie viele Arten solcher Heiligenbilder es gebe, was selbe zu bedeuten haben, wie und wo dieselben fabricirt werden? Das Heiligenbild in Gold, Silber und Edelsteinen, oder in Messing, Blech oder Holz spielt in Russland eine große Rolle. Es existirt in Milliarden von Exemplaren und da die Bevölkerung von Jahr zu Jahr um einige Millionen wächst, so wächst auch der Bedarf an Heiligenbildem nach Millionen. Es hängt in jedem bewohnten Raume, nicht in einem, sondern oft in vielen Exemplaren, darunter solche, die sich seit Jahrhunderten in der Familie vererben; es ist der unumgänglichste und theuerste Schmuck des stolzesten Palastes sowie der elendesten Hütte. Wo denkt man im aufgeklärten Westen an solchen Tand! Bezieht man hier eine neue Wohnung - so wird zu allererst das Heiligenbild nebst Salz und Brod in dieselbe gebracht und steht das Dach in Flammen - so rettet man zuerst die alten wunderthätigen Heiligenbilder und denkt dann erst an seine übrige Habe. Kommt der Kaiser in irgend eine Stadt seines weiten Reiches, so empfängt ihn der älteste Ortspriester mit dem