214 Hermann Ulfenheimer in Innsbruck, Ludw. Schmidt in Wien. Ausstellungs- Medaillen .' Josef Ghedina in Cortina d'Ampezzo, J. Novak in Wien, Samuel Fischer v. Farkashaz in Herend, J. R. Schutz in Liboje bei Cilli, Sigmund Jaray, Johann Klöpfer in Wien. 28. Classe. Graphische Kunst, Graveur- arbeiten, Plastik etc. Ehren Diplome: Eduard Hölzel in Wien, Tiroler Glasmalerei in Innsbruck. Ausxtellungs-Medaillen: Carl Geyling's Erben in Wien. Anerkennungs-Diplome: G. Reilfenstein, Otto Holzhausen in Wien. - V. Gruppe. 31. Classe. Unterrichtswesen. (Lehrmittel). Ehren-Diplome: Anton Andöl in Graz. AusstelIungs-Medaille: Franz Steflitschek in Wien. (Salzburger Kunstindustrie-Ausstellung.) Am l. Mai t88t wird die permanente Salzburger Kunstindustrie-Ausstellung eröffnet. Zur Ausstellung gelangen daselbst nur Salzburger Landesproducte. Wir werden in der nächsten Nummer ausführlicher auf das Ausstellungsprograrnm zurückkommen. (Ausstellnngsfeat des Alpenvereines.) Die Section hAHStIiBl des deutschen und österreichischen Alpenvereines veranstaltet am 4. und 5. December d. J. in den Sälen der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien eine möglichst vollständige Ausst ellung der Erzeugnisse der in den österreichischen Alpenländern befindlichen Fachschuilen, um dem Publicum die Gelegenheit zu bieten, die Arbeiten derselben zu prüfen und zu billigst festgesetzten Preisen zu erwerben. (Knnatgewarbliehe Ihuhsohule.) Aus Tetschen, 19. October, berichtet die i-Reichenb. Ztg'-: i-Das k. k. Handelsministerium hat bestimmt, dass an der Tetschner kunstgewerblichen Fachschule im heurigen Schuljahre auch Unterricht in der Chemie mit besonderer Berücksichtigung der Siderolith- und Majolika-lndustrie durch den eigens hiefür vom k. k. Handelsministerium bestellten Industrial-Chemiker ertheilt werden soll. Es können sowohl die Zöglinge der Fachschule als auch Hospitanten, das sind solche Fachleute, die mit dieser Schule in keiner Verbindung stehen, denen jedoch die Kennt- niss der Chemie für ihre industriellen Bedürfnisse von Nutzen sein kann, an diesem Un- terrichte, welcher unentgeltlich ertheilt wird, Theil nehmen." (Maler in Reiohenau.) Drei Stunden von Reichenberg liegt ein Dorf, das weniger bekannt ist, als es bekannt zu sein verdient. Es ist dies das Dorf Reichenau und ist ein merkwürdiger Ort, weil sich die dortige Bevölkerung von der Ausübung einer unserer schonen Künste ernährt, von der Oelmnlerei. Diese Kunst wird dort gleichsam als Haus- industrie betrieben. Reichenau's Bevölkerung hat eben ein eigenes Talent zur Ausübung dieser Kunst. Allerdings wird viel Mittelmaßiges und Schlechtes erzeugt, aber doch auch Bilder von Kunstwerth. So erzählt der Schriftsteller Professor Dobisch, er habe in Reichenau Bilder gesehen, darunter auch Bilder von einem Madchen gemalt, die auf jeder Kunstausstellung mit Ehren bestehen könnten. Damit nun dieser Kunstindustrie- zweig in Reichenau auf eine möglichst hohe Stufe der Vollendung gebracht werde, hat die Regierung vor sechs Jahren in dem genannten Dorfe eine Maler-schule - eine Maler- akademie im Kleinen und die einzige ihrer Art in Oesterreich - in's Leben gerufen, welche mit zahlreichen Lehrmitteln ausgestattet ist und unter der vortrefflichen Leitung des Akademikers Ernst Haseroth steht. Dass diese Schule aber auch ihren Zweck erfullt und auf die Bildermalerei in Reichenau von dem günstigsten Einflusse ist, bezeugt ein Vergleich der Bilder von heute mit einem von damals, als die Schule noch nicht bestand. Fast in jedem Hause in Reichenau sitzt ein Maler vor seinem Staifel, emsig den Pinsel führend. Während früher namentlich Heiligenbilder gemalt und nach Russland, Baiern und Tirol abgesetzt wurden, werden heute Bilder jedes Genres gemalt. Die Rei- chenauer Bilderindustrie hat sich bereits ein sehrumfangreiches Ablatzgebiet geschahen und participiren an demselben nicht nur fast alle Lander Europas sondern Nordamerika und Australien. Zu beklagen ist nur, dass der Verdienst der tReichenauer Maler ein aehr kleiner ist. Namentlich momentan-wie überhaupt alljährlich um diese Zeit-verdienen die dortigen Maler, deren es weit über hundert gibt, sehr wenig. Mit Noth, dass sie ihr Leben mit ihrer Familie durchbringen. Es wäre zu wünschen, dass diesen braven Kunst- lern von Seite ihrer Mitbürger eine Unterstützung wurde, was am allerbesten dadurch geschähe, wenn fleißig von Nah und Fern Bestellungen an sie einlieten. (Kunatgewerbliohea M18 Liitßll.) Am 14.. October fand zu Littau in Mahren die constituirende Generalversammlung der Productivgenossenschaft für Kunsttisch- lerei statt, welche gegründet wurde, um durch Einführung dieses neuen ndustriezweiges der arbeitslosen Bevölkerung, insbesondere für die Zeit das Winters, einen Erwerb zu