gaben berufen, in deren schöner, echt glasmalerischer Durchführung sie zugleich ein bleibendes Denkmal ihres Könnens sich schuf. An dieser Stelle mag auch der Zieroberlichten für die große Halle und die Treppenhäuser des Justizpalastes gedacht werden, welche unserem Institute nach Zeichnungen des Bauleiters v. Wielemanns und Architekt D. Avanzo übertragen wurden; decorirte Glasverdachungen in einem Fllichenausmaße von liber 400 Quadratmeter. Die technischen Schwierig- keiten, welche diese Monstreaufgabe bereitete und welche im vollsten Aus- maße durchgelitten wurden, konnten erst nach geraumer Zeit die Erinne- rung verklären, das riesige Zieroberlicht mit noch riesigeren Mitteln zu Stande gebracht zu haben. Werfen wir von Wien aus einen Blick auf das treue Arbeitsfeld in Böhmen, so sind daraus wieder hervorzuheben die Aufträge für die Stiftskirche in I-lohenfurth: ein ansehnliches Transeptfenster, welches die Legende des heil. Johannes von Nepomuk in sechs szenischen Bildern behandelt, nebst den Verglasungen von fünf Teppichfenstern in reichem Ornamentalcharakter; für den St. Veitsdom in Prag: drei Fenster mit Darstellungen der Vision des heil. Antonius von Padua und den Patronen Böhmens in Einzelfiguren, nach Entwürfen und Cartons von Prof. Sequens und Dombaumeister Macker; das in gothisirender Renaissance gehaltene Gruftcapellenfensrer nAuferstehungu für Fürst Clary in Teplitz; sämmt- liche Ornamentalfenster der Decenalkirche zu Culm. Westwärts ziehend finden wir Tulln, Adlwang, Lasberg als Orte markirt, welche figurale Glasfenster in diesem Jahre aus Innsbruck erhielten; romanische Rosetten kamen nach Zarzecze; ein reich dispo- nirtes Renaissancefenster gab Fürstbischof Zwerger für seine Schlosscapelle zu Seck au in Auftrag. Von den Arbeiten für Tirol heben wir nur die decorativen Kunst- verglasungen der St. Johanniskirche in lmst hervor, sowie das von Herrn v. Mathiowitz für die Pfarrkirche zu Bozen gestiftete St. Elisabeth- und Leopold-Fenster, das erst nach langen Ausstellungsreisen an seinem Platze Ruhe fand. (Fortsetzung folgt.) Gewerbeverein in Gmunden. In Gmunden hatte die Reformbewegung im Kunstgewerbe bisher nur einzelne Anhänger gefunden, die allerdings mit vielem Glück: der neuen Strömung gefolgt waren, das kunstgewerbliche Leben im Großen und Ganzen aber war derselben ferngeblieben. Nun scheint sich ein Um-, schwung der Meinung unter den dortigen Gewerbetreibenden zu Gunsten einer besseren Geschmacksrichtung vollzogen zu haben, der für die locale Production um so glückverheißender ist, als der bedeutende Fremdenverkehr daselbst die dortige Kunstindustrie schnell in guten Ruf zu bringen vermag.