100 welche sich seinen lllustrationen zu Thausings Dürerbuch, zur Festschrift auf die Ein- weihung der Votivkirche und zum Ornamentstich-Katalog des Museums würdig an die Seite stellen wird. Wüh. Heinr. Ludwig Grauer, Director der königl. Sammlung der Kupferstiche und Handzeichnungen, Professor an der künigl. Akademie der Künste, starb am 27. Fe- bruar in Dresden. Das nDr. l- berichtet über den Verstorbenen: Er war am 2.4.. Febr. 180i in Dresden geboren, widmete sich anfangs der Malerei unter der Führung Klinger's, bezog dann die Akademie und ging in speciellem Anschluss an Krüger zur Kupferstecherei über. Er besuchte, in seiner Kunst arbeitend, Frankreich, Spanien und England, dann Prag, Mailand (wo Anderloni und Longhi wirkten) und Rom (wo ihn das Studium nach Marc Anton anzog]. Seine Prachtwerke: vFresco decorations and stuceds in ltaly- und nThe deeorations of the garden pavillon in the grounds of Buckingham-Palace- (1844 u. 1346) gaben damals bereits Zeugniss von der Klarheit und Correctheit seiner künstlerischen Reproductionen. Wie er schon das zweite dieser Werke auf besondere Veranlassung der Königin Victoria geschalfen hatte. erhielt er auch jetzt wieder Auftrag von der britischen Regierung, zum Behuf von Vorlegeblattem in Farbendruck ein Prachtwerk nach den besten Mustern Italiens zusammenzustellen, das t85o unter dem Titel nSpecimens of or- namental art- erschien Auch bei der Herausgabe des Layard'schen Werkes über Niniveh- führte er die künstlerische Directive. Noch seien genannt sein x-Christus am Oelberge- nach Rafael, seine IRafaeI-Karyatidenu, die nßasreliefs vom Dom zu Orvietou, 1A Seiection of the Art Treasures in the green Vaults at Dresden-l und vThe Terracotta Architecture of North ltalyv. Noch viele andere Editionen verdanken seiner geschickten Hand ihre Entstehung, und es war ihm vergönnt, ein reiches Künstlerstreben durch Fleiß und Ge- wissenhaftigkeit in der Arbeit zum Abschlusse zu bringen. (Pflege der Knnstdenkmalor in Prenssen.) Die preußische Gesetzgebung auf dem Gebiete der Erhaltung der Denkmäler ist auch noch eine sehr vage und bedarf der Reform. Der Cultusminister v. Gossler scheint der Angelegenheit warmes Interesse entgegen zu bringen und plant eine gründliche Organisation in Art einer Centralcom- mission, in welcher die heute noch ohne Zusammenhang mit Fonds dotirten Provinzial- und Communalverbände eingegliedert werden sollen. ln der Landtagssitzung vom 13. März fand zunächst sein Antrag auf Bewilligung eines neuen Rathes für das Decernat über die Kunstdenkmaler an Stelle des bisherigen Conservators der Kunstdenkmaler eine beifallige Aufnahme. dB aus alter Zelt.) Man schreibt aus Znaim: Gelegentlich einer Erdaus- hebung für den Bau eines Kellers in der Nahe des alten v-Heidentempelsu (bekanntlich eine romanische Rundcapelle) stieß man in einer verhaltnissmäßig nicht sehr dicken, dafür aber breiteren Erd- und Aschenschichte auf Eisengerathe, Thonscherben mit eigenthüm- liehen Ornamenten, Thierknochen aller Art, roh und bearbeitet, und zwar letztere in solcher Menge, dass die bei der Aushebung beschäftigten Arbeiter mit dem Erlos dafür ganz zufrieden sein konnten. Außerdem fanden sich vor: eine Anzahl von thonernen Spinn- wirteln, mehrere kegelförmige Webstuhlgerathe, zwei Bronze-Armreifen und ein Finger- ring von eigenthümlicher Arbeit, Beinpfriemen, ein ebensolcher Spielwürfel, Bruchstücke von durchbohrten Steinhämmern u. s. w. Ein Theil der Fundgegenstande konnte dem städtischen Museum übergeben werden, während der größere Theil unter der Hand von Privaten acquirirt wurde. Hinzu als Beilage: ' Jahresbericht des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie für 1882. Sdbßverhg des k. k. Ocuerr. Muleum: Ei: Kuml und Industrie. lumamdmul von Cul 0mm. Sohn u. Wim.